Vorsicht! Falscher Kriminalbeamter und falsche Staatsanwältin am Telefon

Aktuelle Warnmeldung der echten Polizei

(wS/ots) Hilchenbach/Wilnsdorf 18.07.2017 | Aus aktuellem Anlass warnt die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein erneut vor falschen Polizisten und falschen Staatsanwälten am Telefon.

Am Montagmorgen gegen 10 Uhr erhielt eine 76-jährige Seniorin in Hilchenbach einen solchen hinterhältigen Anruf, bei dem sich die Anruferin als Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft Siegen ausgab und sich gezielt danach erkundigte, ob die 76-Jährige noch in der Lage sei, über ihr Konto zu verfügen. Vollkommen dreist behauptete die falsche Staatsanwältin einfach, dass dies in Anbetracht des Alters der Hilchenbacherin nicht mehr möglich sei. Damit weiteres geregelt werden könne, brauche sie jetzt die Kontodaten der Angerufenen. Als diese jegliche weitere Auskunft verweigerte, legte die Anruferin wortlos auf.

Vorsicht! Falscher Kriminalbeamter und falsche Staatsanwältin am Telefon (Symbolfoto: R. B. / pixelio.de)

Nur gut eine halbe Stunde später erhielt ein 38-jähriger Wilnsdorfer in Niederdielfen einen ähnlich hinterhältigen Anruf. Hier gab sich der in diesem Fall männliche Anrufer als Kriminalbeamter der Polizei Wilnsdorf aus und erkundigte sich nach einem angeblich vor drei Tagen verübten Überfall, der tatsächlich jedoch überhaupt nicht stattgefunden hatte. Da der 38-Jährige sich sehr selbstbewusst und nachfragend verhielt, wurde das Gespräch von Seiten des Anrufers schnell abgebrochen.

Die Polizei schließt weitere gleichgelagerte Anrufe nicht aus und rät daher insbesondere älteren Menschen zu entsprechender Vorsicht!

Außerdem weist die Polizei darauf hin, dass in Wilnsdorf auf der Polizeiwache überhaupt keine Kriminalbeamte im Einsatz sind bzw. existieren.

Die Ermittler des Siegener Betrugskommissariats gehen davon aus, dass der/die Anrufer Vorbereitungshandlungen tätigen: In verschiedenen Varianten versuchen falsche Polizeibeamte oder Staatsanwälte dabei Informationen über Bargeldbestände oder Art und Höhe von Geldanlagen der Angerufenen bei Banken zu erlangen. Unter dem vermittelten Eindruck einer konkreten Gefährdung, etwa einem bevorstehenden Einbruch oder einem Raubüberfall, versucht man in weiteren Telefonaten die Angerufenen dahingehend zu manipulieren, dass sie ihr Bargeld und Ersparnisse abheben und anschließend zur Eigentumssicherung an die angeblichen Polizisten übergeben bzw. auf von den Anrufern zuvor angegebene Konten überweisen.

Hierbei wird vor allem auch das Vertrauen in staatliche Organisationen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft, erheblich missbraucht.

 

Um Trickbetrügern nicht selbst zum Opfer zu fallen, gibt die Polizei folgende Tipps:

– Geben Sie keine persönlichen Daten oder Angaben zu ihren Lebensverhältnissen preis!

– Machen Sie niemals Angaben zu Wertsachen in der Wohnung oder Vermögenswerten!

– Polizeibeamte fragen nicht nach persönlichen Geldverstecken oder Vermögenswerten!

– Die Polizei stellt kein Bargeld oder andere Wertsachen vorsorglich sicher!

– Sollten Sie sich beim Telefonat unter Druck gesetzt fühlen, beenden Sie das Gespräch und informieren Sie die örtliche Polizei!

– Wichtig: Die Polizei ruft niemals mit der Notrufnummer 110 oder ähnlichen Kombinationen an! Heutzutage, in Zeiten der Internet-Telefonie, muss die in Ihrem Display angezeigte Rufnummer nicht die tatsächliche Rufnummer des Anrufers sein. Telefonnummern können technisch manipuliert werden. Bei Betrugsstraftaten ist es nahezu üblich, dass Rufnummern manipuliert werden bzw. sind.

– Keine Ihnen gegenüber von einem Anrufer vorgegebene Vertraulichkeit ist so geheim, so dass man sie nicht der örtlichen Polizei mitteilen kann bzw. darf. – Und bedenken Sie bitte immer: Eine Behörde wird Ihnen gegenüber am Telefon keine Forderungen erheben. Behörden und sonstige Institutionen und Organisationen werden sich mit etwaigen Forderungen immer schriftlich an Sie wenden!

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