Reservisten-Exkursion zur Festung Ehrenbreitstein

(wS/red) Siegen/Koblenz 03.08.2016 | Die Festung Ehrenbreitstein war jetzt das Ziel einer sicherheitspolitischen Informationsfahrt der Kreisgruppe Südwestfalen im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. (KG Südwestfalen). Mit dabei auch Kreisorganisationsleiterin Ulrike Reinschmidt mit Ehemann Günter.

5.000 Jahre Besiedelung, 3.000 Jahre Befestigung, 700 Jahre kurtrierisches Machtzentrum am Rhein, schließlich preußische Festung: Zwischen 1817 und 1828 wurde Ehrenbreitstein von Preußen als geografische Mitte einer von Wesel bis Rastatt reichenden Festungslinie errichtet Das Areal der Festung Ehrenbreitstein ist ein geschichtlicher Konzentrationspunkt. Daten und Fakten genug für eine historische Führung. Hierzu hatte Thorsten Schneider, Vorsitzender der RK Wilnsdorf, der die Fahrt der Kreisgruppe Südwestfalen vorbereitet hatte, Jörg Höfer, alias ‚Festungskanonier‘ aus dem FußArt.Rgt.Nr. 9, gewinnen können, der sich als profunder Kenner des Festungsbauwerkes erwies.

"Festungskanonier" Jörg Höfer erläutert die die Geschichte der Prunkkanone "Greif". (Herbert Bäumer)

„Festungskanonier“ Jörg Höfer erläutert die die Geschichte der Prunkkanone „Greif“. (Herbert Bäumer)

Der ‚Festungskanonier‘ im „bunten Waffenrock des Königs von Preußen“ wartete sogleich mit beeindruckenden Zahlen auf. Bis zu 6.500 Handwerker und Tagelöhner trieben den gigantischen Bau damals voran. Sie machten ihn bis 1828 zum Kernstück eines ganzen Festungsringes rund um Koblenz. Dadurch entwickelte sich die Stadt im 19. Jahrhundert zu einer der großen Militärgarnisonen des Kontinents – und blieb es bis ins späte 20. Jahrhundert. Insgesamt acht Mal wurde die Festung Ehrenbreitstein ab 1830 auf ihre volle Gefechtsstärke von 1.500 Mann und 80 Geschützen mobilisiert. Doch in relevante Kampfhandlungen wurde sie selbst im deutsch-französischen Krieg 1870/71 nicht verwickelt. Der Festung Ehrenbreitstein blieb die praktische Nagelprobe auf ihre Kriegstauglichkeit erspart. Sie wurde nie zerstört.

Aber nicht nur Daten zogen die Exkursions-Teilnehmer in den Bann des Führers im ‚bunten Rock des Königs von Preußen‘. Er zeigte ihnen das „bombensichere Örtchen“ auf dem sie das Entstehen der „Latrinenparolen“ nachempfinden konnten, denn diese Einrichtung wurde ja häufig von den Militärpersonen benutzt. In der original eingerichteten Wachstube lernten sie den Dienstbetrieb einer Garnison um 1900 kennen. Plastisch der Eindruck in der Arrestzelle, in der nachempfunden werden konnte, wie Übeltäter „brummen“ mussten – und das bei einer Temperatur von 12° Celsius. Durch die Kasematten ging es zu den Bastionsflanken mit den unterschiedlichsten Geschützarten. Herausragend die Geschichte der Prunkkanone „Greif“. ‚Oberfeuerwerker‘ Höfer zeigte auf, wie sich dieses Riesengeschütz von einer Wunderwaffe zum Symbol der deutsch-französischen Beziehungen und der Herrschaft über den Rhein entwickelte.

Dann zog die Reservisten die Werkstatt des Büchsenmachers in ihren Bann. Als profunder Kenner erwies sich auch hier der ‚Oberfeuerwerker‘. In der Diskussion mit und über die historischen Waffen blieb er keine Antwort schuldig. Die Führung endete an der Stelle, wo der Blick der Besucher ans Deutsche Eck geht, wo die Mosel in den Rhein mündet. Thomas Schneider überreichte dem ‚Festungskanonier‘ Jörg Höfer mit herzlichem Dank für zwei informative Stunden das Wappen der KG Südwestfalen. Vor der Rückfahrt hatten die Reservisten noch die Möglichkeit, ausgiebig das Deutsche Eck zu erkunden. Kreisvorsitzender Fritz Knipp dankte der RK Wilnsdorf für Organisation und Ausrichtung des erlebnisreichen Tages.

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