„Die Branche brummt“

Das Department Architektur der Uni Siegen übergab Zeugnisse an Bachelor- und Master-AbsolventInnen. Die Berufsaussichten seien so gut wie nie, sagt Department-Sprecher Prof. Bert Bielefeld.

(wS/red) Siegen 27.07.2017 | „Wie Geröll, das einfach hingeworfen wurde“, beschreibt Prof. Peter Karle die Arbeit von Aydin Kamber. Das klingt wie Kritik, ist aber ein Lob. Kamber hat sich in seiner Master-Arbeit damit beschäftigt, wie man den Abela-Heilstollen in Bad Fredeburg neu ausrichten und für Besucher attraktiver gestalten kann. Die Ferienhäuser in seinem Entwurf treten wie Gesteinssplitter aus der Natur hervor, sodass sie sich in die Landschaft um den ehemaligen Schieferstollen einfügen, eben wie „Geröll, das einfach hingeworfen wurde“. Nur auf dem Dach der Häuser gibt es große Fenster, die Licht hereinlassen. Der Stollen ist in Kambers Entwurf von der Oberfläche aus erreichbar; für Touristen, aber auch für Menschen mit Lungenkrankheiten.

Aydin Kamber gestaltete für seine Master-Arbeit den Abela-Heilstollen in Bad Fredeburg um und erhielt dafür den Förderpreis des Fördervereins für Architektur und Bauingenieurwesen. (Fotos: Uni)

Für seine Abschluss-Arbeit hat Aydin Kamber jetzt den mit 500 Euro dotierten Förderpreis des Fördervereins für Architektur und Bauingenieurwesen erhalten. Der Preis ist im Rahmen der Zeugnisverleihung an die Bachelor- und Master-Absolventen im Fach Architektur überreicht worden. Hendrik Kreuels wurde ebenfalls für seine Master-Arbeit ausgezeichnet: Er erhielt den Preis des Bundes Deutscher Architekten, Gruppe Siegen-Olpe-Wittgenstein. Seine Umgestaltung des historischen Beginenhofs im belgischen Hasselt sei „hervorragende Arbeit mit einer beachtlichen Tiefe“, hieß es in der Laudatio. In Kreuels Entwurf ist die Form des Hofes erhalten geblieben, in den Gebäuden ist Platz für kleine Handwerksbetriebe und Wohnungen. Wie genau das aussieht, kann man sich zurzeit im neuen Architekturhaus in Geisweid ansehen, denn die Master-Arbeiten sind dort ausgestellt.

Es gab aber nicht nur Preise für Abschluss-Arbeiten, sondern auch für Master-AbsolventInnen, die sich während ihres Studiums in besonderem Maße um das Department Architektur verdient gemacht haben, zum Beispiel im Fachschaftsrat und in Kommissionen. Peter Kubior und Meike Weiland erhielten dafür jeweils den Preis der Alumni „Bauwesen Siegen“.

15 Bachelor- und 18 Master-AbsolventInnen erhielten im Architekturhaus in Geisweid ihre Zeugnisse.

„Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihren Beruf nicht nur als Job sehen, sondern als Berufungsweg“, gab Department-Sprecher Prof. Dr. Bert Bielefeld den AbsolventInnen mit auf den Weg. „Versuchen Sie, etwas zu bewegen“. Die Chancen für Architektur-Studierende seien nie so gut gewesen wie heute, ermutigte er: „Die Branche brummt und wir arbeiten am Limit.“ Bestes Beispiel dafür ist wiederum der Preisträger Aydin Kamber. Er kann sich aktuell zwischen zwei Angeboten von Architektur-Büros entscheiden. Vielleicht konnte da das Grußwort von Prof. Bielefeld helfen: „Probieren Sie sich aus. Wenn der erste Job nicht der richtige ist, dann machen Sie etwas Anderes. Sie müssen sich erst mal suchen und finden. Da ist jetzt viel Musik drin“.

Musik war auch in der Zeugnisverleihung im Architekturhaus: Johannes Koch begleitete die Feierlichkeiten mit Gitarre und Gesang. Insgesamt wurden vom Department Architektur 15 Bachelor- und 18 Master-Zeugnisse überreicht:

Bachelor:

Yasemin Ak, Julia Marie Eller, Nadine Engel, Annalena Grobbel, Carolin Grotjan, Janis Kapitza, Katharina Kreuels, Kübra Nur Kuzu, Charlotte Lorenz, Teresa Schmidt, Lisa Schnider, Christoph Simon, Elena Slapnik, Jacqueline Sommer und Tim Stein.

Master: Moussa Bdeir, Bastian Fedde, Vanessa Fehrmann, Carsten Görg, Anna Habbel, Michèlle Kauferstein, Hannah Klandt, Janin Klein, Tim Lukas Klüger, Hendrik Kreuels, Johanna Lück, Bastian Reikowski, Stefanie Schild, Mareike Schneider, Lisa Christin Thome, Lisa Utsch, Lisa Marie Veit und Meike Weiland.

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