Platzverweis spielt den von Verletzungen geplagten Siegenern in die Karten

wS/jk – Siegen – 02.09.2012 – Der Einsatz von René Lewejohann hat sich für die Sportfreunde Siegen zum dritten Mal bezahlt gemacht. Das entscheidende Führungstor in der Regionalliga-Partie gegen Bergisch Gladbach vor 2.185 Zuschauern im Leimbachstadion bereitete der Stürmer mit einer maßgenauen Flanke für Sven Michel vor. Am Ende stand ein 2:0 (0:0)-Heimerfolg für die Siegener.

Die Gäste aus dem Bergischen Land begegneten den Sportfreunden auf Augenhöhe und waren drauf und dran einen Punkt mitzunehmen. Spielentscheidend war da die Rote Karte für Bünyamin Kilic, der nach 47 Minuten vom Feld musste. Siegens pfeilschneller Julian Jakobs war ihm entwischt und lief auf das Gladbacher Tor zu. Bilic konnte ihn nur mit einer Notbremse stoppen.

Die Sportfreunde-Mannschaft bejubelt den vierten Saisonsieg in Folge. Gegner Bergisch Gladbach ließ aber erst nach Schlusspfiff die Köpfe hängen. Fotos: wirSiegen/Michael Handke

Die Situation war aus einem Konter entsprungen, nachdem Christoph Klippel nach einem Eckball der Bergischen in höchster Not auf der Linie klärte und den Ball nach vorne drosch. Mit dem fälligen Strafstoß hätte Sportfreunde-Kapitän Mark Zehn ein bis dahin eher zähes, jedoch durchaus temporeiches Match bereits in Richtung Siegener Heimerfolg lenken können.

Mark Zeh verschießt Elfmeter

Doch den Elfmeter schoss er hoch in den leicht bewölkten Himmel. Durch die Überzahl konnte Siegen nun sein Offensiv-Spiel besser aufziehen und kam vermehrt in den Strafraum des Kontrahenten, der dies bis dahin kaum zugelassen hatte. Für  Alexander Hettich (55.) und René Lewejohann (58.) boten sich weitere gute Gelegenheiten zum Führungstreffer.

Sein viertes Saisontor: Sven Michel hat es geschossen, Julian Jakobs gratuliert.

Der fiel erst, als Lewejohann im Strafraum von der linken Seite scharf auf Michel flankte (64.). Der Offensivspieler ließ sich zu seinem mittlerweile vierten Saisontor nicht lange bitten, stieg zum Kopfball hoch und brachte den Ball platziert im Tor der Gäste unter. Der Bann war nun gebrochen.

Siegen versuchte mit weiteren Angriffen nachzulegen, doch Bergisch Gladbach spielte weiterhin munter mit. Das Team von Trainer Dietmar „Didi“ Schacht gab sich nicht auf und war erst mit dem sehenswerten Distanzschuss von Marcus Lemke in der 80. Minute geschlagen. Der Verteidiger nahm aus halblinker Position, gut zwanzig Metern vor dem Kasten, Maß und drosch das runde Leder rechtsunten ins Toreck.

Viertes Tor von Michel dank „Lewe“-Vorlage

„Heute waren Herz, Kampf und Leidenschaft gefragt. Wir wussten, dass uns eine topfitte Mannschaft erwarten würde, die dieses hohe Tempo über 90 Minuten halten kann“, sagte Trainer Michael Boris. Und Bergisch Gladbach ging auch nach dem zweiten Siegener Treffer nicht die Luft aus. Der Anschlusstreffer wäre bei mehr Konsequenz möglich gewesen.

Die spielentscheidende Szene: Schiedsrichter Lukas Sauer stellt Bergisch Gladbachs Bilic vom Platz.

Die Schacht-Elf riskierte alles, wodurch sich den Sportfreunde-Kickern Gelegenheiten zum Kontern boten. Alexander Hettich hatte in der Nachspielzeit das 3:0 auf dem Fuß – die letzte Aktion der Partie. Dem Mittelfeldspieler war auch die erste Chance im Spiel vorbehalten: Nach zwei Minuten gab er den ersten Schuss auf das von Sven Forsbach gehütete Tor ab.

Die beste Torgelegenheit der Bergisch Gladbacher resulierte aus der 31. Minute. Abdelkader Maouel lauerte nach einem Eckball am langen Pfosten. Er brachte den Ball aber nur kläglich neben das Gehäuse von Raphael Koczor, der damit zum vierten Mal in dieser Saison die „weiße Weste“ behielt. Ein Grebe-Schuss (33.) glich die erste Hälfte auch von der Chancenzahl aus.

Pollok und Binder nach 22 Minuten verletzt raus

Bereits vor dem Spiel musste sich die Sportfreunde-Mannschaft um eine weitere Personalie sorgen. Im Abschlusstraining war Verteidiger Richard Weber umgeknickt und zog sich eine Bänderdehnung zu. Trainer Michael Boris musste somit nicht nur Waldemar Schattner ersetzten, für den – wie erwartet – Julian Jakobs wieder ins rechte Mittelfeld rückte.

Trotz Unterzahl gab Bergisch Gladbach nicht auf. So hatte auch Daniel Grebe seine Mühe.

Notgedrungen musste zudem die Siegener Abwehr, die in fünf Spielen nur zwei Gegentore zugelassen hatte, umbaut werden. Für Weber lief Marcus Lemke als linker Außenverteidiger auf.

In der 22. Minute kam es dann nochmals knüppeldick für die Sportfreunde: Sowohl Leon Binder als auch die Sturmspitze Wojciech Pollok mussten verletzt raus.

Der Matchplan von Michael Boris war quasi über den Haufen geworfen. „Das war ein Schock, als ich beide Spieler schon früh auswechseln musste“, so der Trainer. Er brachte Max Süßenbach und René Lewejohann aufs Feld, der diesmal somit nicht nur eine „Joker“-Rolle spielte. Als sich der Stürmer in der Schlussphase ebenfalls verletzte, feierte Sinisa Veselinovic seine Premiere im Leimbachstadion.

Weber erlitt Bänderdehnung

Fast 2200 Zuschauer sahen die Regionalliga-Partie im Leimbachstadion.

Die zehntägige Pflichtspiel-Pause kommt für die Sportfreunde Siegen damit gerade recht. Mit Fatih Tuysuz und Patrick Sonntag umfasste das Lazarett des Regionalligisten nach Spielende sieben Akteuere.

Doch zumindest bei René Lewejohann kann schon Entwarnung gegeben werden, er hatte im Zweikampf nur einen Schlag auf den Fuß abbekommen.

Sportfreunde Siegen – SV Bergisch Gladbach 2:0 (0:0).
Siegen: Koczor – Dalman, Klippel, Binder (22., Süßenbach), Lemke – Zeh, Grebe – Jakobs, Hettich, Michel – Pollok (22., Lewejohann/84., Veselinovic). – Bergisch Gladbach: Forsbach – Wernscheid (81., Götz), Retterath, Dreiner, Zinken – Wermes, Kilic, Windmüller, Eckert – Maouel (72., Sezer), Schilamow (65., Öztürk). – Tore: 1:0 Sven Michel (64.), 2:0 Marcus Lemke (80.) – Rote Karte: Kilic (47., Bergisch Gladbach) wegen Notbremse. – Schiedsrichter: Lukas Sauer (Bergkamen). – Zuschauer: 2185.

Bericht: Jürgen Kirsch

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