TuS Ferndorf siegt beim VfL Lübeck-Schwartau und bangt gleichzeitig um Rutger ten Velde

(wS/red) Lübeck/Ferndorf 23.03.2022 | Ferndorf zum ersten mal seit langer Zeit auf einem NICHTabstiegsplatz

Was war vorgefallen ?

Nach gespielten 46:45 hielten alle TuS-Fans den Atem an. Grund dafür war ein heftiger Zusammenprall zwischen Andreas Bornemann und Rutger ten Velde. Man konnte sehen, dass sich Rutgers Fuss verdrehte und er mit schmerzverzerrtem Gesicht lange am Boden lag. Dann wurde er,  gestützt von 2 Personen, in die Kabine geführt.

Das Verdrehen des Fußes deutet auf eine Bänderverletzung hin und im ungünstigsten Fall reden wir da von einem Bänderriss, das wiederum würde das Saisonende für Rutger bedeuten. Was nach so einer Verletzung folgt, ist ein MRT und das bringt dann Klarheit für Rutger und den Verein.

Zum Spiel

Das war so nach dem Geschmack der TuS Fans, ein furioser Beginn, nach 6 Minuten steht es durch 3 Treffer (2 Siebenmeter) von Rutger ten Velde und einem Gegentreffer schon 1:3.

Der Ausfall der Schneider-Brüder und Kim Voss-Fels musste ja irgendwie kompensiert werden und der weitere Verlauf bestätigte Robert Andersson alles richtig gemacht zu haben.

Vor mäßig besetzten Rängen, das ist mit Sicherheit auch dem Spiel in der Wochenmitte geschuldet war, erlebten die Marmeladenstädter einen rabenschwarzen Tag ihres Vereins, obwohl es für Ferndorf zum Ende hin noch einmal eng wurde.

Ferndorf schwimmt aber weiter auf eine Welle des Erfolges und dieser Sieg ist schon der Fünfte in Folge. Ferndorfer machte den wacheren Eindruck und überraschte den Gastgeber immer wieder mit gelungenen Aktionen und einfachen Treffern. Bis zur 15. Minute war es auch ein ausgeglichenes Spiel bis der TuS  zuschlug. Dies taten sie in Form von Valentino Duvancic, Andreas Bornemann, Rutger ten Velde (ins leere Tor) und Lukas Siegler und in der 22. Minute las man ein 8:12 auf der Anzeigetafel. Bis auf das 6:5 in der 13. Minute lag Ferndorf nie hinten und jetzt führten sie mit 4 Toren.

Foto: Verein

Robert Andersson gab den Jungs auf der Platte etwas Luft und tauschte aus doch das brachte irgendwie Unruhe ins Spiel, Lübeck nutzte diese Chance und lieferte einen Dreierpack ab, der es ihnen ermöglichte mit einem 13:14 in die Kabinen zu gehen. Was haben wir gesehen, nun ja, die Ausfälle konnten  weitgehend kompensiert werden, wir sahen einen sehr flinken Jörn Persson, der immer wieder Lücken in die Abwehr riss, wir sahen einen Andreas Bornemann, der nach zwei Pechspielen wieder stark aufspielte und in der 1.HZ  3 Treffer erzielte. Lukas Siegler, Niklas Diebel und Valentino Duvancic ergänzten Rückraum und Kreis und spielten auch richtig gut. Nicht zu vergessen Rutger ten Velde, ob von Linksaussen, vom Siebenmeterpunkt oder auch beim Treffer ins leere Gastgebertor, bei ihm standen in der 1. HZ 6 Treffer am Papier. Keinen guten Tag erwischte Lukas Puhl im Ferndorfer Kasten, nach nur 2 Paraden wurde er durch Kai Rottschäfer ersetzt, der bis zum Spielende drin blieb, aber auch nur auf insgesamt 4 Paraden kam.

Trainer Robert Andersson

Wir machen kein gutes Spiel finde ich, aber wir fighten füreinander und kriegen es hin in der Abwehr 50-52 Minuten sehr sehr gut zu spielen und holen zum Schluß zwei wichtige Punkte für uns. Ich finde, dass der Sieg auch verdient ist, wir haben einiges besser gemacht als Lübeck und hatten auch gute Torwartleistungen.

Besser aus der Pause kamen die Gastgeber und erzielten direkt das 14:14. Doch Roberts „Jungs“ atmeten einmal kurz durch und legten dann von der 32. bis zur 37. Minute einen 7:2 Lauf hin und die Ränge glichen denen der Frankfurter Oper als die Anzeigetafel ein ernüchterndes 16:21 zeigte. Nach Mattis Michels Fehlwurf kamen sie noch einmal in der 40. Minute auf 20:22 ran, aber es war nur ein kurzes Aufbäumen, der TuS hatte das Spiel voll im Griff.

Valentino Duvancic

Hätten wir die freien Würfe am Ende reingemacht, wäre das auf,jeden Fall einfacher gewesen. Nach den verworfenen 7m haben wir ein bisschen die Kontrolle verloren und schnelle Gegentore kassiert. Aber wichtig sind die 2 Punkte und das wir so ein Spiel dann am Ende auch gewinnen.

