Stadt Siegen verlieh zum 26. Mal „Preis für interkulturelles Engagement“

Preisträgerin gründete Verein „Stitching for School and Life“

(wS/red) Siegen 05.10.2016 | Der Integrationsrat der Stadt Siegen hat jetzt (Freitag, 30. September 2016) zum 26. Mal den „Preis für Interkulturelles Engagement“ vergeben: Preisträgerin ist die Siegener Studentin und aus Kabul stammende Zohra Soori-Nurzad, die „seit ihrer Ankunft in Deutschland ein außerordentliches Engagement für das friedliche und verständnisvolle Zusammenleben zwischen Deutschen und zugewanderten Mitbürgern unter Beweis gestellt hat“, heißt es in der Begründung zur Nominierung. Bürgermeister Steffen Mues verlieh den mit 500 Euro dotierten Preis im Rahmen einer Feierstunde gemeinsam mit dem Integrationsrat im Historischen Ratssaal des Siegener Rathauses.

Stadt Siegen verlieh zum 26. Mal „Preis für interkulturelles Engagement“. (Foto: Stadt Siegen)

Stadt Siegen verlieh zum 26. Mal „Preis für interkulturelles Engagement“. (Foto: Stadt Siegen)

Gedacht ist der Preis als Auszeichnung und Anerkennung für beispielhafte Projekte und Initiativen. „Wir freuen uns jedes Jahr wieder, diesen Preis übergeben zu können. Er zeigt, dass sich in unserer Stadt viele Menschen in der Integrationsarbeit engagieren und damit einen wertvollen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben leisten“, begrüßte Bürgermeister Mues die Gäste. In Siegen hat knapp ein Viertel der hier lebenden Menschen einen Migrationshintergrund. Emetullah Hokkaömeroglu moderierte als Mitglied des Integrationsrates der Stadt Siegen den Festakt und stellte die vier nominierten Vorschläge vor – von denen alle Akteure große Anerkennung für ihr herausragendes gesellschaftliches Engagement erhielten!

Den Preis hatte die Vergabe-Jury unter Schirmherrschaft von Bürgermeister Mues einstimmig vergeben: Zohra Soori-Nurzad flüchtete als neunjähriges Mädchen aus Kabul/Afghanistan mit ihrem Vater und ihrem Bruder und kam nach Wilnsdorf. Ihre sozialen Projekte erreichen inzwischen auch überregionale und internationale Dimensionen; darunter besonders ihr Projekt zur interkulturellen Hilfe, mit dem sie 2013 als Studentin begonnen hatte. Ausschlaggebend waren ein Besuch in Kabul und ein Praktikum an der dortigen Universität im Rahmen ihres Siegener Lehramtsstudiums. Der inspirierte sie dazu, sich der finanziellen Not und Ausgrenzung von Witwen und Waisen in der afghanischen Gesellschaft anzunehmen. Frank Wilmes, 1. stellv. Vorsitzender des Integrationsrates, hob in seiner Laudatio das große interkulturelle Engagement der jungen Preisträgerin hervor.

So gründete Zohra Soori-Nurzad den Verein „SSL – Stitching für School and Life“. Durch Hilfe zur Selbsthilfe – die Frauen fertigen kunstvolle Handarbeiten und Stickereien an, die in Deutschland verkauft werden – will der Verein die Lebensbedingungen der Frauen zu verbessern. Auch regional engagiert sich Zohra Soori-Nurzad, so hat sie u.a. das Frauencafé in der Uni-Notunterkunft mit ins Leben gerufen, ehrenamtlich als Übersetzerin geholfen und sich um einzelne geflüchtete Menschen in Siegen gekümmert.

Zu den weiteren Nominierten gehört der Verein International Students Siegen e.V., dessen Mitglieder sich ehrenamtlich bei der Integration der internationalen Studierenden und Erasmus-Austauschstudenten in Siegen engagieren, und die studentische Initiative „Refugees Welcome Siegen“, die sich seit Juni 2015 in der Geflüchtetenhilfe einsetzt, u.a. mit einem Kleiderladen auf Spendenbasis. Nominiert für den Preis wurde auch die „Ballett Meister Schule“ aus Weidenau, in der etwa 200 Kinder und Jugendliche aus allen Teilen der Welt gemeinsam unterrichtet werden. Sie erhielten eine Anerkennungsurkunde, denn als „lokale Akteure sind sie vorbildliche Beispiele für geleistete und gelebte Integration“, betonte Torsten Büker, Integrationsbeauftragter der Stadt Siegen.

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