Gemeinsam Demokratie wagen – Sonderausstellung der Sekundarschule in der Alten Vogtei bis 30.05.2025

(wS/bu) Burbach 09.04.2025 | Es ist ein starkes wie vieldeutiges Bild: Viele rote Handabdrücke, die eine Grenze bilden, eine Trennlinie zwischen dem großen Begriff Demokratie und jenen Faktoren, die diese in Gefahr bringen: Hass, Zensur, Rassismus, Diskriminierung, Antisemitismus, Gewalt. Die Darstellung lässt mehrere Interpretationen zu. Etwa, dass die Hände den vorgenannten Angriffen auf die Demokratie Einhalt gebieten, zumal sich in dem Gebilde auch zahlreiche Verweise auf verschiedene Artikel des Grundgesetzes „verstecken“. Auch ein drohendes Überschreiten der viel zitierten Roten Linie lässt sich hier ablesen. Gleichzeitig bilden die Hände, stellvertretend für die beherzt zupackenden Mitglieder einer Gesellschaft (z.B. das Ehrenamt), einen Schutzwall. Oder ist es eine Brandmauer?
Die Botschaft ist immer die Gleiche: Die Demokratie ist Gefahren ausgesetzt und bedarf des Schutzes.

Dazu passt, was Jürgen Weber, Schulleiter der Gemeinschaftlichen Sekundarschule Burbach-Neunkirchen, im Rahmen der Vernissage zur neuen Sonderausstellung „Gemeinsam Demokratie wagen“ in der Alten Vogtei, die von Schülerinnen und Schülern gestaltet wurde, feststellte: „Demokratie ist kein Geschenk. Man muss sie pflegen, verteidigen und erneuern.“ Bis zum 30.05.2025 sind insgesamt zehn Exponate in dem historischen Amtshaus zu sehen, die im Vorjahr im Rahmen einer Projektarbeit zum Jubiläum 75 Jahre Grundgesetz entstanden sind. Jedes Kunstwerk setzt sich kreativ mit den Themen Grundgesetz und/oder Demokratie auseinander und regen zum Nachdenken an.

„Ihr spiegelt uns, was Demokratie wirklich ist“, sprach die stellvertretende 1. Bürgermeisterin Heide Heinecke-Henrich bei ihrer Begrüßung die Jugendlichen direkt an und dankte ihnen. Den Schülerinnen und Schülern gelinge in ihrer Ausstellung die gelungene Auseinandersetzung mit manchen Themen, die manchmal die Politik nicht schaffe. „Ganz viele Gemeinden werden staunen, was hier in Burbach von Euch gestaltet wurde.“
Jürgen Weber dankte seiner Kollegin Elisabeth Gräbener, die das Projekt maßgeblich begleitete.
Zudem erklärte er, dass der Titel „Gemeinsam Demokratie wagen“ zum einen von Willy Brandts Regierungserklärung vom 28.10.1969 inspiriert wurde, in der der ehemalige Bundeskanzler forderte: „Wir wollen mehr Demokratie wagen.“ Zum anderen ist er eine Reverenz an das eigene Leitbild der GMS „Gemeinsam Zukunft gestalten“. Ein kritischer Diskurs („mitreden“) und Verantwortung übernehmen seien heute in unserer Gesellschaft längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Sekundarschule engagiere sich mit verschiedenen Angeboten aktiv für eine bewusste Stärkung der Demokratie und der Vermittlung der Werte des Grundgesetzes. Die Ausstellung sei ein weiterer Baustein dazu.

Die zehn Exponate verteilen sich über die gesamte Präsentationsfläche der Alten Vogtei nebst Zehntscheune. „Die Werke der Schülerinnen und Schüler sind eine ganz tolle Ergänzung unserer Dauerausstellung ,Gemeinsam Burbach‘“, freute sich Cornelia Oerter von der Tourist-Information der Gemeinde Burbach über die Sonderausstellung, die von Material der Friedrich-Ebert-Stiftung (elfte Station) zum Thema Demokratie abgerundet wird. Musikalisch gestaltet wurde die Vernissage vom Blasensemble der Wahlpflichtklasse Musik am Neunkirchener GMS-Standort.

Die Ausstellung „Gemeinsam Demokratie wagen“ ist noch bis Freitag, 30.05.2025, zu den üblichen Öffnungszeiten der Alten Vogtei zu sehen. Dies sind:

Dienstag & Freitag 9.00 bis 16.00 Uhr
Mittwoch 9.00 bis 12.00 Uhr
Donnerstag 9.00 bis 17.30 Uhr
Sonn- & Feiertage 14.00 bis 18.00 Uhr

(außer Karfreitag, Ostern, Weihnachten, Silvester und Neujahr)

Mo. & Sa. geschlossen

Der Eintritt ist kostenlos.

Das „Menschenpuzzle“ zeigt auf anschauliche Weise, was vom Menschen übrigbleibt, wenn man ihm Stück für Stück seine Rechte nimmt.

Auch mit der „dunklen Seite des Internets“ haben sich die Schülerinnen und Schüler auseinandergesetzt.

Neben den jungen Künstlerinnen und Künstlern folgten weitere zahlreiche Gäste der Einladung zur Vernissage in der Alten Vogtei. Fotos: Gemeinde Burbach

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