Der Hexenkessel Stählerwiese bebt – TuS Ferndorf kämpft um den Klassenerhalt

(wS/Red) Ferndorf 25.04.2025 | Hexenkessel bereit zur Revanche – Ferndorf will die nächsten 2 Punkte

VORBERICHT

Wenn am kommenden Montag, den 28. April um 19:30 Uhr, der Anpfiff in der Stählerwiese ertönt, dann geht es um weit mehr als nur zwei Punkte. Es geht um Herzblut, Leidenschaft und den nächsten Schritt Richtung Klassenerhalt. Der TuS Ferndorf empfängt die HSG Nordhorn/Lingen, und selten war ein Spiel in der 2. Handball-Bundesliga so elektrisiert vom Kampfgeist und der puren Spannung.

Denn die Tabelle lügt nicht: Zwischen Platz 7 und dem ersten Abstiegsrang liegen gerade einmal vier magere Pünktchen. Die Liga ist ein Pulverfass und jedes Spiel ein Endspiel.

Ferndorf steht derzeit auf Rang 9 mit 27:29 Punkten, während Nordhorn mit 28:26 Zählern auf Platz 7 lauert. Doch Statistiken sind das eine, die Atmosphäre in der Stählerwiese, das ist etwas ganz anderes. Denn dieser Ort ist nicht einfach nur eine Halle. Er ist ein Bollwerk, ein Hexenkessel, in dem selbst die Großen ins Straucheln geraten. Und genau hier ist der TuS in diesem Jahr noch ungeschlagen. Zuhause unbezwingbar, das ist die Devise.

Mit einer bärenstarken 6:0-Abwehr, die wie ein Fels in der Brandung steht, und den Keepern Jonas Wilde und Can Adanir, die fast regelmäßig den Unterschied machen, ist Ferndorf defensiv kaum zu knacken. Doch das brauchen sie auch, denn Nordhorn bringt Klasse mit. Allen voran Frieder Bandlow (147 Tore) und Maximilian Lux (113 Treffer), die beide brandgefährlich sind. Und hinten wartet mit Kristian van der Merwe ein Torwart mit bisher unglaublichen 262 Paraden, ein echtes Duell der Keepergiganten kündigt sich an.

Doch Ferndorf hat etwas, das kein Statistikbogen erfassen kann: 1200 bis 1400 Fans, die nicht nur da sind, sondern DA SIND. Die Brigade C, die mit ihren Fahnen und Gesängen Stimmung erzeugt, und natürlich die ligaweit bekannten Ferndorfer Füchse, deren Trommeln den Puls der Halle zum Rasen bringen. Mit bis zu 14 Trommeln, ein Ziel: zwei Punkte.

Die Jungs von Ceven Klatt haben ja noch eine Rechnung offen, denn das Hinspiel ging in Nordhorn mit 33:27 verloren. Revanche? Ja, aber nicht mit Wut, sondern mit Willen, mit Kampfgeist, mit purer Überzeugung.

Es gilt natürlich auch, die Fehler aus dem Hinspiel nicht zu wiederholen, denn da hatten Cevens Jungs ganze 21 Fehlwürfe, alleine 13 Stück nur von Daniel Hideg (5), Marvin Mundus (4) und Julius Fanger (4). Ferndorf erzielte zwar das erste Tor, kam aber im weiteren Verlauf komplett unter die Räder, denn nach 18 Minuten lag der TuS schon mit 12:4 hinten und bis dahin hatte sich Frieder Bandlow schon mit 7 Toren beteiligt. An Jonas Wilde und Can Adanir hat es nicht gelegen, sie kamen auf sehr gute 16 Paraden (Jonas 12, Can 4). Kristian van der Merwe auf der Gegenseite kam alleine auch auf 16 Paraden.

Und jetzt kommt es auf euch an, auf dich. Denn dieser Montagabend wird kein gewöhnlicher sein. Es ist ein Abend für ein Kapitel, für eine neue Seite, ein Abend, an dem eine Mannschaft und ihre Fans zusammen den nächsten großen Schritt machen wollen/können zum Klassenerhalt.

Die Stählerwiese wartet. Die Jungs warten. Und wenn der Ball fliegt und der Hexenkessel kocht, dann weiß jeder:

„DAS IST FERNDORF – DAS BIST DU“

TuS-Medienbeauftragter Roger Becker hofft wegen des ungewöhnlichen Spieltags auf vielleicht 1200 – 1250 Zuschauer, natürlich auch gerne mehr.

CEVEN KLATT: Ihre große Stärke und ich finde, gerade auf ihre rechte Seite muss das Augenmerk liegen, mit Frieder Bandlow, wahrscheinlich einer der aktuell formstärksten Halbrechten der Liga, der Woche für Woche sehr stark performt. Mit Kristian van der Merwe haben sie meiner Meinung nach den besten Torhüter der Liga. Mit Björn Zintel einen erstligaerfahrenen Mittelmann.

Sie haben insgesamt eine sehr hohe individuelle Qualität, einen körperlich starken Innenblock, eine gute 6:0-Abwehr, wie gesagt: ein starker van der Merwe dahinter. Im Hinspiel hatten wir keine Chance, so ehrlich muss man sein. Damals in Nordhorn war Nordhorn einfach besser als wir. Aber ich hoffe, dass wir uns im Laufe der Saison weiterentwickelt haben und Nordhorn jetzt Paroli bieten können.

Sie wollten eigentlich ganz oben mitspielen, hatten aber keinen guten Saisonstart. Dann haben sie eine sehr lange Siegesserie hingelegt, sind aktuell aber nicht so stabil, dass man sagen würde, Nordhorn sei unschlagbar. Und da liegt dann auch ein Stück weit unsere Chance drin.

Wir spielen zu Hause, treffen auf einen Gegner, der jetzt nicht in diesem Flow, in diesem Rausch ist, gerade alles wegzuschießen, und da wollen wir gerne zwei Punkte zu Hause holen.

Zum Kader: Ich gehe Stand heute (24.04.) davon aus, dass alle Spieler, die uns bei den Eulen Ludwigshafen zur Verfügung standen, auch hier zur Verfügung stehen werden. Also auch Gabriel Viana, der sich dort ja einen Cut unter dem Auge zugezogen hatte, der genäht werden musste. Ob er dann eingesetzt wird, muss ich letztendlich entscheiden, ob mir das Risiko zu hoch ist oder nicht, werden wir dann sehen. Ansonsten sind jetzt erstmal alle fit.

Bericht/Tabelle: Peter Trojak

Collage: Andreas Domian

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