TuS Ferndorf behält seine Favoritenrolle bei und besiegt HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II mit 31:26.

(wS/red) Dutenhofen/Ferndorf 26.11.2023 |  Der Tabellenführer holt zwei Punkte beim Hessischen Fünftplatzierten.

Ergebnis: HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II gegen TuS Ferndorf 26:31 (14:16)

Coach Ceven Klatt „wusste“ es wohl schon vorher, alle anderen haben es gehofft oder erwartet. Der Tabellenerste schlägt die Hessen in deren eigener Halle verdient mit 31:26 und revanchiert sich für die bittere Niederlage mit nur einem Tor Unterschied in der letzten Saison.

In dieser Saison läuft es gefühlt wie geschmiert; es ist nicht mehr dasselbe Team wie in der vergangenen Saison. Wir meinen das nicht personell gesehen, denn es gab einige Veränderungen, angefangen beim Trainer.

Nein, wir meinen, dass da ein komplett anderes Team steht. Die Körpersprache ist eine andere, man hat einfach den Kampf aufgenommen, den Kampf, der Ferndorf in die Playoffs bringt und hoffentlich noch weiter. Schon Robert Andersson erwähnte in der letzten Saison vor Beginn der Aufstiegsrunde, dass es wahrscheinlich noch zu früh für das Team wäre, um den Aufstieg zu wagen. Wenn man diese Aussage weiterdenkt, scheint es, als ob man in dieser Saison mit mehr Kampf angehen sollte, denn das können die Jungs gut. Jaaa, Ceven Klatt würde diese Aussage so nicht unterschreiben, aber Gedankengänge in diese Richtung kann man ihm ja mal unterstellen. 😉 Beim Lesen dieses Satzes könnte man sicherlich ein Schmunzeln beim Rheinländer entdecken, und das wäre dann gleichzeitig die Bestätigung unserer Aussage. 🙂

Die Ferndorfer schauen nicht zur Seite oder gar nach hinten; ihr Blick ist nach vorne gerichtet, denn da spielt die Musik. Und die bringt sie von Spiel zu Spiel und von Sieg zu Sieg immer weiter. Sie haben sich sogar am gestrigen Spieltag ein kleines Polster erspielt, denn die HSG Krefeld kam über ein Unentschieden nicht hinaus. Somit hat Ferndorf nun schon 3 Punkte Vorsprung vor eben diesen Krefeldern. Und mit diesem, wenn auch kleinen Polster, kann man die nächsten Spiele angehen. Und dieses Polster kann richtig etwas wert sein, denn in der nächsten Woche sind die Jungs vom Tabellendritten Rodgau Nieder-Roden zu Gast in der Stählerwiese. Die haben ihr Heimspiel gestern gegen den Tabellenneunten Longerich mit 39:29 verloren, und wir können uns auf einen Gegner einstellen, der mit dem Messer zwischen den Zähnen auflaufen wird.

♫ ♫ „So soll es sein, so kann es bleiben, so hab ich es mir gewünscht….“

Gestern war es für die Gäste aus dem Siegerland kein leichtes Spiel, aber Ceven Klatt hatte bereits im Vorfeld vom schwierigsten Saisonspiel gesprochen. Die Gastgeber, ein „wilder Haufen“, hatten sich vorgenommen, den hochfavorisierten Tabellenführer zu ärgern oder sogar die Punkte zu stehlen. Sie belegten zu diesem Zeitpunkt den 5. Tabellenplatz (jetzt 6.) und hatten bereits starke Spiele gezeigt, was Ceven Klatt warnte. Die jungen Wilden spielten stark auf und stellten den TuS vor Probleme, nicht nur, weil sie scharf darauf waren, 1 oder 2 Punkte zu holen, sondern auch, weil sie blitzschnell über das Parkett fegten. Über die Außenpositionen erzielten sie gefühlt die meisten Tore und setzten ihr Team immer wieder gekonnt in Szene.

Janko Kevic

Dies wird Hessentrainer Axel Spandau gefallen haben, ebenso wie die Leistung seiner beiden Torhüter, denn Simon Böhne und Marius Göbner hatten einen guten Tag erwischt. Die beiden besten hessischen Torschützen hatten die Ferndorfer sicherlich nicht am Plan, denn Leon Boczkowski erzielte 8 Treffer und befindet sich damit auf Platz 35 der Torschützenliste. Noch überraschender war die Ausbeute von Trainersohn Phil Spandau, der 7/2 Treffer erzielte und nach 7 Spielen auf Platz 164 liegt. Aber solche Überraschungen passieren, gegen manche Gegner setzt man plötzlich Kräfte frei und überrascht damit den Gegner, so wie es gestern geschah.

Gabriel da Rocha Viana

Trotzdem war es für Ferndorf ein Start-Ziel-Sieg, trotz der zahlreichen sehr knappen Phasen. Der TuS führte zweimal mit je 4 Toren Vorsprung, aber die Hessen kamen immer wieder heran, und Ferndorf sah viermal ein Unentschieden auf der Anzeigetafel stehen. Doch Ferndorf behielt immer die Nerven, und nach einem Remis legte das Team sogar noch eine Schippe drauf, um die Gastgeber auf Abstand zu halten. Janko Kevic setzte seine Mitspieler gut in Szene, und die Abwehr agierte solide. Fabian Hecker, der für Marvin Mundus auf die Platte kam, erzielte 4 blitzsaubere Tore.

