Die Sauerstoff-Flasche als ständiger Begleiter

wS/si  –  Diakonie in Südwestfalen  –  09.11.2012  –  Ein Lungenfunktionstest und eine Blutgasanalyse haben das Leben von Gerhard Ohrndorf aus Trupbach grundlegend verändert: Vor drei Jahren traf ihn hart und unerwartet die Diagnose COPD (englische Abkürzung für Chronic Obstructive Pulmonary Desease). Bei dieser chronischen Lungenerkrankung werden die Lungenbläschen zerstört, die den Sauerstoff innerhalb des Körpers transportieren. Dadurch kann Ohrndorf über seine Atmung nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen. Er benötigt ein mobiles Sauerstoffgerät, das ihm hilft, den fehlenden Sauerstoff auszugleichen.

Auslöser der unheilbaren Krankheit ist meist starkes Rauchen. Bei Ohrndorf, selbst ehemaliger Raucher, begann die Erkrankung mit einem stärker werdenden Reizhusten. Er plant nun, eine Selbsthilfegruppe für sauerstoffpflichtige Patienten und Menschen mit Lungenfibrose (Erkrankung des Lungengewebes) zu gründen. Denn Ohrndorf möchte andere Betroffene dazu ermutigen, mit ihrer Erkrankung offen umzugehen. Das mobile Sauerstoffgerät schränke das Leben ein. Das Gerät besteht aus einer Flasche und einem Schlauch, der in die Nase des Erkrankten führt. „Oft kostet es Überwindung, mit dem Schlauch in der Nase vor die Tür zu gehen“, weiß Ohrndorf aus eigener Erfahrung. Trotzdem sei es wichtig, sich nicht zu Hause zu verstecken. In der Selbsthilfegruppe können sich Betroffene nicht nur über ihre Erfahrungen mit der Erkrankung austauschen und Ängste besprechen.

Sie sollen auch über ihre Krankheit aufgeklärt und über die Anwendung von Hilfsmitteln informiert werden. Zusätzlich sind der Besuch von Fachvorträgen und gemeinsame Ausflüge geplant. „Ich möchte den Menschen zeigen, dass das Leben auch mit der Krankheit weitergeht und ihnen Mut machen“, begründet Ohrndorf seine Entscheidung, eine Selbsthilfegruppe zu gründen. Es erfordere von den Betroffenen viel Kraft, mit ihrer Krankheit umzugehen. Ohrndorf weiß, wie wichtig in diesem Fall familiäre Unterstützung ist: „Meine Frau hilft mir, mit der Erkrankung zu leben.“ Dabei beeinflusse die Krankheit auch das Leben der Angehörigen. Aus diesem Grund ist es ausdrücklich erwünscht, dass Partner, Kinder oder Verwandte an den Treffen der Selbsthilfegruppe teilnehmen. ­­Interessierte können sich bei Gabi Gaumann von der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen unter Tel. 0271/ 3336422 informieren.

Gerhard Ohrndorf aus Trupbach leidet unter einer chronischen Lungenerkrankung. Er benötigt ein mobiles Sauerstoffgerät, das ihn tagsüber mit Sauerstoff versorgt.

 
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