TuS Ferndorf siegt in einem kampfbetonten Spiel mit 35:31 gegen die HG Saarlouis

(wS/red) Ferndorf 02.09.2023 | Ein toller Start für die Ferndorfer in der heiß ersehnten Auftaktbegegnung der Saison 2023/2024!

Doch bevor wir in die Details eintauchen, erinnern wir uns an die Worte von Coach Ceven Klatt und sein ehrgeiziges Ziel für dieses wegweisende Spiel.

Nach sechs angespannten und intensiven Wochen des Trainings, in denen das Team zu einer beeindruckenden Einheit zusammengewachsen ist, verstärkte sich  das Vertrauen in den Coach. Eine Mannschaft, die derart rasch eine harmonische Einheit bildet, ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Klatt äußerte sich optimistisch, wenn er auf seine Jungs blickte, und nannte sie ein gutes Team. Doch er ging noch weiter und erklärte, dass sie momentan auf etwa 80% ihrer Leistungsfähigkeit seien, mit noch viel Raum nach oben. Klatt erkannte auch, dass die bevorstehende Saison ein knallhartes Duell verspricht, bei dem es äußerst eng zugehen könnte. Wenn er von den Aufstiegsanwärtern dieser Staffel spricht, erwähnt er nicht nur seinen eigenen Verein, sondern nennt auch die Namen Krefeld und Hanau – die Konkurrenz ist also stark.

Bei Saarlouis fiel Klatt während seiner Videoanalysen eine andere Spielweise auf, die er sicherlich dem neuen Trainer zuschreibt. Klatt will das Tempospiel der Saarländer unterbinden und ihnen seine eigene Spielweise aufzwingen. Er weiß, dass sie 60 Minuten Tempospiel zelebrieren wollen und er wird sicherlich ein Mittel dagegen finden.

Doch bleiben Sie dran, um herauszufinden, ob Klatt erfolgreich war und wie er dieses packende Duell gemeistert hat. Ein vielversprechender Auftakt in eine Saison voller Spannung und Herausforderungen erwartet uns!

Spielbericht:
In Saisonspiel Nummer 1 standen die Ferndorfer Harzfreunde einem Gegner gegenüber, den man keineswegs unterschätzen sollte. Die HG Saarlouis, unter der Leitung von Philipp Kessler, war entschlossen, zwei Punkte mit ins Saarland zu nehmen oder zumindest den Ferndorfern einen gehörigen Schrecken einzujagen. Das mit den Punkten klappte nicht, aber ärgern konnten sie die Ferndorfer schon ein wenig.

Zu Beginn des Spiels schien alles nach Plan zu laufen, zumindest für Saarlouis. In den ersten 18 Minuten hatten die Saarländer die TuS-Abwehr geschickt durchbrochen und leichte Tore erzielt. Selbst Jonas Wilde im Ferndorfer Tor hatte seine Schwierigkeiten, und machte Platz für Lucas Puhl. Zu diesem Zeitpunkt lag Ferndorf bereits mit 7:11 im Rückstand und kurz darauf, in der 18. Minute, mit 8:13. Es schien, als hätten die Jungs von Trainer Ceven Klatt mit Nervosität zu kämpfen, verursacht durch den Wunsch, eine großartige Leistung zu zeigen.

Trotzdem wurde dieses spannende Spiel immer wieder durch zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen ausgebremst. Am Ende standen beeindruckende ACHT Zeitstrafen gegen Ferndorf und sie betrafen sieben TuS-Spieler. Darüber hinaus wurden Stürmerfouls gepfiffen, obwohl die Gegner in der Abwehr offensichtlich im Kreis standen. Doch nach dem 8:13-Rückstand in der 18. Minute erlebte die Mannschaft einen Wandel. Ceven Klatt und die 1034 Zuschauer sahen einen veränderten TuS auf dem Spielfeld. Es spielte fast nur noch Ferndorf, und innerhalb von fünf Minuten stand es 13:13. Philipp Kessler hatte genug gesehen und nahm schon beim 11:13 eine Auszeit, die jedoch wenig brachte. Die beeindruckenden Tore von Mattis Michel hatten Eindruck hinterlassen, aber die HGS behielt ihre knappe Führung.

Ferndorf wollte jedoch nicht mit einem Rückstand in die Kabine gehen, und Josip Eres, Fabian Hecker und Mattis Michel erzielten wichtige Tore, um den Halbzeitstand auf 16:16 auszugleichen. Es war offensichtlich, dass Ferndorf in dieser Phase acht Tore erzielte, während Saarlouis nur drei erzielte. Josip Eres erzielte alle seine fünf Tore in der ersten Halbzeit von der Siebenmeter-Marke.

