(wS/Red) Ferndorf, 30.03.2025 | Abwehrschlacht gewonnen – Ferndorf behält die Punkte zu Hause
In einer wahren Abwehrschlacht holte der TuS Ferndorf in der Stählerwiese die nächsten 2 Ligaerhaltenden Punkte.
Coach CEVEN KLATT vor dem Spiel: Für uns wird es eine große Herausforderung, wir gehen als klarer Außenseiter ins Spiel, wollen aber gerade zu Hause Punkte holen.
Coach ANDRE`HABER vor dem Spiel: Noch ist man in Schlagdistanz zu Platz drei und vier. Um diesen zu halten oder eventuell sogar zu verkürzen, würden zwei Punkte in Ferndorf natürlich helfen. Daher gilt der volle Fokus auf den kommenden Gegner aus Ferndorf und nicht auf Tabellenkonstellationen.
Schauen wir mal, wessen Wünsche erfüllt wurden.
Den Gästen aus dem Bundesland der leckeren Christstollen wurde ein heißer Empfang im Hexenkessel Stählerwiese bereitet. Schon so mancher, der zu Hause in einer größeren Halle spielt, ist hier schon vor Ehrfurcht eingeknickt.
Und es gibt wohl auch kaum ein Gästeteam, dass trotz alledem nicht gerne bei uns spielt. Fast jeder Gästecoach äußert sich sehr positiv über unser harziges „Wohnzimmer“.
So war es auch gestern nach dem extrem wichtigen Heimsieg des TuS Ferndorf. Obwohl der TuS den Dresdner Stollen weggeputzt hat, lobte HCE-Andre Haber die gute Leistung des TuS Ferndorf und gratulierte auch zum Sieg.
Danach das normale Prozedere, der Verlierer gratuliert dem Sieger, der bedankt sich danach und jeder schildert aus seiner Sicht, was heute gut war, was man falsch gemacht, welche gegnerischen Jungs ihnen das Leben schwer gemacht haben und was sich im nächsten Spiel unbedingt ändern muss.
Ferndorf hatte Anwurf und es dauerte bis zur 3. Minute, in der Josip Eres das 1:0 erzielte. Davor sahen wir je einen technischen Fehler beider Teams und auch die erste Zeitstrafe gegen Elbflorenz. Es war ziemlich zerfahren und beide fanden noch nicht so recht ins Spiel. Der HCE zog nach, Geburtstagskind Marvin Mundus ebenso, dann Siebenmeter für die Sachsen und es stand 2:2. Elbflorenz ging wieder in Front mit dem 2:3, bevor Marvin den Ball nicht richtig platzierte. 9. Minute, beide Teams erzielen je 1 Treffer, es steht 3:5. Ferndorf vielleicht ein wenig verunsichert produzierte einen technischen Fehler und die Gäste nutzten dies zum 3:6. Ferndorf schaute auf die Anzeigetafel und besann sich auf Spiele, in denen es ebenso begann. Man besann sich nicht nur auf diese Spiele, man hatte heute auch ein Gegenmittel dazu gefunden, denn von dieser 10. Minute an ging man zum Gegenangriff über. Daran waren Janko Kevic, Can Adanir, Marvin Mundus und Gabriel Viana beteiligt. In bravouröser Manier sorgten sie für das 8:7 in der 17. Minute.
Das saß, vielleicht war es sogar spielbestimmend für den HCE, denn es lief nicht mehr so glatt und das bezog sich eigentlich auf die komplette Restspielzeit. Die Gäste erzielten das 8:8 und danach war Ebbe in der Elbe, aber auch beim TuS. Es dauerte geschlagene 6 Minuten, die von einem missglückten Kempa, Fehlwürfen und Lattentreffern geprägt waren. Dazwischen, nach gespielten 23:47 Min. erhielt Gabriel Viana die rote Karte, da er den Gegner am Wurf gehindert hatte. Josip Eres kam an unseren Pressetisch und gab mir gestenreich zu verstehen, dass Gabi nur die Oberarme zur Abwehr erhoben hatte und der Gegner beim Wurf dagegen schlug. Die Entscheidung der Schiris sahen wir und auch über 1300 Zuschauer anders und sie quittierten es mit lautstarken Pfiffen.
