Abschluss mit besten Jobaussichten

Das Department Architektur der Universität Siegen hat Zeugnisse und Preise an seine AbsolventInnen verliehen. Florian Hestermann räumte dabei gleich drei Auszeichnungen ab.

(wS/red) Siegen 22.07.2016 | Kummerkasten, Hobbyjurist, Psychologe. „Je nachdem, mit welchem Bauherren Sie zu tun haben, sind Sie als Architekt viel mehr als ein Planer“, prophezeite Professor Dr. Bert Bielefeld das künftige Arbeitsleben seiner Absolvent*innen. Der Departmentsprecher der Architektur übergab an der Uni Siegen elf Bachelor- und zehn Masterzeugnisse. „Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen im Moment so gut wie selten zuvor. In der Branche herrscht fast Vollbeschäftigung. Sie brauchen also nicht den erstbesten Job anzunehmen, sondern können ruhig in sich gehen und sich fragen: Was will ich eigentlich?“

Der Mann des Abends war Masterabsolvent Florian Hestermann. Seine Idee: Eine Museumsmeile in der Oberstadt. Mit seiner Abschlussarbeit und seinem Engagement räumte er alle drei Preise ab. „Das ist nicht das erste Mal, dass ich Florian Hestermann einen Preis übergebe. Er scheint hier so etwas wie ein Stammrecht auf Auszeichnungen zu haben“, meinte Laudator Professor Ulrich Exner.

Masterabsolvent Florian Hestermann hat ein Museum in der Oberstadt geplant. Er war mit drei Preisen der Mann des Abends. (Fotos: Universität Siegen)

Masterabsolvent Florian Hestermann hat ein Museum in der Oberstadt geplant. Er war mit drei Preisen der Mann des Abends.
(Foto: Universität Siegen)

Vom Bund Deutscher Architekten Siegen-Olpe-Wittgenstein erhielt Florian Hestermann den BDA-Preis. Für sein Engagement im Studium bekam er gemeinsam mit Lisa Pfeifer den Alumni-Preis. Den Preis des Fördervereins für Architektur und Bauingenieurwesen für die beste Masterarbeit gewann er vor der zweitplatzierten Silvia Panthel, die ein Besucher- und Informationszentrum (BIZ) vor dem Reichstag in Berlin entworfen hatte.

„Ich bin zwar nicht in Siegen geboren, fühle mich aber im Herzen als Siegener“, sagte Florian Hestermann, gebürtiger Meckenheimer. „Für mich war deshalb klar, dass ich ein Projekt mitten in der Stadt entwickeln möchte.“ Er entwarf ein Museum für die Siegerländer Fotografen August Sander, Bernd und Hilla Becher. „Die drei sind weltbekannt, vor allem in den USA, aber im Siegerland kennt sie kaum jemand. Das möchte ich ändern, indem ich die Bilder für die Nachwelt konserviere.“ August Sander fotografierte Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten über mehrere Jahrzehnte. Bernd und Hilla Becher dokumentierten Industriebauten. „Im Siegerland gibt oder gab es viele Hütten, Bergwerke, Stollen und Fachwerkhäuser. Als ich das Museum entworfen habe, habe ich mir das als Beispiel genommen.“ Die Farbe der Museumsaußenwand im Modell glänzt in einem Kupferton, an manchen Stellen erkennt man Holzstreben, wie in einem Fachwerkhaus. In unmittelbarer Umgebung gibt es schon das Museum für Gegenwartskunst und das Siegerlandmuseum. „Das ist doch perfekt geeignet für eine Museumsmeile.“

Elf Bachelor- und zehn Masterabsolvent*innen erhielten ihre Abschlusszeugnisse. (Foto: Alexander Kiß)

Elf Bachelor- und zehn Masterabsolvent*innen erhielten ihre Abschlusszeugnisse. (Foto: Alexander Kiß)

Neben der Zeugnis- und Preisverleihung wurden auch nachdenkliche Töne angestimmt. Departmentsprecher Bert Bielefeld gedachte dem im Mai verstorbenen Florian Afflerbach, der mit 35 Jahren bei einem Unfall gestorben war. Er hatte als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Raumgestaltung gearbeitet. Stadtplanerin Professorin Dr. Hildegard Schröteler-von Brandt sprach sich für die Freiheit von Forschung und Lehre aus. „Wir denken in Solidarität an unsere Kollegen und alle Professorinnen und Professoren in der Türkei“, sagte sie in ihrem Grußwort.

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