wS/oo – Siegen-Wittgenstein – 25.04.2013 – Anette Esposito dichtet, textet und komponiert seit 2004 und hat derzeit fünf Bücher auf dem Markt. Sie steht ab 2005 jedes Jahr mit einem Gedicht in der Nationalbibliothek deutschsprachiger Gedichte.
Nachfolgend präsentiert sie einen Songtext:
Endzeit
Viel Zeit verbleibt nicht mehr, es droht das Aus.
Die Welt steckt tief im Schlamm- wer zieht sie raus?
und bunte Neonlichter merken‘ s nicht
Sie lächeln ahnungslos in ihr Gesicht.
Es scheint vergessen was uns einst verband.
Die Erde dreht sich hin zum Abgrundrand.
Wenn sich am Horizont das Ende bricht-
Was wird geschehn? – Man weiß es nicht.
Man baut Raketen, droht mit aller Macht
und nuklear wird rasch ein Krieg entfacht.
Es dreht sich alles nur um den Profit
und alle reden laut, doch laufen mit.
Die Zeit verrinnt, so wie dein Leben auch.
Was bleibt ist Asche nur und etwas Rauch.
Doch wenn verlöschen wird das Erdenlicht,
was dann geschieht- weiß man noch nicht.
(Brücke)
Was hat ihn dazu getrieben, zur zerstörerischen Wut?
Hat den Wahnsinn er geboren, der nun aufzieht seine Brut?
Mit der Hoffnung lässt sich‘s sterben dass Vernunft die Welt regiert,
dass am Größenwahn der Erben unsre Erde nicht krepiert
Von Katastrophen liest man Tag für Tag
von Hunger, Elend, Not, was keiner mag.
Der Erde fehlt es lang schon an Geduld
und jeder gibt allein dem andern Schuld.
Der Zeiger an der Uhr bleibt nicht mehr stehn.
Bald ist es Mitternacht, du kannst es sehn.
Dann, wenn der Glockenschlag das Amen spricht,
wird es geschehn- Was, weiß man nicht.
Das Schicksal unsrer Erde ist bestimmt,
auch wenn dagegen man was unternimmt.
Lässt Gott im Himmel sie nun doch im Stich?
Die Hand, die sie erschuf, erschuf auch mich.
Jedoch bezahlen muss am Ende schwer,
der, der‘s verbockt hat, ohne Wiederkehr.
Auch dich und mich erwartet ein Gericht
und wie es ausgeht – weiß man nicht.
© Anette Esposito