Den dadurch ermöglichten Siebenmeter versemmelten die Sachsen allerdings (ausgleichende Gerechtigkeit??). 25. Minute, wie gesagt, 6 Minuten lang fiel kein Tor, bis der HCE und Mattis Michel das 8:9 und 9:9 erzielten. In diesen zurückliegenden torlosen Minuten nahmen beide Trainer innerhalb von nur 2 Minuten eine Auszeit, denn es war ein wildes Spiel geworden. Blieb es auch, Janko Kevic ging zu Boden, die Sachsen spielten über das ganze Feld nach vorne und Hampus Dahlgren war es, der den Ball erwischte, zurück zu Mattis Michel passte, der kurz vor der Sirene das 10:9 erzielte. Puhhh, das war schon eine kleine Schlacht, die sich beide Teams da geliefert haben.
Ferndorf übernimmt mit nur 10 Treffern die Halbzeitführung, im letzten Spiel gab es 11 Tore schon nach nur 15 Minuten.
Ab in die Kabine, hinsetzten oder hinlegen und sich kurz durchkneten lassen, das waren schon kräftezehrende 30 Minuten, aber insgesamt exakt 1348 Zuschauer sahen eine spannende Halbzeit mit der knappen TuS-Führung.
Was nun folgte, war ebenso eine von Kampf geprägte 2. HZ und eine richtige Schlacht beider Abwehrreihen, in der Ferndorf aber immer die richtige Antwort parat hatte. Die Sachsen hatten nun Anwurf und erzielten direkt den 10:10-Ausgleich und wieder war es der gerade 25 Jahre „jung“ gewordene Marvin Mundus, der sich ein Geschenk nach dem anderen machte, die Zuschauer wussten es mit Beifall zu würdigen. Starke Angriffsleistungen, starke Abwehrleistungen und viele Zeitspielphasen waren zu sehen, Ferndorf hielt die Gäste aber immer wieder auf Distanz und man sah denen an, dass sie mit ihrem Latein so ziemlich am Ende waren. Ferndorf führte in der 39. Minute 16:13, in der 45. Minute 18:15, in der 52. Minute 21:18. In der 45. Minute war Hampus Dahlgren beim Wurf in der Luft von der Nr. 13 Mindaugas Dumcius unsanft aus der Luft auf den Boden befördert worden. Der Ball erreichte trotzdem das Tor, doch seine Rückennummer 13 war heute ein schlechtes Omen, er durfte sich für den Rest der Spielzeit „ausruhen“ und hatte Zeit zu überlegen, was er wohl falsch gemacht hat.
In der Crunchtime brannte der Hexenkessel förmlich. Beide Mannschaften erzielten zwar nur noch 4 Treffer, aber was dazwischenlag, ließ Schnappatmung bei den lautstarken TuS-Fans aufkommen. Marvin begann den Reigen. Die Elbe Jungs zogen nach, Hendrik Stock wurde gefoult und Josip Eres verwandelte zum oben schon erwähnten 21:18, doch der HCE ließ sich mit dem 21:19 nicht abschütteln, 2 Tore Vorsprung ist nicht viel und man wollte es besser machen, das wollten die Sachsen allerdings auch, scheiterten in der Crunchtime allerdings drei Mal an SUPER-Keeper Can Adanir, der sie schier zur Verzweiflung brachte. 54. Minute, die Zeit schlich so dahin, schnappte sich Julius Fanger das harzige Spielgerät, schraubte sich in die Luft und noch im Sinkflug knallte er Marino Mallwitz das Ding in die Maschen. Sie ahnen es schon, die Sachsen legten wieder nach und Ferndorf ließ einen technischen Fehler folgen, doch der HCE konnte seine Chance näher ranzukommen nicht nutzen. Im Gegenteil, sie produzierten einen Siebenmeter für die Gastgeber, den Josip Eres in der 56. Minute zum 23:20 verwandelte. Drops gelutscht (??), denkste, es folgte ein weiterer Siebenmeter für Ferndorf, den Josip aber nicht unterbringen konnte, zu schön wäre auch das 24:20 gewesen. Das Ferndorf in der 2. HZ teilweise mit 4 Rückraumspielern agierte, gefiel den Sachsen gar nicht und dieser 3-Tore-Rückstand erst recht nicht. Sie wechselten in die offene Manndeckung und empfingen den TuS schon an der Mittellinie, gebracht hat es letztlich wenig, Kräfte gekostet aber schon. Nach einem Foul nach gespielten 57:36 erhält Janko Kevic eine Zeitstrafe, nun muss der TuS auch noch mit 1 Spieler weniger auskommen.
