Stahlbergmuseum Müsen regelmäßig geöffnet

(wS/hi) Hilchenbach 08.03.2023 | Wer etwas über die Geheimnisse des Bergbaus erfahren und sehen möchte, kann dies wieder ab 12. März in der Heimat des Altenberg- und Stahlbergverein e.V. tun.
Ab diesem Tag ist das Stahlbergmuseum, Auf der Stollenhalde 4, in Müsen an jedem 2. Sonntag eines Monats, jeweils von 14.30 bis 16.30 Uhr, geöffnet. Während dieser Zeit bietet der Altenberg- und Stahlbergverein Führungen durch das Bergwerksmuseum und auch durch das besonders sehenswerte Schaubergwerk „Stahlberger Erbstollen“ an.

Im Jahr 2022 stießen das Museum und der unterirdische Stollen mit rund 800 Besuchern trotz verkürzter Saison wegen der Beschränkungen aufgrund der Corona- Pandemie wieder auf beachtliches Interesse. Nun öffnet der Altenberg & Stahlberg e. V. wieder die Türen.

Im Stahlbergmuseum sind eindrucksvolle Zeugnisse der vergangenen Wirtschafts- und Heimatgeschichte im Siegerland zu finden. Die Grube Stahlberg war von 1313 bis zum 31. März 1931, also mehr als 600 Jahre, nahezu ohne Unterbrechung in Betrieb. Sie ist somit eines der ältesten Bergwerke im Siegerland. Gefördert wurde in erster Linie Siegerländer Späteisenstein, der berühmte Müsener Grund, daneben auch große Mengen Bleiglanz, Zinkblende sowie Kupfererz und Fahlerz.

Bereits im Jahre 1924 wurde von dem letzten Grubendirektor, Hermann Fuhr, im ehemaligen Bethaus ein Bergbaumuseum eingerichtet, welches an die große Zeit der Grube Stahlberg erinnert. Hier sind eine größere Auswahl an Mineralien des Siegerlandes sowie der näheren Umgebung, Bergmannsuniformen, Grubenlampen, Werkzeuge, Gezähe, alte Stiche und Grubenrisse, Karten sowie Fotos von unter und über Tage ausgestellt.

Noch spannender wird der Besuch in Müsen, wenn die Besucher dem Weg der Bergleute unter die Erde folgen dürfen. Die Besichtigung des Stahlberger Erbstollens eröffnet den Gästen einen interessanten Blick zurück in die Geschichte des Bergbaus und vermittelt einen Eindruck von den Arbeitsbedingungen.

Der auch der „Tiefe Müsener Stollen“ genannte Bereich wurde in den Jahren 1740 bis 1780 ursprünglich als Wasserstollen gebaut und hatte eine Länge von 1.114,5
Metern. Ab 1833 wurde über diesen Stollen das Erz aus der Grube gefördert. Von der gesamten Länge sind heute 380 Meter zur Besichtigung freigegeben. Bei Stollenmeter 310 berührt der Stollen ein Sandsteinlager.

Dieses Lager wurde teilweise abgebaut und die dort gewonnenen Steine wurden beim Bau von Hochöfen in Müsen und Umgebung als sogenannte Gestellsteine verwendet. In diesem Abbau
werden heute ein Firstenstoßbau (um 1930) und ein Abbau aus dem 17. Jahrhundert dargestellt.

Im Jahre 1979 anlässlich der 900-Jahr-Feier des Ortes Müsen, wurde der Stollen als Schaubergwerk eröffnet und kann seitdem besichtigt werden. Unter anderem hat der Altenberg- und Stahlbergverein e.V. dort in neuerer Zeit ein Wasserrad installiert, was in voller Funktion erlebt werden kann.

Dafür, dass Geschichte lebendig wird, sorgen die einsatzfreudigen Mitglieder des Vereins bei ihren Führungen durch den Stollen. Durch viel Wissenswertes und ihre Geschichten zur Geschichte wird die Besichtigung nicht nur zu einer sehenswerten Tour, sondern ist für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen interessant, informativ und nicht zuletzt lehrreich. Sonderführungen für Schulklassen und andere Gruppen können außerhalb der oben aufgeführten Öffnungszeiten vereinbart werden. Auch für Nachfragen und weitere Informationen stehen die Mitglieder des Altenberg und Stahlberg e.V. gerne zur Verfügung.

Der Eintritt in das Stahlbergmuseum einschließlich der Besichtigung des Bergbaustollens kostet für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren 4,50 Euro und für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren 3,50 Euro. Kleinkinder bis 4 Jahre dürfen kostenlos dabei sein.

Weitere Information zum Stahlbergmuseum und zur Arbeit des Altenberg- und Stahlbergvereins sind im Internet unter www.stahlbergmuseum.de zu finden.

Das voll funktionsfähige Wasserrad im Müsener Stollen.

Der erste Vorsitzende Rolf Golze zeigt den Verlauf des Stollens

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