Lärm der Windräder wie ein Rockkonzert

wS/wi  – Wilnsdorf – Im Weißtal hat sich eine Bürgerinitiative „Windkraft mit Abstand“ gegründet. Grund sind die Planungen der Gemeinde Wilnsdorf, neue Konzentrationszonen für Windkraftanlagen auszuweisen. Sie würden den Bau eines Windparks im bewaldeten Gebiet zwischen Anzhausen, Flammersbach, Feuersbach, Deuz und Salchendorf ermöglichen. Die Bürgerinitiative sieht dabei erhebliche Nachteile für die betroffenen Dörfer und hat sich zum Ziel gesetzt, zunächst die Bürgerinnen und Bürger über Risiken und Folgen zu informieren.

Laut Informationen der Gemeinde Wilnsdorf sei im Gebiet Hohe Roth/Haferhain/Schürscheid die Aufstellung von drei Windkraftanlagen auf Wilnsdorfer und einer vierten auf Siegener Gebiet möglich.

Bürgerinitiative befürwortet ausdrücklich die  Nutzung

Die Bürgerinitative befürwortet ausdrücklich die Nutzung von Windenergie, fordert aber, dafür umweltverträgliche Standorte mit einem ausreichenden Abstand zur Wohnbebauung auszuwählen“, erklärt Harald Fruhner, Sprecher der Bürgerinitiative. „Gerade einmal 1000 m Abstand zwischen 200 m hohen Windkraftgiganten und den Wohnsiedlungen sind einfach zu wenig“, so Fruhner weiter. Als angemessen gilt allgemein ein Mindestabstand vom 10fachen der Anlagenhöhe. Dieser Mindestabstand würde für sehr viele Anwohner aus Anzhausen, Flammersbach, Feuersbach, Deuz und Salchendorf deutlich unterschritten.

Durch den Bau der Anlagen würde sich das Landschaftsbild gravierend ändern. Windradriesen einer neuen Generation, die doppelt so hoch sind wie die Eiserfelder Autobahnbrücke und den Kölner Dom deutlich überragen, würden auf Höhenrücken in unmittelbarer Nähe der Ortschaften platziert.

Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch zu geringenAbstand

Die geplanten Anlagen entwickeln einen Geräuschpegel von deutlich über 100 dB(A). „Das entspricht einem Rockkonzert oder einem Motocross-Rennen“, erläutert Fruhner. „Bereits jetzt ist klar, dass die hier geplanten Anlagen auf Grund ihres zu geringen Abstandes zur Wohnbebauung zwischen 22 und 6 Uhr nur in gedrosseltem Betrieb laufen dürfen, damit die für die Nacht geltenden Lärmgrenzwerte eingehalten werden können. Daher muss man auch außerhalb dieser Zeitfenster in den angrenzenden Wohngebieten mit Lärmbeeinträchtigungen rechnen,“ so Fruhner weiter. Die Bürgerinitiative befürchtet gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die permanent auftretenden Lärm- und Infraschallimmissionen dieser Anlagen, bedingt durch den zu geringen Abstand.

Auch die Nutzung der Waldflächen als Naherholungsgebiet sei durch die Windräder und ihre Geräuschentwicklung mehr als in Frage gestellt. Kritisch bewertet die Initiative dabei auch die unmittelbare Nähe der Anlagen zu einem Naturschutzgebiet, das Lebensraum bedrohter Arten ist.

Wirschaftliche Nachteile für betroffene Dörfer

Darüber hinaus sieht die Bürgerinitiative deutliche wirtschaftliche Nachteile für die betroffenen Dörfer. Die Wertschöpfung aus den geplanten Anlagen durch Pacht an die jeweiligen Grundstückseigentümer stehe in keinem Verhältnis zur Wertvernichtung an Immobilien und Grundstücken in der unmittelbaren Nachbarschaft dieser Giganten. Maklerverbände beziffern die Verluste auf 20-30%.

Die Bürgerinitiative befürworte alternative Energie. Die Windgeschwindigkeiten im Gebiet Hohe Roth/Haferhain/Schürscheid sind jedoch für die Stromproduktion nicht optimal. Der Nutzen der Anlagen an diesem Standort stehe daher in keinem Verhältnis zu den gravierenden Nachteilen für Mensch und Natur, die durch den viel zu geringen Abstand zu Naturschutz- und Wohngebieten verursacht werden. Interessierten Bürgerinnen und Bürgern steht Harald Fruhner als Ansprechpartner für weitere Fragen zur Verfügung.

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