(wS/Red) Großwallstadt/Ferndorf 20.02.2025 | Scharfe Würfe, starke Reflexe – Wer holt die Big Points
TVG-Die „Ewige Liebe“ gegen „Familie Ferndorf-Familie TuS“.
Es gab Zeiten, da wäre eine solche Begegnung undenkbar gewesen. Damals hätte der übermächtige TV Großwallstadt den kleinen TuS Ferndorf regelrecht überrollt – so groß war die Kluft zwischen beiden Vereinen. Der TVG spielte in einer anderen Liga, in einer anderen Welt. Ein Verein von europäischer Klasse, ein Gigant des deutschen Handballs:
🏆 6x Deutscher Meister
🥈 4x Vizemeister
🏆 4x DHB-Pokalsieger
🌍 2x Champions-League-Sieger
🏅 1x European-Sieger
🏆 1x EHF-Champions-Trophy-Sieger
🏅 1x Euro-City-Cup-Sieger
Doch der Lauf der Zeit kennt kein Erbarmen. Während Großwallstadt ganz oben um Titel kämpfte, war Ferndorf noch im Feldhandball erfolgreich. Dann änderten sich die Regeln, der „Schotterplatz“ verschwand, man zog in Hallen um – ohne Regen, ohne Frost, ohne Schnee. Und heute? Heute stehen sich diese beiden Vereine als Gegner in der 2. Handball-Bundesliga gegenüber!
TuS Ferndorf – das Aufsteigerteam der vergangenen Drittligasaison! Ein Team, das mit Kampfgeist, Leidenschaft und unbändiger Energie für Furore sorgt. Doch in dieser wahnsinnig engen Zweitligasaison ist nichts sicher.
„Handball ist nun mal ein Teamsport, und jeder einzelne Spieler, ob er nun Tore wirft oder nicht, trägt zum Erfolg bei. Man könnte sogar sagen, dass ohne die harte Arbeit dieser defensiven Spieler und Spielmacher, die Torjäger nicht die Möglichkeiten hätten, die sie haben“. Doch wer am Ende die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holt, weiß wohl nur eine Glaskugel. Jeder Sieg, jede Niederlage kann alles verändern.
Und ein Blick auf die Tabelle zeigt: Es ist ein Duell auf Augenhöhe!
📊 TuS Ferndorf: Platz 10 | 18:20 Punkte | Torverhältnis 537:550
📊 TV Großwallstadt: Platz 13 | 17:21 Punkte | Torverhältnis 551:592
Das Hinspiel? 34:29 für Ferndorf! Doch in der Untermainhalle in Elsenfeld erwartet die Jungs ein harter Kampf. Ein Sieg? Unbedingt! Denn ein ausgeglichenes Punktekonto hätte schon was.
Ein Blick ins Archiv zeigt: Sieben Duelle – zwei Siege Ferndorf, ein Sieg TVG, viermal Remis. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einem hauchdünnen Torverhältnis von 195:194 für Ferndorf. Aber Statistiken gewinnen keine Spiele – die Tagesform entscheidet!
Gute Reflexe, flinke Beine, treffsichere Würfe – all das kann den Unterschied machen. Und während Julius Fanger bereits eindrucksvoll zurück ist, bleibt abzuwarten, ob Daniel Hideg und/oder Paul Schikora evtl. doch schon einsatzbereit sind.
Am Ende zählt nur eins: Kampfgeist, Wille und der unbedingte Glaube an den Sieg! Die Karten werden neu gemischt – und Ferndorf hat jede Chance, die zwei Punkte ins Siegerland zu holen.
Aber Vorsicht, der TV Großwallstadt hat schon seine Heimspiele gegen u.a. VfL Lübeck-Schwartau, TUSEM Essen, VfL Eintracht Hagen, Dessau-Roßlauer HC und dem Bergischen HC gewonnen.
Für Can Adanir wird es ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein, denn er stand von 2019-2022 im Kasten des TVG.
TVG-Trainer Andre Lohrbach (bei Main-TV zum Spiel):
Wie immer wird es auf eine gute Abwehrleistung ankommen und daraus viele einfache Tore im Tempospiel zu machen. Wir müssen die technischen Fehler reduzieren, um dem Gegner eben genau diese Tore nicht zu ermöglichen. Das wird ein großer Faktor sein, um das Spiel zu gewinnen. Wir wollen unbedingt gewinnen und so gehen wir das auch an. Wir fokussieren uns auf das Positive, wollen Siege einfahren und denken nicht an das Verlieren. Wir haben bis auf die drei Langzeitverletzten Romas Aukštikalnis, Kuno Schauer und Finn Wullenweber alle Mann an Bord und werden hoffentlich keine weiteren Einschränkungen mehr haben. Sonntag wird eine richtungsweisende Begegnung in der Untermainhalle.
Coach Ceven Klatt: Man muss sich schon auf ein ganz anderes Großwallstadt vorbereiten, als es in der Hinrunde der Fall war, es sind auch drei Neuverpflichtungen, die sie haben. Sie wirken viel beweglicher, viel eins-eins-lastiger und gefährlich von der Dynamik her. Sie sind zu Hause sehr erfolgreich, haben am Wochenende auswärts knapp verloren, präsentieren sich aber zu Hause meistens von der guten Seite. Ab Tabellenplatz 8 oder 9 ist ja jede Mannschaft im Abstiegskampf und das trifft auch auf Großwallstadt zu. Deswegen ist es ein wichtiges Spiel für uns gegen den direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, wo wir möglichst was Zählbares mitnehmen wollen.
Zum Kader: Bei uns sieht es ganz gut aus, wir sind mit einer guten Laune nach dem Sieg in eine gute Trainingswoche gestartet. Ich durfte Daniel Hideg auch wieder begrüßen, was, vorsichtig formuliert, positive Gefühle bei uns auslöst, man muss aber sehen, wie sich das in der Woche entwickelt. Ansonsten gibt es keine negativen Nachrichten, so dass wir den Kader des letzten Wochenendes zur Verfügung haben, plus wahrscheinlich Daniel Hideg. Josip Eres wird am Sonntag auch spielen, aus seiner „roten Ferse ist eine blaue Ferse“ geworden. 😉(Er hat im Spiel gegen Essen in der 4. Minute eine Begegnung mit dem harten Hallenboden gehabt)
Zu Marko Vignjevic: In den letzten beiden Spielen habe ich ihn schon eingesetzt, er hat eine sehr gute Wintervorbereitung gespielt, auch in den Testspielen gegen Gummersbach und Wetzlar hat er ein gutes Spiel abgeliefert. Er hat auch gegen Dormagen, wie der Rest der Mannschaft kein gutes Spiel gemacht. Ich finde, er hat jetzt am Wochenende, als er sich die Einsatzzeit mit Julius geteilt hat, einen wertvollen Beitrag zu unserem Spiel geleistet. Das hat er gut gemacht und darüber hinaus bin ich der Meinung, dass da immer noch mehr geht und da sind wir auf dem richtigen Weg.
Bericht: Peter Trojak
Foto: wirSiegen-Fotograf Andreas Domian
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