Fortbildung für den ABC-Einsatz der Feuerwehren

wS/uni – Siegen – Zusätzlich zu ihrem primären Aufgabenspektrum wie Brandbekämpfung oder technischer Hilfeleistung sind die Feuerwehren in Deutschland wesentlicher Träger der Gefahrenabwehr bei atomaren, biologischen und chemischen Bedrohungen (ABC-Schutz). Im Rahmen der feuerwehrtechnischen Ausbildung, die alle Feuerwehrangehörigen durchlaufen müssen, wird deshalb den Feuerwehrfrauen und –männern umfangreiches feuerwehrtechnisches Fachwissen vermittelt.

Im Rahmen der einzuhaltenden Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Feuerwehrdienst bleibt aber oft nicht ausreichend Zeit für die notwendige, erweiterte Bildung in Physik, Chemie und Biologie. Um dies zu beheben, wurde eine bisher einzigartige Veranstaltung initiiert, bei der die hauptsächlich aus dem Großraum Südwestfalen stammenden Wehrleute an der Universität Siegen unterrichtet werden.

Erst am vergangenen Samstag gab es einen ABC-Einsatz für die Feuerwehr an der Universität. Bei einer Fortbildung gibt die Hochschule ihr Wissen an die Wehrleute weiter. Foto: Archiv/wirSiegen.de

Erst am vergangenen Samstag gab es einen ABC-Einsatz für die Feuerwehr an der Universität. Bei einer Fortbildung gibt die Hochschule ihr Wissen an die Wehrleute weiter. Foto: Archiv/wirSiegen.de

Charakteristisch für das so entstandene „Symposium: ABC-Gefahren“ ist die Vernetzung des Experimentes mit dem feuerwehrtechnisch-relevanten Fachwissen aus Physik, Chemie und Biologie. Die Auswahl der Themen orientiert sich dabei an möglichen Schadensszenarien, wie sie beim Transport von Gefahrgut und in der heimischen Industrie vorkommen können. Fachleute aus regional ansässigen Unternehmen garantieren dabei durch ihre beratende Tätigkeit den Praxisbezug der Veranstaltung.

Die so ausgewählten Unterrichtseinheiten werden in kleinen Gruppen von ausgewiesenen Fachkräften der Universität und beruflich in den Naturwissenschaften tätigen Feuerwehrangehörigen abgehalten. Dadurch wird gewährleistet, dass die freiwilligen Feuerwehren noch besser als bisher auf mögliche Unfälle mit Gefahrgütern, beispielsweise im Straßenverkehr reagieren können.

Nicht zu einem Einsatz, sondern zur Weiterbildung findet sich die Feuerwehr am Samstag an der Universität ein. Foto: Archiv/wirSiegen.de

Nicht zu einem Einsatz, sondern zur Weiterbildung findet sich die Feuerwehr am Samstag an der Universität ein. Foto: Archiv/wirSiegen.de

„Wir als Universität Siegen möchten im Rahmen dieser bisher einzigartigen Veranstaltung mit gezieltem Wissenstransfer auch anhand der Vermittlung von experimentellen Erfahrungen einen nachhaltigen Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung und nicht zuletzt der Einsatzkräfte leisten“, so Prof. Dr. Holger Schönherr als stellvertretender Sprecher des Departments Chemie-Biologie.

Durch aktive Mitwirkung von Absolventen und Mitarbeitern des Departments bei dieser Veranstaltung wird zudem die Vernetzung zwischen der Universität Siegen und den Feuerwehren sowie verschiedenen Unternehmen des Großraumes Südwestfalen gefördert.

„Die überaus positiven Rückmeldungen auf das im letzten Jahr erstmals durchgeführte Symposium haben uns in der Idee dieses Modellprojektes bestätigt“, so die Initiatoren Klaus Ehrmann und Stephan Vogt. Nicht zuletzt deswegen unterstützen die Feuerwehren der Landkreise Siegen-Wittgenstein und Olpe unter der Schirmherrschaft der Herren Landräte Breuer und Beckehoff das Symposium aktiv.

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