Die zweite Halbzeit begann erneut mit einer Führung der Saarländer, die sicherlich dachten, sie würden wieder in die Spur finden. Aber sie lagen falsch. Janko Kevic, der Kapitän des Klatt-Teams, der in der ersten Halbzeit durch die 5:1-Abwehr der HGS ausgeschaltet wurde, griff wieder stärker ins Spiel ein. Er erzielte das 17:17 und Josip Eres setzte mit einem Siebenmeter das nächste TuS-Führungstor in der 33. Minute. Jetzt war der Kampfgeist bei den Ferndorfern zurück.

Ceven Klatt hatte klug durchgewechselt, und Spieler wie Julius Fanger brachten zusätzliches Tempo und Unruhe in die gegnerische Abwehr. Die Spieler Fabian Hecker, Julius Fanger und Mattis Michel belebten das Spiel und machten Druck. Mattis Michel, der lange verletzt war, schien wieder in Topform zu sein.

Zum Schluss darf man den Torhüter Lucas Puhl nicht vergessen. Er brachte Saarlouis in der zweiten Halbzeit schier zur Verzweiflung, indem er unglaubliche 10 von 25 Würfen abwehrte. Der Vorsprung der Ferndorfer bewegte sich in der zweiten Halbzeit zwischen 3 und 5 Toren, und es schien nie so, als könnte der Sieg in Gefahr geraten.

Die Harzfreunde von Ferndorf zeigten nicht nur auf dem Spielfeld ihren unerschütterlichen Kampfgeist, sondern auch auf den Rängen, wo die Fans eine mitreißende Atmosphäre schufen. Ein großes Fahnenmeer der Brigade C und das ohrenbetäubende Trommeln der Ferndorfer Füchse verliehen dem Spiel die nötige Würze und weckten die Vorfreude auf kommende Begegnungen.

Das 7,20 m lange Banner der Ferndorfer Füchse hat auch schon einen Platz an der Hallenwand bekommen.

Mit diesem fesselnden Zusammenspiel von Team und leidenschaftlichen Anhängern im Rücken scheint Ferndorf bereit zu sein, wieder zu einer dominierenden Macht in der Stählerwiese zu werden.

Ergebnis: 35:31 (16:16)
Torschützen:
Josip Eres 12/9
Janko Kevic, Julius Fanger und Mattis Michel je 4
Daniel Hideg und Fabian Hecker je 3
Gabriel Viana und Marvin Mundus je 2
Nikita Pliuto 1
Philipp Kessler
Glückwunsch an Ferndorf zu dem letztlich aufgrund der 2. HZ verdienten Sieg. Ich glaube, wir haben es zu Anfang an dem TuS Ferndorf  sehr schwer gemacht. Mit der 5:1 Abwehr haben wir Janko Kevic aus dem Spiel genommen. Wir kommen gut rein, haben wirklich gute Aktionen vorne mit viel Tiefe und schaffen es da auch, auf 13:8 wegzuziehen. Ferndorf hat aber auch einen guten Kader, hat gute Jungs drin mit einer hohen individuellen Qualität. Dann kommt Julius Fanger auf der Halbposition rein, macht da viel Druck, er ist wirklich ein sehr guter 1:1 Spieler. Das wurde dann auch schwieriger für uns, in der Phase haben wir dann auch einen schlechten Lauf und dann ist es ausgeglichen bis zur Halbzeit. Es war ein Spiel, das für die Zuschauer sehr, sehr ansehnlich war. Ich hätte Lust gehabt, das Spiel von außen zu beobachten, klar, in der Summe kassieren wir ein paar Tore zuviel, gerade in der 2. HZ. Wir kommen nicht so gut ins Spiel. Ferndorf spielt dann auch eine gute Abwehr, wir haben einige technische Fehler. Es gab die Überlegung mit 7:6 zu arbeiten, wir haben das auch kurz probiert, dann gab es aber Zeitstrafenmomente. Ein Knackpunkt, ganz klar, wir hatten einige Überzahlmomente und haben die nicht gut genug ausgespielt, oder wenn wir es gut ausgespielt haben, haben wir sie nicht verwertet, oder es gab ein entsprechendes Stürmerfoul. Wir haben bei dem guten Ferndorfer Torhüter (Lucas Puhl) viel verworfen, das müssen wir ganz einfach besser machen.
TuS-Coach Ceven Klatt
Vielen Dank an die Unterstützung unserer Fans, das hat uns gut geholfen heute. Wir kommen schwer ins Spiel, ein typischer Saisonauftakt, man merkt, die Jungs wollen richtig viel und machen dabei vielleicht einen Schritt zuviel. Wir sind nervös und  tun uns da schwer, kommen ins Hintertreffen und bei dem ein-oder anderen merkt man, dass der Kopf anfängt zu überlegen. Wir haben dann ein bisschen durchgewechselt, wir liegen 13:8 hinten, kommen dann aber durch die Wechsel auf 16:16 zur Halbzeit ran und haben uns dann in der Halbzeit nochmal neu eingestellt. Wir haben uns gesagt „was sind unsere Stärken, was wollen wir machen“. Wir brauchen natürlich die Torhüterparaden, die wir in der 2. HZ haben, Lucas Puhl hat uns da sicherlich geholfen, wir haben uns aber auch in der Abwehr gesteigert und konnten dann über einen guten Julius Fanger hinten aus der Abwehr raus für viel Druck sorgen und da einfache Tore erzielen. Insgesamt freuen wir uns natürlich und sind zufrieden, dass wir die ersten 2 Punkte einfahren. Das war unser erklärtes Ziel und das ist uns gelungen, jetzt können wir uns auf die nächsten Aufgaben vorbereiten, aber heute Abend dürfen wir erstmal feiern.
Julius Fanger

