(wS/ots) Siegen 17.01.2019 | Dummheit muss bestraft werden
Hochroter Kopf und schweißgebadet – Ladendieb zwängt sich in zehn Jacken. So manches auf dieser Welt kann man einfach nicht verstehen. Und dann gibt es auf der anderen Seite wiederum so manche Sache, die kann man einfach nur zu gut verstehen. So fahren Autos einfach nicht mehr weiter, wenn sie kaputt sind. Da kann man dann machen, was man will. Nicht funktionierende Computer können einen in den Wahnsinn treiben….Und Schnee fällt immer nur im Winter. Nie im Sommer. Auch das ist wohl ein Naturgesetz. Es könnte ja auch umgekehrt sein. Ist es aber nicht. Deshalb ziehen die Menschen sich auch nur im Winter immer dicker an. Im Sommer tun sie das nicht. Im Winter frieren die meisten Menschen nämlich. Und das nicht nur in nordischen Gefilden, auch in Siegen-Wittgenstein. Und um allzu lästiger Kälte erfolgreich entgegen zu wirken, haben die Menschen im Laufe der Jahrhunderte das „Zwiebelprinzip“ erfunden. Und das ist auch nützlich und gut. Wenn man es denn richtig versteht…
Ein 18-jähriger Ladendieb hat es mit diesem Zwiebelprinzip am Mittwochmittag jedoch recht ordentlich übertrieben. Und als die deshalb alarmierte Polizei gegen 14.00 Uhr am Tatort – sprich in einem großen Bekleidungsgeschäft in der Siegener Innenstadt – eintraf, da stand da der vom aufmerksamen Ladendetektiv ertappte Langfinger mit hochrotem Kopf und Schweiß gebadet vor den Ordnungshütern. Und deutlich geschwächt – und fast am Ende seiner Kräfte – musste der Übeltäter sich auf einen Rollcontainer stützen…
Ein selbst für die Polizei nicht alltäglicher Anblick. Weil, immerhin, es gibt genug Ladendiebe, die erröten selbst in Anbetracht der gerade von ihnen begangenen Straftat kaum, und schweißgebadet sind dabei auch die wenigsten….
Was also war hier passiert?
Nun, wohl gleich zwei Dinge, die den Rahmen des allgemein Üblichen doch erheblich sprengten.
Abgesehen hatte es der 18-jährige Dieb erkennbar auf Herrenjacken. So weit, so gut. Ein keinesfalls ungewöhnliches Diebesgut. Der Siegener hatte davon aber gleich eine Unmenge mit in die Umkleidekabine genommen und sich dort insgesamt zehn dieser Jacken übereinander angezogen.
Und als er dann – nach gut einer Stunde! – wieder aus der Kabine auf dem Tableau erschien und sich alsdann – ohne an einer der Kassen etwas zu bezahlen – sofort auf direktem Weg zum Seitenausgang des Geschäftes begeben wollte, da griff der aufmerksame Ladendetektiv ein, sprach den nunmehr dick Gepolsterten an und bat ihn ins Büro. Damit wiederum war der so Ertappte keinesfalls einverstanden, wehrte sich dagegen nach Leibeskräften, versuchte sich loszureißen und wegzulaufen. Bei dem anschließenden Gerangel attackierte der 18-Jährige den Detektiv zu allem Überfluss auch noch mit mehrfachen Fußtritten. Erst als noch weitere Geschäftsmitarbeiter dem Detektiv zu Hilfe kamen, „beruhigte“ sich der 18-Jährige und konnte alsdann bis zum Eintreffen der Polizei im Büro festgehalten werden. Und die Polizei ermittelt nun gegen den 18-Jährigen wegen räuberischen Diebstahls.
Die zehn Jacken musste der junge Mann im Übrigen natürlich wieder ausziehen bzw. abgeben. Und in seinem Rucksack fanden die Polizisten noch vier weitere Jacken, die der 18-Jährige ebenfalls hatte mitgehen lassen wollen.
Nach Abschluss der notwendigen Maßnahmen wurde der junge Mann von der Polizei wieder in die kalte Winterlandschaft entlassen. Ob er dort nun unter Frostbeulen oder umgekehrt Hitzepickeln leidet – oder gar beides -, ist den Beamten nicht bekannt.
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