Nach dem Aufstieg: Sportfreunde haben die Tabellenspitze im Visier

wS/jk – Schermbeck/Siegen – 13.05.2012 – Die Sportfreunde Siegen haben ihre Abschieds-Tour von der NRW-Liga am Sonntagnachmittag beim SV Schermbeck begonnen und ihre Pflichtaufgabe mit einem am Ende doch knappen 3:2 (2:0)-Erfolg erfüllt. Nach dem am Mittwoch in Köln erreichten Saisonziel direkter Aufstieg in die Regionalliga West hat die Mannschaft von Trainer Michael Boris noch ein weiteres Ziel nicht aus den Augen gelassen.

Nach dem am Mittwoch perfekt gemachten Aufstieg in Köln wollen die Sportfreunde jetzt die auch die Meisterschaft in der NRW-Liga: Unser Archiv-Bild zeigt das 1:0 durch Julian Jakobs im Kölner Sportpark Höhenberg.

Auf ihren Aufstiegs-T-Shirts, die am feucht-fröhlichen Mittwochabend nach dem Schlusspfiff in Köln schnell übergestreift wurden und beim nächsten Heimspiel im Fanshop erhältlich sein werden, stand der Spruch „Gewinnen reicht uns nicht – Siegen!“. Getreu diesem Motto will man nach dem Sieg bei Tabellenführer Viktoria nun auch den NRW-Liga-Meistertitel erreichen.

Da die Kölner ihre Partie (2:4 gegen Uerdingen) dieses Spieltags schon vorgezogen bestritten haben, an diesem Wochenende pausierten und Siegen seine Hausaufgaben machte, kann man der Viktoria mit einem Erfolg im Nachholspiel gegen RW Ahlen am Mittwoch bis auf zwei Zähler auf den Leib rücken. Bei noch drei weiteren Spieltagen ist das angestrebte Ziel somit möglich.

Obgleich die Spieler ihren beeindruckend perfekt gemachten Aufstieg am Mittwoch sowie an den zwei trainingsfreien Tagen gebührend feiern konnten, waren sie gegen schwache Schermbecker noch fit genug, um auch hier zu gewinnen. So bleibt man in der Ferne weiter ungeschlagen – auch wenn es am Ende mit dem Dreier nochmal knapp wurde.

Trainer Michael Boris hatte seine Mannschaft im Vergleich zum Mittwoch nur auf einer Position umgestellt, eine große Rotation sollte es nicht geben. In der Startelf stand für Daniel Grebe nun Waldemar Schattner auf dem Platz, ansonsten spielte die Aufstiegself von Köln gewohnt von Beginn an. Die rund 100 mitgereisten Siegener Fans sahen in der ersten Halbzeit zwar eine spielbestimmende Sportfreunde-Mannschaft. Doch es wurde ein müder Kick.

Auf die verdiente Führung mussten die Fans bis kurz vor der Halbzeit warten. In der Anfangsphase fand das Spiel weitgehend im Mittelfeld statt, plätscherte bei Sonnenschein im Mai geradewegs vor sich hin. Da Schermbeck sich aber Fehlpässe leistete und im Spiel nach vorne zu harmlos agierte, waren sie geradezu ein willkommener „Trainingspartner“. Da konnten es sich die Sportfreunde sogar leisten einen Elfmeter zu verschießen.

Rene Lewejohann war nach 17 Minuten im Strafraum von Abwehrmann Moussa Ouattara gefoult worden. Den fälligen Strafstoß wollte Julian Jakobs verwandeln, scheiterte aber am gut parierenden Schermbecker Torwart Sven Schneider. Diesen Elfmeter hatte der Siegener Mittelfeldspieler, der in Köln mit seinem Tor den Aufstiegserfolg eingeleitet hatte, auch nicht gut geschossen.

