Eine wahre Materialschlacht: Großübung der Feuerwehr auf Kreuztaler Bahngelände

(wS/bh) Kreuztal – Die Feuerwehreinheiten aus Kreuztal, Buschhütten und Krombach probten kürzlich den Ernstfall einer technischen Hilfeleistung an einem Güterwaggon auf dem Gelände des Containerterminals in Kreuztal.

2014-12-30_Kreuztal_Feuerwehr_Grossübung_Bahngelände_Foto_Hadem

Schätzungsweise 40 Tonnen wurden bei der Aktion über hydraulische Gerätschaften angehoben.

Zur Durchführung der Übung hatte Buschhüttens Löschgruppenführer Uwe Heide den DB-Notfallmanager Matthias Kassel um Unterstützung gebeten, der bereits Monate vorher an gleicher Stelle mit den Siegener Feuerwehrkollegen eine ähnliche Lage simuliert hatte. Die Herausforderung bestand darin, einen insgesamt 85 Tonnen schweren vierachsigen Güterwaggon um mehrere Zentimeter mit Hilfe der hydraulischen Gerätschaften der Feuerwehr anzuheben. Diese Aufgabe erwies sich als wahre Materialschlacht: Große Mengen Unterbaumaterial wurden benötigt; Hebekissen und Büffelwinden kamen zum Einsatz. Nach rund einer Stunde gelang es den Einsatzkräften dann mit Fingerspitzengefühl und sensibler Koordination, die Räder des Waggons um rund 15 Zentimeter anzuheben und damit eine theoretisch denkbare Rettung oder Bergung einer Person möglich zu machen.

Schätzungsweise 40 Tonnen wurden bei der Aktion über hydraulische Gerätschaften angehoben. Die Übung brachte vor allem den Erkenntnisgewinn, dass bei Bahnunfällen die Hilfsmöglichkeiten der Feuerwehr rasch an ihre physikalischen Grenzen kommen. Diese Erfahrung wird gerade auch in der Stadtfeuerwehr Kreuztal durch eine dramatische Einsatzerfahrung genährt, bei der im Jahr 2013 im Bahnhof Kreuztal eine Flaschensammlerin zwischen einem Güterwaggon und der Bahnsteigkante eingeklemmt war. Dabei hatte die Feuerwehr ihr Maximum an Material und Know-how einbringen müssen, um die Verletzte nach über einer Stunde aus der misslichen Lage befreien zu können. Die Frau starb später. Die jüngste Übung auf dem DB-Gelände stärkte erneut die Einsicht, dass bei derlei Einsätzen das Hinzuziehen des Technischen Hilfswerks Mittel der Wahl sein kann. Dessen Hebesätze verfügen über größeres Kräftepotenzial als die üblichen feuerwehrtechnischen Beladungen, die bei Verkehrsunfällen auf der Straße optimal nutzbar sind.

Foto: Feuerwehr 

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