Taschendiebe langten zu – Ladendiebin erwischt

KeineChancedenTaschendieben3wS/ots  – Siegen-Wittgenstein – Auch in unser Region locken die Vor-und Nachweihnachtszeit bzw. die in dieser Zeit vorhandenen Weihnachtsmärkte nicht nur Besucher an, sondern auch Taschendiebe. Denn diese nutzen mit Vorliebe das Gedränge inmitten des Budenzaubers, um reichlich Beute zu machen. Innerhalb weniger Sekunden sind dann plötzlich  der Geldbeutel, die Kreditkarten, das Smartphone oder die Autoschlüssel verschwunden. Taschendiebe arbeiten
dabei meist in Gruppen: Einer lenkt das Opfer ab, ein weiterer stiehlt die Beute und gibt sie an einen Dritten weiter, der dann damit in der Menge untertaucht. Besonders gut funktioniert dieser Trick in großen Menschenansammlungen – wie zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten.

Vorsicht auf Weihnachtsmärkten

Taschendiebe lassen sich manchmal schon am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute. Sie beobachten ihr Opfer lange und genau, rempeln den Betroffenen an, verwickeln ihn mit fadenscheinigen Fragenin ein Gespräch, bieten übersteigerte Hilfsbereitschaft an oder beschmutzen beispielsweise die Kleidung des Opfers, um mit ihm in Kontakt zu kommen. Meist sind die Diebe professionelle, international agierende Täter, die grenzüberschreitend in ganz Europa aktiv sind.

Die meisten Fälle bleiben ungeklärt, da die Opfer die Tat häufig nicht gleich bemerken und oftmals schafft gerade der allzu sorglose Umgang mit Geldbörsen, Brieftaschen und Handtaschen eine günstige Gelegenheit für die Täter.

Drei Frauen  wurden Opfer von Taschendieben

So wurde auch jetzt auf dem Kreuztaler Weihnachtsmarkt einer 24-jährigen Erndtebrückerin aus ihrer Jackentasche ihr Damenportemonnaie entwendet. Die Langfinger griffen so schnell und geschickt zu, dass die junge Frau die Tat zunächst überhaupt nicht bemerkte und der Polizei von daher auch keine Täterhinweise geben konnte. Zwei Tage später bemerkte eine 81-jährige Siegener Seniorin in der Siegener Innenstadt lediglich einen leichten Körperkontakt mit einer blonden Frau. Kurz danach musste sie zu ihrem Leidwesen feststellen, dass ihr das Portemonnaie aus der Umhängetasche entwendet worden war. In etwa zu selben Zeit wurde einer 52-jährigen Siegenerin in der Hindenburgstraße von Langfingern ihre Geldbörse aus ihrer Handtasche entwendet.

Polizei achtet in Vor-und Nachweihnachtszeit auf Ladendiebe

Die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein achtet aber auch in diesem Jahr in der Vor- und Nachweihnachtszeit verstärkt auf die Ladendiebe. So sind Beamte des Siegener Kriminalkommissariats 5 und Zivilbeamte der Polizeiwache Siege sowie Beamte der Bundespolizeiinspektion Köln in dieser Zeit im Rahmen einer
konzertierten Aktion im Bereich der Weihnachtsmärkte und Innenstädte unterwegs, um dort nach kriminellen Langfingern Ausschau zu halten.

So konnten die Beamten bereits am 9. Dezember eine gewerbsmäßige Ladendiebin auf frischer Tat festnehmen.  Die 34-jährige Osteuropäerin hatte in einem Siegener Bekleidungsgeschäft in eine dort von einer Kundin nur kurzfristig abgestellte Handtasche gegriffen, während die Komplizin der 34-Jährigen dabei Schmiere stand. Die 34-Jährige wurde dann auf Antrag der Staatsanwaltschaft Siegen dem Haftrichter beim Amtsgericht Siegen vorgeführt, der die überregional in ganz Deutschland tätige „Dame“ in Untersuchungshaft schickte.

2012 entstand Schaden von 32,2 Mio Euro durch Taschendiebstähle

In Deutschland wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik im Jahr 2012 insgesamt 117.277 Taschendiebstähle angezeigt; 2011 waren es 120.790 Fälle. Trotz des leichten Rückgangs bewegen sich die Zahlen nach wie vor auf einem hohen Niveau. Im Jahr 2012 entstand ein Schaden von 32,3 Millionen Euro, das sind rund 9,5 Prozent mehr als im Jahr 2011 (29,5 Millionen Euro).

