Politik für alle: Inklusives Wahlprojekt der AWO bereitet auf die Bundestagswahl vor

(wS/awo) Siegen 13.02.2025 | Wählen ist ein Grundrecht – doch für viele Menschen mit Behinderung gibt es dabei immer noch einige Hürden. Der AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe engagiert sich in zahlreichen Projekten, um gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit für alle zu fördern. Das Projekt „Politik für alle – warum auch deine Stimme zählt! “, welches im zBBB des AWO Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein/Olpe stattfindet, soll ermöglichen, dass alle Bürger ihr Wahlrecht selbstbestimmt ausüben können.

Der zentrale Berufsbildungsbereich (zBBB) der AWO Siegener Werkstätten verfolgt das Ziel, zusammen mit den Teilnehmenden einen passgenauen Arbeitsplatz zur Teilhabe am Arbeitsleben zu finden. Gezielte Angebote zur beruflichen Bildung werden an die individuellen Fähigkeiten und Interessen angepasst. Durch Qualifizierungsmaßnahmen, Beratung und praktische Erfahrungen wird eine bestmögliche Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt ermöglicht. Eine berufliche Weiterentwicklung der Teilnehmer aus dem zBBB erfolgt unterstützend durch AWORK. AWORK als „virtuelle“ Werkstatt ist eine Organisationseinheit der AWO Siegener Werkstätten, deren Ziel es ist, interessierten Menschen durch gezielte Förderung und Qualifizierung den Zugang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Das Politik-Projekt verfolgt das Ziel, die Beteiligten über ihre demokratischen Rechte aufzuklären und sie darin zu stärken, selbstbewusst und selbstbestimmt an den bevorstehenden Wahlen am 23.Februar 2025 teilzunehmen. „Jeder hat eine Stimme – und jeder kann und sollte sie nutzen“, erklärt die Initiatorin des Projekts und angehende Fachkraft zur Arbeits- und Berufsförderung, Andrea Büdenbender.

In kleinen Workshop-Gruppen vermittelt das Projekt nicht nur Wissen über das politische System, sondern klärt auch über die Bedeutung des Wahlrechts auf. Die Teilnehmenden sind in zwei Gruppen aufgeteilt, die jeweils aus etwa sieben bis neun Personen mit unterschiedlichen körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen bestehen. Die erste Gruppe verfügt über eine höhere Selbstständigkeit in der Verarbeitung politischer Inhalte, während die zweite Gruppe von zusätzlicher Unterstützung und angepassten Erklärungen profitiert. Durch diese individuelle Anpassung stellt das Projekt sicher, dass alle in ihrem eigenen Tempo lernen und bestmöglich auf die Wahl vorbereitet werden. Der Workshop gibt keine Vorgaben über die Wahlentscheidungen der Teilnehmenden, sondern bietet eine neutrale und informative Aufklärung zur Bundestagswahl in einer sicheren Umgebung.

Im Rahmen des Projekts werden grundlegende Informationen über Politik und Wahlen vermittelt – anschaulich und verständlich aufbereitet. Fragen wie „Wo befindet sich der Bundestag?“ oder „Wer darf eigentlich wählen?“ werden so erklärt, dass alle sie nachvollziehen können. Durch leichte Sprache, visuelle Hilfsmittel und interaktive Methoden stellen Andrea Büdenbender, Steffen Dittrich und Angelika Kirsch als Team im zBBB sicher, dass die Inhalte zugänglich sind und die Teilnehmenden ein besseres Verständnis für den demokratischen Prozess entwickeln. Alle erhalten begleitende Unterlagen in leichter Sprache, die von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und der Lebenshilfe bereitgestellt werden. Auch nach der Wahl bleibt das Thema präsent: Bis Mitte März läuft die „Nachbetrachtung der Bundeswahl“, in der sich die Teilnehmenden mit den Wahlergebnissen und der Regierungsbildung auseinandersetzen.

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