Der HCE bekam einen Siebenmeter zugesprochen und der Teufelskerl Can Adanir im Ferndorfer Kasten haut das Ding unter dem Jubel der TuS-Fans weg, es bleibt beim 23:21. Um Ruhe ins Spiel zu bringen und die verbleibenden zweieinhalb Minuten zu verplanen, nimmt Ceven Klatt seine letzte Auszeit. Danach wird es nochmal richtig hitzig/spannend, denn Hendrik Stocks Pass landet bei den Sachsen, die ihn aber auch in nichts zählbares ummünzen konnten, denn da stand ein Can Adanir im Kasten, der auch diesen Wurf parierte. Hendrik konnte seinen Patzer kurz darauf aber wieder wett machen, indem er kurz vor der Sirene das erlösende 24:21 erzielte. Alter Schwede, dass war nichts für schwache Nerven. Die Zuschauer standen schon lange, hatten schon lange glühende Handflächen, zerfetzte Klatschen und krächzende Tröten, feierten ihr Team aber frenetisch, denn in diesem Spiel hatte man dem TuS eher Außenseiterchancen attestiert. Es gab 10 Fehlwürfe auf TuS-Seite, beim HCE standen 17 zu Buche. Ferndorf hatte 11, der HCE 9 technische Fehler. Nach hinten raus war die Mega-Leistung von Keeper Can Adanir ausschlaggebend, denn wenn er diese 3 Bälle nicht abgewehrt hätte, wäre es eine ganz, ganz enge Kiste geworden.
Aber hätte, hätte, Fahrradkette, es kam anders, Ferndorf kletterte wieder auf Platz 10 in der Tabelle hoch. Es bleibt bei dem 4-Punkte-Abstand auf den ersten Abstiegsplatz, aber es ist ein weiteres Spiel absolviert, in dem wir nicht weiter abrutschen. Es hätte noch besser kommen können, aber da Lübeck sein Heimspiel gewonnen hat, blieb es bei den 4 Punkten.
Ferndorf gewann verdient und kam mit den von Ceven Klatts erhofften 4 Punkten aus der englischen Woche raus. Wer hätte vor dem Spiel gedacht, dass 24 Tore reichen, um ein Spiel zu gewinnen, hatte Ferndorf vergleichbares schon einmal? Die Jungs haben nun am heutigen Montag frei und das haben sie sich auch verdient. Na ja, dann konnten Marvin Mundus und Co. „a Glaserl“ mehr trinken. 😉
Statistik:
Tor: Can Adanir: 8 Paraden (aber ganz, ganz wichtige zur richtigen Zeit)
Tore: Marvin Mundus 7, Janko Kevic 4, Josip Eres 3/1, Hampus Dahlgren, Julius Fanger, Mattis Michel und Valentino Duvancic je 2, Hendrik Stock und Gabriel Viana je 1
Can Adanir befindet sich mit seiner heutigen Leistung auf Platz 5 der gesamten 2. Liga in der Paradenstatistik.
Danke auch von uns an die 1348 Fans, die unserem Hexenkessel wieder zu dem gemacht haben, was ihn berüchtigt macht, der TuS bleibt in diesem Jahr zu Hause eine Macht. Die „Brigade C“ mit ihren Fahnen, das Höllenspektakel der Trommlercrew „Ferndorfer Füchse“ und das Fanbeben auf den Rängen haben das ihrige dazu beigetragen.
Endstand: 24:21 (10:9)
In eigener Sache, auf diesem Weg möchten wir uns bei den vielen Handballfans bedanken, die unsere Spielberichte auf unserer wirSiegen-Website, auf Instagram, auf dem Facebook „Fantreff des TuS Ferndorf“ oder auch auf Facebook lesen und teilweise auch kommentieren. Sollten Sie Fragen zu unserem Spielbericht haben, dürfen Sie die auch sehr gerne auf Facebook an uns stellen, wir werden sie sehr gerne zeitnah beantworten.
So, Nodda, allen einen guten Start in die Woche.
DAS IST FERNDORF – DAS BIST DU
Stimmen zum Spiel
Julius Fanger:
Ich glaube, heute war es kämpferisch und von der Abwehrleistung her sogar die beste Leistung gegen so eine individuell starke Mannschaft. Wir haben uns hinten richtig den A… aufgerissen, aber auch eine gute Torhüterleistung gehabt.
