Sondereinsatz „Motorisierte Zweiradraser“: 350 Motorradfahrer kontrolliert

(wS/ots) Siegen-Wittgenstein 31.07.2018  Sommerzeit, hohe Temperaturen und Wochenende laden gerade in ländlichen Regionen wie dem Kreis Siegen-Wittgenstein, der eine Vielzahl von attraktiven, topografisch reizvollen Motorradrouten aufweist, zu einer Ausfahrt ein.

Aber nicht alle Verkehrsteilnehmer genießen dabei die Ausfahrt bei schönem Wetter, sondern ein Teil überschreitet bei diesen Fahrten die Geschwindigkeit, teilweise in erheblichem Maße.

In diesem Jahr ereigneten sich in unserem Kreisgebiet bereits mehrere schwere und sogar drei tödliche Unfälle mit Motorradfahren.

Sondereinsatz „Motorisierte Zweiradraser“: 350 Motorradfahrer kontrolliert (Archivbild: Kay-Helge Hercher)

Polizeihauptkommissar Stefan Pusch, Leiter der Führungsstelle der Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde erläutert: „Im Rahmen eines gezielten Sondereinsatzes hatte die Polizei jetzt am letzten Sonntag, 29.07.2018, in der Zeit zwischen 11 und 19 Uhr erneut die Rennfahrer unter den Kradfahrern im Visier. Im gesamten Kreisgebiet überwachten deshalb an diesem Tag zahlreiche Beamte unter anderem die Einhaltung der zugelassenen Geschwindigkeit auf den bekannten Motorradstrecken. Und auch ein Radarmessfahrzeug des Kreises-Wittgenstein beteiligte sich an dem Sondereinsatz.“

Dabei zeigten sich folgende Ergebnisse:

Insgesamt wurden von der Polizei 350 motorisierte Zweiradfahrer kontrolliert.

37 von ihnen waren zu schnell unterwegs. Davon waren 13 Kradfahrer derart schnell, dass ihnen nun wegen ihrer Geschwindigkeitsüberschreitung eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige ins Haus flattern wird. 24 Raser kamen mit einem Verwarngeld davon.

2 Motorradfahrer waren aber derart zu schnell, dass sie nun mit je zwei Punkten in Flensburg, einem saftigen Bußgeld und einem mehrwöchigen Fahrverbot rechnen müssen. Der negative Spitzenreiter unter ihnen war immerhin im Bereich einer innerörtlichen Geschwindigkeitsmessstelle (erlaubt 50 km/h) mit 88 km/h unterwegs.

Stefan Pusch: „Dieses Ergebnis ist grundsätzlich erfreulich, denn bei den vorangegangenen Sonderkontrolltagen waren sowohl die Spitzengeschwindigkeiten als auch die Anzahl der Fahrverbote deutlich höher.“

Die Polizei gibt in diesem Zusammenhang aber nochmals zu bedenken, dass Raser nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das anderer Verkehrsteilnehmer gefährden. Bereits wenige km/h mehr oder weniger können über Tod oder Leben entscheiden!

Dazu noch einmal der Verkehrsexperte Pusch: „Gerade bei den schweren Verkehrsunfällen führen Überschätzungen des eigenen Könnens in Verbindung mit zu hohen Geschwindigkeiten, aber auch Unaufmerksamkeiten im Rahmen von Ausflugsfahrten in einer Gruppe von Kradfahrern zu diesen leidvollen Ereignissen. Das Motto „Am Limit lenkt der Zufall“ verdeutlicht die Gefahren von Selbstüberschätzungen, die im Übrigen nicht nur die Zweiradfahrer betreffen, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer.“

Damit die sichere und ungetrübte Fahrfreude nicht von Glück und Zufall abhängt, bittet die Kreispolizeibehörde alle Kradfahrer, statt Kurven zu kratzen lieber Kurven zu genießen und nicht am Limit zu fahren. Dann haben alle was davon, auch die Polizei, denn es gibt kaum was Schlimmeres für Polizeibeamtinnen und -beamte, als Angehörigen die schrecklichen Nachrichten nach einer schiefgegangenen Fahrt am Limit zu überbringen.

Für die „Unbelehrbaren“ sei noch angemerkt, dass die Kreispolizeibehörde nicht zuletzt aufgrund der Ergebnisse der letzten Sondereinsätze weitere Kontrollaktionen in Siegen-Wittgenstein durchführen wird, damit möglichst alle unfallfrei durch die diesjährige Motorradsaison kommen.

[plista widgetname=plista_widget_slide]