Um den Langfingern die Diebestour zu vermasseln, helfen die Tipps der Polizeilichen Kriminalprävention. Sie sind auf der Klappkarte „Schlauer gegen Klauer“ kurz zusammengefasst, die bei jeder Polizeidienststelle und im Internet unter www.polizei-beratung.de
erhältlich ist.

Die Polizei gibt Tipps: „Schlauer gegen Klauer“

Die Tipps der Polizei:Nehmen Sie nur so viel Bargeld mit, wie Sie tatsächlich benötigen;Tragen Sie Geld und Zahlungskarten sowie Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper; Tragen Sie Ihre Hand- oder Umhängetasche immer mit der Verschlussseite zum Körper; Halten Sie Ihre mitgeführte Tasche stets geschlossen;Lassen Sie Ihre Handtasche oder Jacke niemals unbeaufsichtigt; Achten Sie bei einem Menschengedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen.

Weitere Informationen gibt es auf der Klappkarte „Schlauer gegen Klauer“ mit Piktogrammen und einem Notfallpass zum Heraustrennen mit allen wichtigen Telefon- und Sperrnummern von Debit- und Kreditkarten. Dazu gehört auch eine Checkliste mit Sofortmaßnahmen für Opfer und Zeugen, damit diese nach einem Diebstahl richtig reagieren können.

Hier noch einmal die vielfältigen Tricks der Langfinger: Zumeist gehen Taschendiebe in Teams von mehreren Tätern arbeitsteilig vor. Dabei nutzen sie Tricks oder schlagen nach einem selbst verursachten Gedränge zu.

Opfer von Taschendiebstahl werden vor allem Frauen. Das Repertoire der Taschendiebe ist äußerst umfangreich, fast täglich werden neue
Finessen bekannt: Der Rempel-Trick: Das Opfer wird im Gedränge angerempelt oder „in die Zange“ genommen; beim Einsteigen stolpert der Vordermann, er bückt sich oder bleibt plötzlich stehen. Während das Opfer aufläuft und abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche.

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„Beliebte“  Tricks der Taschendiebe

Der Drängel-Trick: In vollen Bussen oder Bahnen rückt ein Dieb unangenehm dicht an das Opfer heran, das ihm den Rücken zuwendet und
so die Tasche „griffbereit“ anbietet. Der Stadtplan-Trick: Fremde fragen das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor oder bitten es – etwa auf Bahnhöfen – an einen ausgehängten Plan. Während sich das Opfer orientiert und abgelenkt ist, plündern andere Täter die Hand- oder Umhängetasche. Der Geldwechsel-Trick: Fremde bitten das Opfer, eine Münze zu wechseln. Wenn das Opfer die Geldbörse zieht und das Münzfach öffnet, wird es vom Täter abgelenkt. Während dieser beispielsweise seine Münze in die Börse wirft, nimmt er Banknoten heraus. Der Beschmutzer-Trick: Insbesondere nach einem Bankbesuch wird das Opfer „versehentlich“ mit Ketchup, Eis oder einer Flüssigkeit bekleckert. Beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das gerade abgehobene Geld aus der Tasche. Der Supermarkt-Trick: Im Supermarkt fragen Fremde das Opfer nach einer bestimmten Ware. Während es danach sucht, wird die Tasche am Einkaufswagen ausgeräumt. Der Hochhebe-Trick: In einer Gaststätte behauptet jemand, das Gewicht des Opfers schätzen zu können. Beim Hochheben „zieht“ er oder ein Komplize die Geldbörse. Der Bettel-Trick: Kinder halten dem Opfer im Lokal ein Blatt Papier vor mit der Bitte um eine Spende. Oder sie tollen auf der Straße um das Opfer herum und betteln es an. Dabei nutzt einer die Ablenkung für den raschen Griff nach der Geldbörse oder in die Handtasche. Der Blumen-Trick: Ein Fremder begrüßt das Opfer freundschaftlich, umarmt es oder steckt ihm eine Blume an. Während das Opfer verdutzt ist, verschwindet die Brieftasche. Der Taschenträger-Trick: „Taschenträger“ oder „-trägerinnen“ spähen ältere Frauen beim Einkaufen aus und bieten ihnen scheinbar hilfsbereit an, den Einkauf nach Hause zu tragen. Dort eilen sie mit der Tasche die Treppe hinauf, während der ältere Mensch nicht so
schnell hinterherkommt. Unterwegs nehmen sie die Geldbörse heraus, stellen die Tasche vor die Tür und kommen dem Opfer grüßend entgegen.
Der Verlust wird erst später bemerkt.

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Die Polizei hat in der Vor- und Nachweihnachtszeit ein besonderes Augenmerk auf Taschen- und Ladendiebe.Foro:wirSiegen(Archiv)

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