(wS/dia) Siegen 15.05.2025 | Sterbenden Menschen Zeit schenken, sie nicht alleine lassen, mit ihnen sprechen oder schweigen: Neun ehrenamtlich engagierte Frauen haben sich beim Ambulanten Evangelischen Hospizdienst Siegerland zu Hospizbegleiterinnen ausbilden lassen. Im Siegener Sophienheim erhielten sie nun ihr Zertifikat. Das bescheinigt den Damen die Fähigkeit, Schwerkranken und Angehörigen zu Hause, im Pflegeheim, auf der Palliativstation, im Hospiz sowie auch in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen beizustehen, ihnen Trost zu schenken und Raum für Gefühle zu geben.
Nach fünf Monaten Ausbildungszeit begrüßten die Kursleiter Thea Rabenau (Koordinatorin Ev. Hospizdienst Siegerland, Siegen) und Pfarrer Armin Neuser-Moos (Seelsorger Ambulanter Ev. Hospizdienst Siegerland und Ev. Hospiz Siegerland) die Absolventinnen nun im Sophienheim. Hier starteten die Ehrenamtlichen im Januar in den Kurs mit wöchentlichen Treffen. Sie lernten auf Sterbende und deren Angehörige einzugehen, um sie zu begleiten, ihnen Trost und Halt zu schenken. Die Ausbildung fand erstmals in komprimierter Form statt. Regulär erstreckt sich der Ausbildungszeitraum über etwa acht Monate.
Das Abschlusstreffen der frisch zertifizierten Hospizbegleiterinnen bot Zeit, die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen. Rückblickend sagten die Teilnehmerinnen Sätze wie „Es war so ein schönes, vertrauensvolles Miteinander im Kurs“, „Ich fühle mich gut vorbereitet für den Dienst“ oder „Ich freue mich auf das, was mich nun erwartet“. Burkhard Kölsch, Leiter des Ev. Hospizes Siegerland in Siegen, war zu Gast, um die Ehrenamtlichen zu beglückwünschen: „Sie haben sich dazu bereit erklärt, Menschen in ihren schwierigsten Lebensphasen Zeit zu schenken. Das verdient besondere Anerkennung. Seien Sie zugewandt und zu gegebenen Momenten auch humorvoll.“ Pfarrer Armin Neuser-Moos lobte die harmonische Gruppendynamik und die persönlichen Einstellungen der Damen: „Jede von Ihnen hat schon zu Kursbeginn Motivation, Herzblut und Selbstreflexionsvermögen mitgebracht – drei für diese Aufgabe unheimlich wichtige Eigenschaften.“
Grundlage des Qualifizierungskurses ist das bundesweit anerkannte „Celler Modell“, das auf der Emmaus Geschichte (Lukasevangelium der Bibel) fußt. Demnach werden in acht Schritten die Aspekte Wahrnehmen, Mitgehen, Zuhören, Verstehen, Weitergehen, Bleiben, Loslassen und Aufstehen thematisiert. Thea Rabenau blickte in der feierlichen Runde ebenso zurück: „Sie haben sich ausprobiert und auch selbst kennengelernt. Von nun an warten Lernfelder auf Sie, mit Momenten, die mal spannend, mal traurig und auch berührend schön sein werden. Es ist von ganz hohem Wert, dass Sie bei den Menschen sind, um sie zu entlasten.“ Gemeinsam mit Pfarrer Armin Neuser-Moos überreichte sie den Absolventinnen die Zertifikate, verbunden mit den besten Wünschen.
Die nächste Schulung ist für das kommende Jahr geplant. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben. Die Arbeit ist überkonfessionell und orientiert sich an christlichen Werten. Für weitere Informationen können sich Interessierte bei Thea Rabenau unter Telefon 0271/333 6670 oder per E-Mail an thea.rabenau@diakonie-sw.de melden.
Neun qualifizierte ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen des Ambulanten Ev. Hospizdienstes Siegerland starten in ihren Dienst. Die Kursleiter Pfarrer Armin Neuser-Moos und Thea Rabenau (von rechts) sowie Hospizleiter Burkhard Kölsch (von links) gratulierten Ulrike Jung, Sandra Sting, Sabine Knoch, Judith Küßner, Ute Eckhardt-Kling, Michaela Breitenbach, Trudi Mohr, Anette Puppel und Melanie Glöckner (nicht im Bild).
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