Blick auf Alter und Armut

wS/si  –  Diakonie in Südwestfalen  –  18.09.2012  –  Ihre vielfältigen Eindrücke von der lettischen Diakonie-Arbeit präsentierten Mitarbeiter der Diakonie in Südwestfalen und des Ev. Kirchenkreises Siegen. Der Vortrag in der Begegnungsstätte „Gegenüber“ war Teil einer Veranstaltungsreihe anlässlich der Woche der Diakonie. Die Gäste begrüßte Gottfried Bäumer, Vorstandsmitglied des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Siegen: „Die Menschen in Lettland setzen sich in Bewegung, um anderen zu helfen.“ Im Laufe des Themenabends über Alter und Armut teilten die Referenten persönliche Erfahrungen ihres Lettland-Aufenthalts mit den Besuchern.

Günter Hensch, Referent für politische Erwachsenenbildung im Institut für Kirche und Gesellschaft der Ev. Kirche von Westfalen, leitete den Vortrag ein. „Die Menschen in Lettland stellen ihr persönliches Glück zurück und verwenden ihr Engagement und ihre Kreativität darauf, die Lebensqualität aller zu verbessern“, erklärte er. Mit einfachen Mitteln versorgten die Mitarbeiter unzählige Bedürftige in baufälligen Suppenküchen und Pflegeeinrichtungen.

Die Diakonie in Südwestfalen unterstützt die Diakonie in Lettland mit Hilfslieferungen medizinischer Geräte und verschiedenen Sachspenden. Hensch machte darauf aufmerksam, dass die Mitarbeiter der lettischen Diakonie meist selbst in schlechten Verhältnissen leben. Trotz persönlicher Schwierigkeiten pflegten sie kranke alte Menschen und kümmerten sich um Hilfesuchende. Juliane Kahm, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Kirchengemeinde Rödgen-Wilnsdorf, sprach die mangelnde medizinische Hilfe und die Vereinsamung der alten Menschen an. „Viele von ihnen leben bettelnd auf der Straße“, ergänzte Kahm. Auf der Suche nach Arbeit verließen viele junge Menschen das Land. „Die alten Menschen bleiben oft in ärmsten Verhältnissen zurück“, verdeutlichte Marianne Braukmann (Diakonische Altenhilfe Siegerland) die schwierige Situation im Land. Iris Jänicke (Diakonie Sozialdienste) klärte darüber auf, dass arm sein in Deutschland etwas anderes bedeute: „Bei uns muss niemand verhungern oder auf der Straße leben.“ Im Anschluss an den Vortrag eröffnete Andrea Schäfer-Bottenberg, Beauftragte für Ethik und Demenz in der diakonischen Altenhilfe Siegerland, eine Gesprächsrunde.

Die Besucher hatten die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen mit Armut und Alter mitzuteilen und sich mit den Referenten auszutauschen. Im Dezember sind die lettischen Diakonie-Mitarbeiter dazu eingeladen, die Altenheime, Krankenhäuser und verschiedene soziale Einrichtungen der Diakonie in Südwestfalen zu besuchen, um Anregungen für ihre Arbeit zu bekommen.

Mitarbeiter von Diakonie in Südwestfalen und Ev. Kirchenkreis Siegen präsentierten die Eindrücke ihres Lettland-Aufenthalts.

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