wS/jk/oo – Siegen-Wittgenstein – Seit dem frühen Donnerstagmorgen sind Radar- und Lasergeräte bundesweit im Hochbetrieb. Pünktlich um 6 Uhr begann der fünfte 24-Stunden-Blitzmarathon auch im Kreis Siegen-Wittgenstein. Insgesamt 50 Beamtinnen und Beamten der Kreispolizeibehörde sind seither an 40 Kontrollstellen im Dauereinsatz. Auch die Stadt Siegen hatte ihre „Blitzer“ aufgebaut.
Zum ersten Mal folgten alle deutschen Bundesländer dem Vorbild von Nordrhein-Westfalen. Statistisch gesehen sei jeder dritte Verkehrstote in NRW ein Opfer von zu schnellem Fahren, begründete die Polizei, der es beim Blitzmarathon in erster Linie darum geht die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten und die Unfallzahlen zu minimieren.
Ein positiver Trend ist erkennbar: „Bei Unfällen auf den Straßen in NRW starben in den ersten acht Monaten diesen Jahres 50 Menschen weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres“, erläuterte Meik Reichmann, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein. „Bereits 15 km/h mehr oder weniger entscheiden über Leben und Tod“, fügt er an. Auch hier lässt sich auf die Statistik verweisen: Bei einem Tempo von 65 km/h sterben acht von zehn angefahrene Fußgänger, bei 50 km/h überleben hingegen acht von zehn.
Die schwächsten Verkehrsteilnehmer, die Fußgänger und Radfahrer, zu schützen ist das Hauptaugenmerk der Aktion. Geblitzt wurde am Donnerstag aber auch gezielt an Schulwegen. An einer Kontrollstelle auf der Rosterstrasse in Siegen bekamen die Beamten Besuch von Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der Diesterweg-Grundschule. Die Kinder erhielten die Gelegenheit einmal selbst mit der Laserpistole die Autofahrer zu messen. Diese wurden dann von der Polizei angehalten.
Die von den Schülern „geblitzten“ Verkehrssünder kamen mit einem „blauen Auge“ davon. Sie erhielten lediglich eine mündliche Verwarnung von Polizeihauptkommissar Volker Schmidt. Hätte der Polizeibeamte selbst gemessen, wären die Autofahrer finanziell zur Kasse gebeten worden. Der ebenfalls anwesende erste Polizeihauptkommissar und Abschnittsführer Achim Hagelauer bescheinigte er den kontrollierten Kraftwagenfahrern ein diszipliniertes Verhalten.
Ein Ärgernis stellten für einige Fahrer jedoch die Standorte der Kontrollstellen am frühen Morgen auf der Giersbergstrasse dar. Wer hier zu schnell unterwegs war, musste innerhalb von nur wenigen hundert Metern unter Umständen gleich zweimal in den Geldbeutel greifen.
Von Siegen kommend in Fahrtrichtung Weidenau stand ein Radarwagen am Fahrbahnrand, unweit davon führten mehrere Polizisten Lasermessungen bei Fahrzeugen, die in die gleiche Richtung unterwegs waren, durch.
Die Auswertung des Blitzmarathons erfolgt am Freitagvormittag. Beim letzten Blitzmarathon im Juni diesen Jahres wurden im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein 16.039 Fahrzeuge gemessen, dabei gab es 665 Verstöße, die geahndet wurden.
Fotos: wirSiegen.de
.
Anzeige – Bitte beachten Sie auch die Angebote unserer Werbepartner
.