Was besonders beeindruckte, war das Anspiel an den Kreis. Mit zirkusreifen Verrenkungen kamen Mattis Michel (7 Tore) und Nikita Pliuto (3 Tore) immer wieder an das harzige Spielgerät und versenkten es erfolgreich. Josip Eres spielte sich wie so oft auch diesmal weiter nach oben in der Torschützenliste der Staffel. Mit gestern 7/1 Treffern rangiert er nun auf dem 9. Platz.

Für dieses Foul an Marko Karaula erhielt Lukas Gümbel in der 41. Minute die Rote Karte.

In der zweiten Halbzeit kamen die Gastgeber zwar noch zweimal zu einem Remis (16:16 in der 33. Minute und 19:19 in der 39. Minute), doch man merkte ihnen an, dass das Spiel an ihren Kräften zerrte. Die Fehlerquote stieg, was bei einem schnellen und kraftraubenden Spiel nicht überraschend war. Doch Ferndorf ist eine sehr fitte Mannschaft, und das war genau das, was Ceven Klatt erreichen wollte.

Zwei Macher beim TuS

Zum Ende hin brachen die Gastgeber dann ein. Als die Anzeigetafel in der 51. Minute ein 24:26 verkündete, waren wohl ihre Köcher leer, alle Pfeile verschossen. Bis zur Sirene erzielten sie nur noch 2 Tore, und beim Stand von 24:30 in der 58. Minute durch Nikita Pliuto war auch dem letzten in der Halle klar, dass dieses Süppchen gegessen war. Nichtsdestotrotz haben sie es den Ferndorfern nicht leicht gemacht, und so mancher wird sich an ihnen noch die Zähne ausbeißen.

So macht Mattis Michel seine tollen Tore:

https://www.youtube.com/watch?v=QD51ACBLUoY

Was war sonst noch:

  • Nur ca. 200 Zuschauer sahen dieses Spiel, darunter über 50 Ferndorfer
  • Ceven Klatt sprach immer von höchstens 26 Gegentreffern und mind. 30 selbst erzielten Toren. Auftrag ausgeführt
  • Die Ferndorfer Füchse waren mit starken 10 Trommlern ebenso vor Ort wie die Brigade C und erzeugten eine tolle Heimspielatmosphäre
  • Die Anreise gestaltete sich schwierig, wir selber kamen in ein starkes Schneetreiben, schön ist was anderes
  • Nach dem Spiel erlebten wir eine besondere Begegnung, denn es gab einen Zuschauer, den alle Ferndorfer nie mehr vergessen werden. Es handelte sich um JONAS FAULENBACH, und sofort waren die traumhaften Jahre mit ihm und das schlimme Aus im Heimspiel gegen den Dessau-Roßlauer HV wieder präsent.

Jonas Faulenbach und Mirza Sijaric

 

Tor: Lucas Puhl 13 Paraden

Torschützen:

Mattis Michel 7

Josip Eres 7/1

Fabian Hecker und Janko Kevic je 4

Nikita Pliuto 3

Marvin Mundus znd Marko Karaula je 2

Gabriel da Rocha Viana und Julius Fanger je 1

Die Mannschaft in den letzten Spielsekunden.

https://www.youtube.com/watch?v=H36kWO_gAFk

Bericht: Peter Trojak

Fotos: Andreas Domian und Peter Trojak

Ceven Klatt

Aussage von uns: „Wir haben uns viele Tore über die Außen eingefangen“. Ja, aber das war gewollt, nicht dass wir uns die Tore einfangen, sondern dass wir sie über die Außen zum Abschluss kommen lassen. Ich finde, es war das erwartete schwere Auswärtsspiel, weil die HSG – und das hat man auch in der Analyse in der Vorbereitung gesehen – das wirklich gut macht.

Sie sind individuell gut ausgebildet, und wir verpassen so ein bisschen die Möglichkeit, uns in der ersten Halbzeit schon mal mit vier, fünf Toren abzusetzen. Da kommt die HSG jetzt nochmal ran, aber über die zunehmende Spieldauer werden sie auch müde. Das merkst du halt ein bisschen in diesen Bewegungen, und Dutenhofen beißt sich dann so ein bisschen oder immer öfter die Zähne an unserer Abwehr aus, und ich finde, wir finden dann in der zweiten Halbzeit auch schnell gute Antworten. Das war am Anfang so mit der offenen Deckung. Das haben wir vorbereitet, wir wussten, dass das auf uns zukommt, und das haben wir schnell und gut gelöst. Dann stellen sie um auf 6:0, sie versuchen es am Ende nochmal, doch dann agieren wir sofort mit dem 7. Feldspieler und machen zwei schnelle Tore, und dann ist die Geschichte durch.

Ich freue mich heute sehr über diesen Auswärtssieg. Wenn wir unsere Aufgaben machen, ist es eigentlich egal, wie die anderen spielen, und wenn ich jetzt die Ergebnisse so sehe, können wir damit, glaube ich, auch ganz zufrieden sein, auch wenn es mir nicht gefällt, dass Rodgau Nieder-Roden heute so hoch verliert, weil das unser nächster Gegner ist und die dann natürlich mit ‚Schaum vor dem Mund‘ kommen. Ein Sonderlob möchte ich heute Marko Karaula aussprechen. In der zweiten Halbzeit finde ich, war er ein wichtiger Faktor und ein guter Impuls, der reinkam.

Fabian Hecker

Es war der erwartet starker Gegner, sie stehen nicht umsonst auf Platz 5. Unser Plan in der 1. HZ ging auch voll auf, die Abwehr steht da eigentlich auch ganz gut. In der zweiten Halbzeit kassierten wir mehr Tore durch die Mitte des Gegners. Im Angriff lief es konstant gut, wir fanden stets Lösungen. Am Ende haben wir aber auch verdient gewonnen.

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