Wir haben sehr gute Vorbereitungsspiele gespielt, aber auch schwierige Vorbereitungsspiele gehabt, was unsere Leistung angeht. Nach dem Sieg gegen Hagen sind wir vielleicht einen Tick zu selbstsicher aufgetreten am Anfang. Wenn die Saison dann losgeht, sind doch einige von uns, oder vielleicht sogar wir alle, ein bisschen zittrig und nervös am Anfang, und das hat man, glaube ich, in der 1. HZ gemerkt. Wir haben in der 1. HZ nicht so den Zugriff in der Abwehr bekommen. Das war in der 2. HZ dann besser, und Puhl hat uns hinten auch geholfen. Ich glaube, auf diese 2. HZ können wir aufbauen. Dennoch muss noch vieles besser werden. Saarlouis war ein starker Gegner. Sie haben in den Vorbereitungsspielen sogar Hanau geschlagen, deswegen waren das heute für uns 2 wichtige Punkte.

Fabian Hecker
Es war heute schon ein Kraftakt für uns und wir haben uns das auch anders vorgestellt, Saarlouis hält gut mit, wir müssen da mehr kämpfen um es auch genießen zu können. Am Ende kämpfen wir uns durch, gewinnen auch verdient, aber es war schon ein Kraftakt. In der 2. HZ haben wir in der Abwehr den Kampf angenommen, in der 1. HZ haben wir da ein bisschen zu weit auseinander gestanden. Wir waren in der 2. HZ defensiver aufgestellt und das hat dann am Ende den Unterschied gemacht zur 1. HZ. Janko Kevic leitet das Spiel unglaublich gut, jeder in der Mannschaft kann davon profitieren der sich dem annimmt.
Marvin Mundus
Ich bin froh, dass wir am Ende die 2 Punkte geholt haben. Saarlouis war plötzlich mit 4 Toren in Führung, und man musste erst einmal kurz realisieren, was da passiert ist. Dann haben wir jedoch wieder zu unseren Stärken gefunden, verstärkten den Körperkontakt in der Abwehr und spielten cleverer. Wir haben uns bis zur Pause zurückgekämpft. Ich finde, wir sind gut in die 2. Halbzeit gestartet. Wir erzielten zwei oder drei schnelle Tore und standen in der Abwehr kompakt. Wir haben uns dann ein Polster von vier oder fünf Toren hart erarbeitet und dieses auch in der 2. Halbzeit gehalten. Auf die Frage nach den wenigen Toren (3-4) über die Außenpositionen sagte Marvin: Das Spiel über die Außenpositionen war für mich ebenfalls schwierig. Nach der Videoanalyse stellten sie sich viel defensiver auf. Sie haben uns in der Abwehr ein wenig überrascht. Sie nahmen Janko oft aus dem Spiel und deckten auf der halblinken Seite sehr offensiv, wodurch wir gezwungen waren, mit dem Prellen zu beginnen. Wir hätten das cleverer lösen können, aber das haben wir nicht getan, und dann wird es halt schwierig, die Außen anzuspielen.

Pressekonferenz

Bericht und Fotos: Peter Trojak

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