Lübeck war völlig von der Rolle, produzierte teilweise einfachste Fehler und Ferndorf nutzte jeden dieser Fehler zu fantastischen und sehenswerten Toren, teils durch Tempogegenstöße oder auch mal ins leere Tor, denn Lübeck versuchte alles, aber vergeblich.

In der Phase zog der TuS wieder unaufhaltsam davon und aus dem 20:22 war in der 50. Minute ein 22:29 geworden, der Drops war gegessen. Ferndorfs Abwehr lieferte von der 1. Minute an ein tolles Spiel, doch von der 52. Minute an ließ man die Zügel ein wenig zu locker, denn Fehler schlichen sich ein. Wenn man 10 Minuten vor der Sirene mit 7 Toren führt sollte es doch ein leichtes sein, das Ding nach Hause zu schaukeln. Der VfL startete noch einen letzten Versuch um das Unmögliche zu schaffen und sie legten noch einen Dreierpack zum 25:29 hin. Ferndorf wurde unruhig, sie verwarfen Bälle und schafften es innerhalb von nur 4 Minuten drei Siebenmeter zu verwerfen. Auch wenn Lübecks Spiel keinen Sonderpreis verdiente, Dennis Klockmann in ihrem Tor ist ja nun mal kein Durchschnittskeeper denn er hielt zum Schluß nicht nur die 3 Siebenmeter, er brachte das Team nochmal auf 2 Tore ran, nachdem Jörn Persson in der 58. Minute verworfen hatte.

Dennis Klockmann VfL Lübeck-Schwartau

Zum Schluss kamen wir nochmal ran, aber der Rückstand war zu groß, wir sind zu entscheidenden Toren zu spät gekommen. Ferndorf spielte seine Angriffe clever zu Ende.

Beim Stand von 28:30 erlöste Bornemann die Ferndorfer mit dem 28:31, der VfL erzielte zwar auch noch 2 Treffer, aber Valentino Duvancic sorgte dafür, dass es bei 2 Toren Abstand blieb, Ferndorf gewann in einem guten teils überragenden Match verdient mit 30:32.

Die zweite HZ war geprägt von den Torschützen Andreas Bornemann und dem gut aufgelegten Tim Rüdiger, der für Josip Eres ins Spiel kam, sie erzielten in dieser 2. HZ jeweils 4 Tore

Die Schiedsrichterentscheidungen waren teils sehr fragwürdig aber ausgeglichen, es gab je 5 Zeitstrafen, und 2 x Gelb.

Kai Rottschäfer und Lukas Puhl kamen zusammen nur auf mäßige 6 Paraden, Dennis Klockmann und Nils Conrad auf der Gastgeberseite auf 14 Paraden, d.h. Lübeck hatte ein Quote von 30 %, Ferndorf nur 17 %. Aber der VfL hat in diesem Spiel eine Unzahl an Fehlern produziert, ihre Topscorer Matej Klima und N. Versteijnen erzielten alleine 15 Tore, dem standen allerdings Andreas Bornemann und Rutger ten Velde mit ihren 14 Treffern in nichts nach. Nach langer Verletzungspause wieder auf der Platte war Simon Strakeljahn, er erzielte in der 44. Minute auch das 21:25.

Foto: Foto: Frank Dolejs

Josip Eres

Wir hatten ein sehr schwieriges Spiel. Wir waren die ganze Zeit über eine bessere Mannschaft. Am Ende ließen wir ein paar gute Chancen aus, aber 2 Punkte sind da.

Wir hatten heute schon Kontakt mit Robert Andersson, zu Rutger ten Velde hat er noch nichts gesagt und wer am Samstag auf Linksaussen für ihn spielen wird ist noch unklar.

Klar ist, wir haben einen guten TuS Ferndorf gesehen, die Mannschaft hat wirklich gekämpft, jeder Einzelne hat dazu beigetragen durch seine Leistung die Ausfälle zu kompensieren und einen letztlich guten Sieg mit wieder über 30 Toren einzufahren.

In der Tabelle kletterte Ferndorf nun zum ersten mal seit gefühlt langer Zeit auf einen NICHTabstiegsplatz. Er befindet sich nun auf dem 16. Tabellenplatz, hauchdünn vor Großwallstadt und Dessau. Und nach Großwallstadt geht es schon am Samstag und durch den Ausfall von Rutger ten Velde wird dieses Match nun  schwieriger.

Foto: Frank Dolejs

Statistik:

Tor: Lukas Puhl 2 Paraden, Kai Rottschäfer 4 Paraden

Torschützen:

Andreas Bornemann und Rutger ten Velde je 7

Tim Rüdiger 5

Mattis Michel 4

Lukas Siegler 3

Valentino Duvancic 2

Niklas Diebel, Josip Eres, Jörn Persson und Simon Strakeljahn je 1

Bericht: petro

Foto: Foto: Frank Dolejs

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