„Neue Ideen in alten Dörfern“ – Dorflesung und Gartenfibel können helfen

wS/bu  –  Burbach  –  23.05.2012  —  Dorfgespräch auf der Haferkiste zum Thema Baukultur  —  Pünktlich um 17.45 Uhr rief der Burbacher Nachtwächter zum Aufbruch. Und die Gäste folgten ihm auf den Rundgang über den historischen Nachtwächterweg, der sich durch Burbach zieht. Die Führung war der Auftakt des „Dorfgespräches auf der Haferkiste“ zum Thema Baukultur, zu dem die Südwestfalen Agentur, Kreis Siegen-Wittgenstein und Gemeinde Burbach eingeladen hatten. Neben den Fakten zur Geschichte Burbachs wurde durch die Tour deutlich, wie historische Gebäude und moderne Architektur ansprechend zu einem Ensemble zusammengeführt werden können. „Die örtliche Baukultur, gepaart mit neuen Ideen, erhalten, die Eigenschaften der Region damit festigen und Identifikation schaffen, das ist es, worum es geht“, zeigte Landrat Paul Breuer in seiner Begrüßung auf. „Es ist wichtig, dass wir Verantwortung gegenüber unserem Landschaftsbild und unserer Orte übernehmen und durch verschiedenste Maßnahmen dazu beitragen, die Dörfer, die den Charakter unserer Region ausmachen, zu erhalten“, formulierte es Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers. „Dafür müssen alle Akteure an einem Strang ziehen.“

Als Paradebeispiel dafür stand der Veranstaltungsort. In der Remise des Heimatvereins „Alte Vogtei“ Burbach, die durch den Verein komplett ehrenamtlich aufgearbeitet worden ist, waren rund 60 Interessierte aus Südwestfalen zusammengekommen, um sich interessante Tipps und Anregungen zur Ortsbildgestaltung zu holen. Und die bekamen sie reichlich. Darius Djahanschah vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigte eindrucksvoll auf, was den Begriff Baukultur ausmacht. „Es ist mehr als nur die Hausgestaltung. Dazu gehören die Außenanlagen, Gewächse und liebevolle Details. Es sind teilweise einfache Mittel, mit denen das Ziel erreicht werden kann. Die Augen aufmachen und erkennen, welche Baumaterialien, Gehölze oder Gewächse für den Ort typisch sind“, erläuterte der Experte aus Münster. Viele beachtenswerte Bilder aus dem Burbacher Ortsteil Holzhausen hatte er mitgebracht, die belegten, wie es funktionieren kann.

Wie Kinder und Jugendliche mit in die Dorf- bzw. Stadtplanung eingebunden werden können, machte Sebastian Schlecht vom Verein „Jugend-Architektur-Stadt“  deutlich. Durch zwei Praxisbeispiele stellte er vor, wie „neue Ideen in alte Dörfer“ kommen können.

Im Vortrag von Christian Feigs von der Burbacher Gemeindeverwaltung wurde deutlich, wie die Kommunen auf unterschiedliche Art zur Dorfentwicklung und zur Erhaltung von Baukultur beitragen können. „Für uns ist es wichtig, die Menschen vor Ort für das Thema zu sensibilisieren. Als Gemeinde haben wir frühzeitig für alle unsere Dörfer entsprechende Entwicklungspläne aufgestellt und sukzessive mit Privatleuten, Vereinen und anderen umgesetzt. Dieser Baustein und viele zusätzliche laufen im Rahmen der Initiative „Lebenswerte Dörfer“, so Christian Feigs. Mit dem kommunalen Förderprogramm, mit dem die Gemeinde unter anderem den Ankauf und Umbau von Gebäuden in den Ortsmitten bezuschusst, wird ein Anreiz geschaffen, in ein bestehendes Objekt zu investieren. Burbach hat in Zusammenarbeit mit dem LWL eine Gestaltungsbroschüre mit dem Titel „Dorflesung“ herausgebracht.

Abschließend richtete sich der Blickpunkt auf die Grünflächengestaltung. Dazu referierte Matthias Jung vom Heimatverein Littfeld-Burgholdinghausen. Der Heimatverein richtet alle zwei Jahre einen örtlichen Gartenwettbewerb aus, an dem sich die Einwohner des Kreuztaler Stadtteils beteiligen können. Damit der Wettbewerbsbeitrag auch erfolgreich wird, gibt es ebenfalls eine vom Heimatverein gestaltete Gartenfibel. „Gartenbesitzer haben mit diesem Leitfaden eine wichtige Gestaltungsgrundlage für die unterschiedlichen Nutzungen eines Gartens. Egal, ob es sich um einen Nutz- oder Ziergarten handelt, für alle Bereiche gibt es wertvolle Hinweise“, erklärt es Matthias Jung.

Als Fazit zog Daniel Fühner von der Südwestfalen Agentur, der durch den Abend moderierte, dass mit der Information und Aufklärung ein wichtiger Beitrag geleistet werden kann, um die Dörfer in ihrer Form und Darstellung zu festigen. Die Akteure aus den Orten nutzten die Gelegenheit, die Experten mit Fragen zu löchern und sich gegenseitig auszutauschen.

Alle Vorträge können im Internet unter www.suedwestfalen.com, www.siegen-wittgenstein.de oder www.burbach-siegerland.de abgerufen werden. Bei den Haferkistengesprächen handelt es sich um eine Veranstaltungsreihe der Südwestfalen Agentur im Rahmen der Regionale 2013.

Bildunterschrift „20120523 PM Dorfgespräch Haferkiste Baukultur“: In der Remise des Heimatvereins „Alte Vogtei“ Burbach trafen sich Interessierte aus Dörfern und Verwaltung, um sich über das Thema Baukultur auszutauschen.

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