Lautlose "Jäger der Nacht" erkundet

wS/sw – Neunkirchen-Wiederstein – Tagsüber rumhängen und nachts auf die Pirsch gehen dürfen, das entsprach durchaus auch dem Wunsch einiger junger Teilnehmer der fledermauskundlichen Veranstaltung der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein in Kooperation mit dem Heimatverein Wiederstein. Mehr als 40 Kinder und ihre erwachsenen Begleiter erhielten faszinierende und spannende Einblicke in die Welt der Fledermäuse, den größten Säugetieren am heimischen Nachthimmel. Höhepunkte waren wieder die alte Kapellenschule in Wiederstein sowie der nächtliche Weiher des Angelsportvereins im Mischebachtal.

Bevor jedoch die Pirsch auf Fledermäuse beginnen sollte, stellte Marcel Weidenfeller vom NABU AK Fledermäuse im Westerwald die Lebens- und Ernährungsweise der gespenstigen Nachtjäger vor. Neben den Waldfledermäusen gibt es auch solche, die das Sommerhalbjahr tagsüber in Gebäuden verbringen und hier auch ihre Jungen aufziehen. Auf der Wiese neben der Kappellenschule in Wiederstein gab es zunächst eine unterhaltsame Biologiestunde, der dann im praktischen Teil Fangübungen folgten.

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Zwischendurch wurden die jungen Forscher vom Heimatverein mit Getränken versorgt. In einem Kreis durften einzelne oder mehrere freiwillige Kinder eine jagende Fledermaus spielen und andere spielten Falter. Das Fledermaus spielende Kind musste allerdings einen Dracula-Umhang anziehen und konnte so nur auf die Geräusche der Kinder im Kreis reagieren, die auf Zuruf Falter antworten mussten. Schnell lernten die Kinder das Spiel und hatten sichtlich Freude daran. Nach weiteren Spielen ging es dann zur zweiten Station im Dachgeschoss der alten Kapellenschule. Hier konnten die Kinder Langohr-Fledermäuse an der Decke hängend sehen.

Auch andere Hinweise wie abgebissene Schmetterlingsflügel oder trockener Kot auf dem Dachboden verrieten die Jäger. Die meisten Teilnehmer sahen hier erstmals lebende Fledermäuse ohne sich zu fürchten. In der Dämmerung marschierte die Gruppe dann ins Mischebachtal zum Weiher des Angelsportvereins. Hier kam technisches Equipment zum Einsatz. Mitgebrachte Fledermaus-Detektoren wandeln die Ultraschalllaute in für Menschen hörbare Frequenzen um, so dass über dem Wasserspiegel jagende Wasser-Fledermäuse bereits an ihren arteigenen tackernden Rufen identifiziert werden konnten.

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Fledermausohren sind sehr empfindlich und können Frequenzen zwischen 18 und 200 kHz wahrnehmen. Dies ermöglicht es den Fledermäusen, mit den Ohren in völliger Dunkelheit zu sehen. Der wolkenlose, sternenklare Nachthimmel ermöglichte bei der Rückwanderung schöne Blicke auf den Sternenhimmel. Für die Kinder war dies ein erlebnisreicher Abend, den sie so schnell nicht vergessen werden.

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