Vorne hatten wir in der 1. Halbzeit ein paar Probleme, haben uns dann aber nach hinten raus definitiv gesteigert. Ich glaube, da ist noch Luft nach oben, aber die zwei Punkte sind das, was zählt.
Micha Lerscht:
Ich glaube, das war heute eine extreme Mentalitätsfrage, die die Jungs auf die Platte gebracht haben. Diese Woche – mit dem schon dezimierten Kader, mit Krankheiten und so. Und dann heute nochmal so einen Fight hinzulegen – Hut ab! Mit der Stählerwiese im Rücken ist halt vieles möglich, das haben wir heute gesehen.
Unsere Torhüterleistung war heute absolut gut. Dresden bei 21 Toren zu halten, ist schon stark. Unter dem Strich sind das für uns extrem gute Punkte.
Marvin Mundus:
Ich denke, es war ein Spiel mit einem Abwehrkampf auf beiden Seiten. Dresden hat, glaube ich, vier Leute mit über zwei Metern – da wird es schon dunkel, wenn du da hochspringst. Wir haben in der Halbzeit gesagt, wir müssen mehr über die Breite kommen, mit Tempowechseln, damit wir sie ein bisschen in Bewegung kriegen, und das, denke ich, haben wir in der 2. Halbzeit gut gemacht und hinten unseren Abwehrstiefel weiter runtergespielt.
Danach war es dann halt nur noch die Willenskraft mit der Halle. Die trägt einen dann einfach, und dann ist es bei Dresden so, dass denen vielleicht die letzten drei, vier Prozent fehlen, die wir mehr haben – und so gewinnst du dann nachher dieses Spiel.
HCE-Trainer Andre Haber:
Ceven und dem TuS Glückwunsch zum Sieg. Wir haben so angefangen, wie wir wollten – vor allem in der Deckung. Wir hatten uns viel mit dem Ferndorfer Angriff beschäftigt, weil Ferndorf in meinen Augen eine eingespielte Mannschaft ist, die es auch immer wieder schafft, gerade zu Hause 30 Tore und mehr zu machen. Und wenn ich weiß, dass wir heute 24 Tore kriegen, gehe ich eigentlich davon aus, dass wir gewinnen.
Ferndorf hat gewonnen, weil sie einfach besser aufs Tor werfen – und dort haben wir beste Chancen liegen lassen. Ich bin wirklich sehr sauer, dass wir alleine in der 1. Halbzeit sieben technische Fehler machen – das ist nicht unsere Art. Dann kommt die 2. Halbzeit, in der man das eigentlich reparieren kann, aber Ferndorf stoppt uns so oft, dass wir nicht ins Weiterspielen kommen.
Ceven und seiner Mannschaft wünsche ich für die nächsten Spiele alles Gute.
Ceven Klatt:
Aus meiner Sicht ist es so, dass wir zwei Hälften überragend verteidigen. Can Adanir hat heute 8 Bälle gehalten, und bei aller Liebe – das sind 8 gute und auch 8 wichtige Bälle. Was die Abwehr heute geleistet hat und in welche Wurfsituationen wir Elbflorenz bringen bzw. wie wir sie ins Zeitspiel bringen, war heute ein wichtiger Schlüssel zum Sieg. Da haben die Jungs heute mit der Unterstützung aller Fans in der Halle nochmal die letzten 5 bis 10 Prozent aus dieser anstrengenden Woche rausgeholt.
Wir hatten mit Hamm, Hüttenberg und Elbflorenz drei sehr starke Mannschaften. Wir gehen mit 4 Punkten aus dieser Woche raus, und das ist für uns ein überragendes Ergebnis. Wir hatten im Grunde schon im Spiel gegen die physisch sehr starke Abwehr Probleme, schaffen es aber in der 2. Halbzeit, das ein bisschen zu öffnen, und mit den 4 Rückraumspielern kriegen wir da klare Chancen. Gerade in der 2. Halbzeit spielen wir die Dinger ein bisschen deutlicher raus, gewinnen am Ende verdient und sammeln 2 fantastische Punkte gegen den Abstieg.
Hier der Link zum Spielbericht des Gegners:
Bericht: Peter Trojak
Bilder: Andreas Domian
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