25. Internationaler Drogentotengedenktag erinnert an Verstorbene

(wS/si) Siegen 21.07.2022 | Am 21. Juli jährte sich der internationale „Drogentotengedenktag“ zum 25. Mal. Im Kreisklinikum Siegen fand zu diesem Anlass nun das sechste Mal eine Gedenkveranstaltung
in der Substitutionsambulanz statt, die von dem vierköpfigen Team der Ambulanz sowie den Patienten gemeinsam gestaltet wurde. Damit soll jenen Menschen gedenkt werden, die an den Folgen ihres Drogenkonsums verstorben sind und öffentlich gegen die Stigmatisierung und Ausgrenzung von Drogengebrauchern vorgegangen werden sowie Verständnis und Empathie in der Gesellschaft geschaffen werden.

„Wir feiern heute kein Fest, sondern begehen einen Gedenktag, der zum Nachdenken anregen soll“, erklärt Dr. Tatjana Mihajlovic, ärztliche Leiterin der Ambulanz, zu Beginn ihrer Rede. Noch immer sterben in Deutschland Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums. Bundesweit waren es dieses Jahr bereits 1826 Menschen und damit 15% mehr als noch im vergangenen Jahr. Daher appelliert Dr. Mihajlovic: „Suchtpatienten müssen gefördert und gefordert werden, um eine Veränderung schaffen zu können. Sie brauchen eine geeignete Therapie und keine Strafe“.

Dem Team ist es ein besonderes Anliegen, neben der aktiven Hilfe für Patienten, auch gegen die Stigmatisierung und Ausgrenzung von Drogengebrauchern zu arbeiten. Aus diesem Grund, ist die Substitutionsambulanz auch eine Anlaufstelle für Drogengebraucher, um gemeinsam ohne Vorurteile zu sprechen und zu arbeiten. Das Angebot in der Ambulanz wird seit 2002 sehr gut angenommen und geschätzt. Aktuell werden dort 61 Patientinnen und Patienten betreut.

„Der Himmel weint mit“, sagt eine Patientin während der Zeremonie zum Gedenktag. Trotz des regnerischen Wetters, ließen es sich die Teilnehmenden jedoch nicht nehmen und zündeten Kerzen für ihre verstorbenen Freunde und Bekannten an. Im Vorfeld konnten die Patienten zudem mit Pflegekraft Tina Hühner kreativ und persönlich werden, indem sie Gedenksteine beschrifteten. Diese liegen nun die nächsten 14 Tage im Beet vor der Substitutionsambulanz aus und können danach von den Patienten mitgenommen werden und auf große Reise gehen – also ganz nach dem Prinzip der Siegerland Stones. Im interdisziplinären Team der Substitutionsambulanz um Dr. Tatjana Mihajlovic kümmern sich Ärzte, Pflegekräfte, Medizinischen Fachangestellte und Sozialdienstmitarbeiter um opiatabhängige Patienten.

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