Schwalbe-Arena in Ferndorfer Hand, der TuS gewinnt sein vorletztes Saisonspiel mit 33:26

(wS/red) Gummersbach/Ferndorf 26.03.2023 | Heimspielatmosphäre in der Schwalbe-Arena, Ferndorf nimmt die Punkte mit in die Stählerwiese

Und noch immer ist nicht entschieden, wie der Ablauf der Play-offs sein wird, es wird tatsächlich am letzten Spieltag entschieden ob es eine große Gruppe geben wird, oder ob in zwei Gruppen gespielt wird. Näheres dazu weiter unten.

Zum Spiel selbst:

Es gibt Spiele, bei denen man trotz gutem Spiel verliert, und es gibt auch Spiele, die man gewinnt, obwohl man nicht immer gut gespielt hat. So ein Spiel gab es heute, als der TuS Ferndorf vor 300 Zuschauern in der Schwalbe-Arena gegen den VfL Gummersbach II mit 33:26 gewonnen hat. Es liest sich wie ein „Wow“, aber Ferndorf hat in der Offensive zu viele Fehler gemacht. Das Spiel hätte man locker zweistellig gewinnen können oder müssen. Das, was Coach Robert Andersson sich noch in der Pressekonferenz gewünscht hatte, ist eingetreten – seine Jungs haben gewonnen. Aber das „Wie“ entscheidet hier. Was heute herausragend war, das war die Defensivleistung des TuS. Die Abwehr stand wie ein Bollwerk und in der zweiten Halbzeit sahen wir einen Tim Hottgenroth, der eine Glanzleistung ablieferte. Wir zählten 11 Paraden in dieser zweiten Hälfte, darunter auch einen abgewehrten Siebenmeter. Er bügelte mit seiner Leistung die Fehler seiner Vorderleute aus, wenn diese den Ball nicht unterbringen konnten oder schlicht und einfach verloren.

Es gab Phasen, in denen wir vier Tore in Folge warfen, jedoch konnte der VfL kurz danach einen Fünferpack erzielen, den wir nicht verhindern konnten. Auch gab es Phasen, in denen der VfL-Keeper mehrere Würfe hintereinander abwehrte, teilweise sogar mit Nachwurf. Diese Würfe waren zu einfach und zu unkonzentriert. Trotzdem hatte der TuS irgendwie das Spiel im Griff. Man hatte nicht den Eindruck, dass sie das Match verlieren könnten. Dies wird durch den Spielstand von 4:7 (12.), 7:12 (21.) und auch den Halbzeitstand von 12:15 belegt. Die Fehlerquote der Ferndorfer wurde in der zweiten Halbzeit nicht besser, trotzdem dominierten sie das Spiel, zumindest bis zur Crunchtime. Denn in der 51. Minute zeigte die Anzeigetafel ein ernüchterndes 21:30 für den VfL.

Archivfoto wirSiegen vom Hinspiel

Jetzt kam wieder so eine Leistungs-Auszeit beim TuS, wo die Konzentration dem Übermut Platz machte und es dauerte nur etwas mehr als 5 Minuten, in denen Ferndorf NULL und der VfL FÜNF Tore machte, es stand also nur noch 26:30 (56.) Es war aber auch die Zeit, in der der VfL alles probierte, sei es die offene Manndeckung oder der 7. Feldspieler, sie versuchten einfach alles. Aber wie wir oben schon schrieben, man hatte nicht das Gefühl, das etwas schief gehen könnte und so war es Tim Hottgenroth im Kasten, der wieder diese harzige Kugel fing, die Josip Eres Sekunden später zum 26:31 einnetzte. Jetzt waren die Jungs wieder wach, Vfl-Coach Goncalo Miranda bat nochmal zur Kreissitzung, aber die brachte nichts. Auf Ferndorfer Seite schon, denn Marvin Mundus und Valentino Duvancic sorgten für den 26:33-Endstand.

Archivfoto wirSiegen vom Hinspiel.

Obwohl der VfL Gummersbach keinen der Aufstiegsplätze mehr belegen konnte, kämpften sie mit Händen und Füßen gegen eine Niederlage. Einige mögen sich fragen, warum sie das taten. Der Grund ist, dass die Plätze 3 und 4 der Tabelle zur Teilnahme am Ligapokal berechtigen. Allerdings wird der VfL aufgrund seiner Platzierung in der Tabelle – nämlich dem 5. Platz – nicht am Ligapokal teilnehmen können. Stattdessen werden wahrscheinlich Gelnhausen und Rodgau Nieder-Roden daran teilnehmen.