Auch nach den Aufstiegsfeierlichkeiten gilt das Motto: "Gewinnen reicht uns nicht - Siegen!" - Archiv-Bilder: wirSiegen

Nach einem Querschläger von Lewejohann, hätte dieser nach 21 Minuten daraufhin beinahe ins eigene Netz getroffen und der Spielverlauf wäre auf den Kopf gestellt worden. Doch dann besann sich Siegen wieder auf seine Tugenden und zeigte ansatzweise jene Spielzügen, mit denen man schon die gesamte Saison über erfolgreich ist. Nach überlegtem Pass von Michel wäre Lewejohann in der 26 Minute durch gewesen, doch der Schiedsrichter Bastian Lang aus Essen entschied hier richtig auf Abseits, zuvor wollte Hettich einen weiteren Elfmeter rausholen, der Referee hatte aber kein Foul gesehen.

Nachdem Julian Jakobs nach 35 Minuten frei vor dem Schermbecker Keeper Schneider eine weitere Chance vergab, fiel dann das 1:0: Sven Michel hatte sich auf Linksaußen durchgesetzt und passte zu Alexander Hettich, der die Kugel zur Führung im kurzen Eck versenkt (38.). Den Doppschlag machte Kapitän Jörn Nowak dann in der 42. Minute perfekt: Nach einer Issa-Ecke trifft er per Kopf.

In der zweiten Halbzeit bot sich ein ähnliches Bild: Schermbeck war zwar bemüht, doch für das Siegener Tor ging keine Gefahr aus. So konnte Siegen mit dem Zwei-Tore-Vorsprung quasi zum Auswärtserfolg spazieren. Die Partie glich immer mehr einem „Trainingsspiel“ für die Sportfreunde-Elf. Zwei gute Chancen hatte noch Waldemar Schattner, dem aber in beiden Aktionen das Zielwasser fehlte.

Plötzlich hatten dann die Schermbecker zwei gute Chancen: Koczor hielt gegen Yves Lupitu (73.) und Fatlum Zaskoku (74.) noch die „Null“, doch dann musste der Siegener Keeper nach einem 20-Meter-Schuss von dem ebenfalls erst ins Spiel gekommenen Donovan Sadek (76.) zum ersten Mal wieder hinter sich greifen. 20 Mal spielte die Siegener Abwehr in dieser Saison „zu Null“. Eine Serie ist gerissen.

So freuten sich die Siegener Spieler über den Aufstieg.

Die Partie war zudem plötzlich wieder offen. Glücklicherweise konnte Christoph Göbel mit einem Distanzschuss (88.) noch das vermeintlich vorentscheidende 3:1 machen. Am Ende ging den Siegenern nämlich etwas die Luft aus: Tobias Urban brachte Schermbeck in der letzten Spielminute nochmal heran und die Gäste mussten um den Dreier in der Nachspielzeit zittern. Beinahe hätte Sadek noch den Ausgleich gemacht, doch Koczor rette den Auswärtssieg mit einer Glanztat.

Nun steht den Sportfreunden am Mittwoch der Weg offen, um an der Tabellenspitze nochmal anzugreifen. Und noch eine interessante Nachricht gibt es für Sportfreunde-Fans: Stürmer Rene Lewejohann soll am Samstag einen leistungsbezogenen Vertrag für die kommende Regionalliga-Saison unterschrieben haben. Vom Verein wurde dies offiziell noch nicht bestätigt.

SV Schermbeck – Sportfreunde Siegen 2:3 (0:2).

Schermbeck: Schneider, Ouattara, Bönighausen, T. Urban, Lupitu, Klimczok, Arogundade (65., Baydoiun), Altenbeck, Gerding, M. Urban (65., Sadek), Zaskoku. – Siegen: Koczor, Tuysuz, Binder, Nowak, Dalman, Issa, Jakobs, Hettich (77., Sowislo), Michel (70., Göbel), Schattner (72., Saidi), Lewejohann. – Tore: 0:1 Alexander Hettich (38.), 0:2 Jörn Nowak (42.), 1:2 Donavan Sadek (76.), 1:3 Christoph Göbel (88.), 2:3 Tobias Urban (90.). – Besondere Vorkommnisse: Schneider hält Foulelfmeter von Jakobs (17.). – Schiedsrichter: Bastian Lang (Essen). – Zuschauer: 250.

Bericht: Jürgen Kirsch

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