Autobahnkirche mit festlichen Regentrommeln eingeweiht

wS/oo Wilnsdorf Es ist ein Projekt, ein architektonisches Kunstwerk und ein Ort des Glaubens und Beten, die Autobahnkirche am Autohof in Wilnsdorf die am Sonntagnachmittag in einem über dreistündig dauernden Einweihungsgottesdienst seiner offiziellen Bestimmung übergeben und eingeweiht wurde.

Rund 400 Gäste und Besucher, darunter auch geladene Gäste waren gekommen und nahmen im extra neben der Kirche aufgestellten Zelt Platz, doch ein sehr großer Teil von rund 150 Leuten musste am Eingang stehen. Und diejenigen die einen Sitzplatz ergattert hatten, die standen mit den Füßen Zentimetertief im Wasser, denn es regnete in Strömen und unaufhörlich und der Regen schoss regelrecht ins Zelt. Dies ließ auch einige Besucher vorzeitig den Heimweg antreten. Nach einer Begrüßung der Besucher durch Hauptinitiator Hartmut Hering betonte er, dass dieses 1,5 Millionen- Projekt nun für alle Menschen zur Verfügung steht.

Den Einklang bildeten Alphornklänge und das Bach-Chor-Ensemble unter Leitung von Ulrich Stötzel und am Klavier Peter Scholl, sangen und spielten passendes christliches Liedgut. Superintendent Peter-Thomas Stuberg überbrachte seine Liturgische Begrüßung. Gleich drei Pfarrer, Superintendent Peter-Thomas Stuberg, stellv. Dechant Martin Assauer und Pastor Marco Stein hielten anschließend den Trialog der Konfessionen „Er hat seinen Engeln befohlen dich zu behüten auf all deinen Wegen“.

Neben Grußworten durch Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler und Landrat Paul Breuer sowie Dr. Georg Hofmeister, Pax Bruderhilfe sprachen Hartmut Hering und Ute Pohl über „Unsere Autobahnkirche in Dank und Ausblick. Nach gemeinsamen Liedern ging es in einer Prozession zur Einweihung der Kirche, ebenfalls im strömenden Regen. Dabei trugen die Verantwortlichen eine Bibel, die Altarkerze, das Anliegenbuch und ein Opferlicht in die Kirche. Die Prozession wurde von Jugendlichen aus den verschiedenen Kirchengemeinden begleitet.

Die neue Autobahnkirche liegt am Autohof Wilnsdorf und ist als ökumenische Kirche die 40. Autobahnkirche Deutschlands. In den Autobahnkirchen in Deutschland wurden 2012 insgesamt über eine Mio. Besucher aus aller Welt gezählt. Der Entwurf für die neue Kirche stammt vom Frankfurter Architekturbüro schneider+schumacher. Michael Schumacher präsentierte das Projekt im Rahmen eines eingeladenen Wettbewerbes 2009 als Synthese aus einer abstrakten Emblematik außen, die es mit der ästhetisch rüden Umgebung des Autohofs aufnehmen kann und einer kontemplativen Innerlichkeit. schneider+schumacher erregten weltweit Aufsehen in der Architektenszene durch die legendäre Info Box am Potsdamer Platz in Berlin und durch die vor einem Jahr eröffnete Erweiterung von Frankfurts prominentestem Museum, dem Städel.

Die Kirche bietet Platz für ca. 50 Personen. Ökumenische Andachten sind ebenso angedacht wie kulturelle Veranstaltungen, die sich für dieses Gotteshaus eignen, etwa Lesungen mit passender Musik und anderes. Entstanden ist das Bauwerk durch rein privates Engagement, finanziert durch zahlreiche großherzige Spenden vieler Menschen. Am Anfang stand eine Vision, die Hanneliese und Hartmut Hering bei dem Besuch einer Autobahnkirche in Süddeutschland hatten. Ein Blick auf die Landkarte zeigte, dass vom Siegerland aus betrachtet, die nächsten Autobahnkirchen im Raum Münster bzw. Wiesbaden liegen und ein solcher Ort der Ruhe an der viel befahrenen A45 fehlte.

Der Förderverein Autobahnkirche Siegerland e. V. unter Vorsitz von Hartmut Hering und Ute Pohl wurde gegründet mit der Absicht, eine einmalige Kirche zu schaffen. Um die Kosten allein aus Spendengeldern finanzieren zu können, führte vor allem der erste Vorsitzende des Fördervereins, Hartmut Hering, zahlreiche Gespräche. Er fand offene Ohren und Herzen für das Projekt und mit Zuversicht auf eine Gesamtfinanzierung konnte der erste Spatenstich am 1. März 2011 vollzogen werden. Im Laufe der Bauzeit mussten weitere Spender gefunden werden, um die Gesamtsumme aufzubringen.

 

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