Co-Trainer Jannis Michel

Wir haben über weite Strecken ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Unsere Abwehr und Tim Hottgenroth haben einen super Job gemacht. Vorne haben wir leider zu viele technische Fehler und Fehlwürfe gehabt, weshalb wir in einige Konter gelaufen sind. Nichtsdestotrotz ist der Sieg nie in Gefahr geraten.

Valentino Duvancic

Wir haben in der Abwehr mit unserem Torwart eine super Leistung gezeigt, worauf man auf jeden Fall aufbauen kann. Vorne haben wir zu viele technische Fehler gemacht, die nicht passieren dürfen. Am Ende hält der gegenerische Torwart noch ein paar freie Bälle, wodurch Gummerbach nochmal rangekommen ist. Aber ich denke, insgesamt war es ein gutes Spiel.

Erwähnenswert:

  1. Julius Fanger als Ex-Gummersbacher und Marvin Mundus waren die besten Schützen mit jeweils 7 Treffern.
  2. Tim Hottgenroth hielt nicht nur 1 Siebenmeter, sondern erzielte auch einen Treffer über das gesamte Spielfeld ins verwaiste Gummersbacher Tor zum 20:26.
  3. Bester VfL-Schütze war Kieran Unbehaun mit 9/6 Treffern.
  4. Gegen den TuS Ferndorf wurden 7 Siebenmeter gepfiffen, einen davon hielt ja Tim Hottgenroth.
  5. Die Tabelle verdichtet sich an der Spitze, nachdem Hanau gestern zu Hause gegen den Tabellenvorletzten Pohlheim verloren hat.
  6. Abgestiegen sind in der Liga Mundenheim, Pohlheim und Waldbüttelbrunn
  7. Auf einem Relgationsplatz steht derzeit Friesenheim, aber das wird erst am letzten Spieltag entschieden, denn da kommen auch noch 3 andere in Frage.
  8. Zuschauer ca. 300, davon vielleicht 200 Ferndorfer, also Brigade C, Ferndorfer Füchse mit einem Rudel Trommeln im Gepäck und unzählige ROT/WEISSE Fans mit Klatschen, Tröten und Schals.

Nächster und letzter Spieltag ist der kommende Samstag, Ferndorf erwartet dann um 19 Uhr Branimir Koloper mit seinen Saarlouis-Jungs.

Statistik:

Tor: Lucas Puhl 5 Paraden, Tim Hottgenroth 12

Torschützen:

Julius Fanger und Marvin Mundus je 7

Marko Karaula 5

Alon Oberman 3

Josip Eres, Mattis Michel und Valentino Duvanc je 2

Fabian Hecker, Gabriel da Rocha Viana, Jörn Persson, Rostyslav Polishchuck und Tim Hottgenroth je 1

So und nun nochmal zum Modus für die Play-offs:

Acht Teilnehmer haben sich bereits für die Aufstiegsrunde qualifiziert: Der TuS Vinnhorst und der MTV Braunschweig sind die Erst- und Zweitplatzierten in der Nordstaffel. In der Weststaffel sind der TV Emsdetten und die HSG Krefeld unangefochten an der Spitze. Die HSG Hanau und der TuS Ferndorf haben sich im Südwesten durchgesetzt. Der HC Oppenweiler/Backnang stellt den einzigen Teilnehmer aus dem Süden, da der Tabellenzweite Fürstenfeldbruck zurückgezogen hat und der Meister EHV Aue kommt aus der Staffel Ost. Außerdem gibt es mit dem HC Eintracht Hildesheim einen weiteren Kandidaten, der momentan auf dem dritten Platz liegt und am letzten Spieltag den aktuellen Zweiten HC Erlangen II noch überholen könnte. Wenn die Eintracht das schafft, ist sie die neunte Mannschaft im Aufstiegsrennen.

Die Anzahl der Teilnehmer in der Aufstiegsrunde hat großen Einfluss auf den Spielmodus. Bei acht Mannschaften gibt es zwei Gruppen mit jeweils vier Teams. Jedes Team spielt einmal zuhause und auswärts gegen jeden Gegner. Die beiden Gruppensieger steigen in die zweite Bundesliga auf. Wenn es neun Teilnehmer gibt, wird eine Gruppe gebildet und jede Mannschaft spielt einmal gegen alle anderen Teams, mit vier Heimspielen und vier Auswärtsspielen. Die beiden Erstplatzierten steigen auf.

Noch etwas nicht ganz unbedeutendes:

Durch die Qualifikation für die Aufstiegsrunde haben sich die Handballer des TuS Ferndorf auch das Ticket für die Teilnahme am Deutschen Handball-Pokal der Saison 2023/2024 gesichert.

Bericht: petro
Fotos: Andreas Domian

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