Arbeitslosenzahl im April: -132.000 auf 3.078.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -321.000
Arbeitslosenquote im April: -0,3 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent
Der Arbeitsmarkt profitiert vom stabilen Aufschwung der deutschen Wirtschaft. Die Arbeitslosigkeit ist im April im Zuge der Frühjahrsbelebung um 132.000 auf 3.078.000 gesunken. Der Rückgang war schwächer als im vergangenen Jahr. Das erklärt sich zum Teil damit, dass in diesem Jahr die Osterfeiertage nach dem Zähltag lagen und dauerhafte Einstellungen oft erst nach den Ferien erfolgen. Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet für den April ein Minus von 37.000. Die Entlastung durch Arbeitsgelegenheiten hat von März auf April weiter abgenommen; die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit), die Veränderungen in der entlastenden Arbeitsmarktpolitik berücksichtigt, ist deshalb saisonbereinigt stärker als die Arbeitslosigkeit gesunken, und zwar um 51.000.
Im Vergleich zum Vorjahr waren im April 321.000 weniger Arbeitslose registriert. Maßgeblich hierfür ist der Konjunkturaufschwung, der zu einem deutlichen Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung geführt und damit die Chancen erhöht hat, die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung zu beenden. Entlastend wirkt außerdem ein seit mehreren Jahren rückläufiges Arbeitskräfteangebot.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben in saisonbereinigter Rechnung weiter deutlich zugenommen und liegen über dem Vorjahresniveau. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im März saisonbereinigt um 38.000 gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat im Februar saisonbereinigt um 84.000 zugenommen (vorläufige Daten).
Nicht saisonbereinigt hat sich die Erwerbstätigkeit von Februar auf März mit der beginnenden Frühjahrsbelebung um 141.000 auf 40,51 Millionen erhöht. Gegenüber dem Vorjahr ist die Erwerbstätigkeit um 554.000 gestiegen (Quelle: Stat. Bundesamt). Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Februar nach der Hochrechnung der BA bei 27,93 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war das ein Zuwachs von 699.000. Dabei hat die sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung im Vorjahresvergleich um 457.000 und die sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung um 239.000 zugenommen.
Die anderen Konten der Erwerbstätigkeit haben sich gegenüber dem Vorjahr unterschiedlich entwickelt. Die Zahlen der Selbständigen und der ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigten haben leicht zugenommen. In Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung waren dagegen deutlich weniger Arbeitslosengeld II-Bezieher beschäftigt.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den März auf 2,73 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 6,5 Prozent.
Nach den aktuellen vorläufigen Daten der BA haben im Februar 151.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen. Das waren 14.000 weniger als im Januar und 678.000 weniger als im Februar 2010. Damit erreichen die Kurzarbeiterzahlen nur noch ein Zehntel des Höhepunktes der Inanspruchnahme im Mai 2009.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften legt weiter zu. Die gemeldeten Arbeitsstellen haben im April saisonbereinigt um 13.000 zugenommen. Nicht saisonbereinigt belief sich der Bestand im April auf 461.000 Arbeitsstellen. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Anstieg von 126.000.
Der Stellenindex der BA, der BA-X, bildet die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Von März auf April hat er um zwei auf 167 Punkte zugenommen. Gegenüber dem Vorjahr ist er um 37 Punkte gestiegen.
Die Daten vom Ausbildungsstellenmarkt vermitteln noch kein klares Bild. Im Zeitraum Oktober 2010 bis April 2011 wurden der Ausbildungsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit insgesamt 402.200 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 45.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Zu diesem deutlichen Anstieg beigetragen haben die gute konjunkturelle Lage und das Interesse der Betriebe, sich den eigenen Fachkräftenachwuchs durch Ausbildung zu sichern. Denn der Anstieg bis April 2011 geht allein auf ein Plus bei den betrieblichen Berufsausbildungsstellen zurück (+46.300 auf 391.800; außerbetriebliche: -1.300 auf 10.500). Zugleich haben bislang insgesamt 421.800 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agenturen und der Jobcenter bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet, etwa so viele wie im Vorjahreszeitraum (+300). Der demografisch bedingte Trend rückläufiger Bewerberzahlen wird aktuell durch doppelte Abiturjahrgänge in Folge der Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf zwölf Jahre gebremst (2011: Bayern und Niedersachsen). Auch das Aussetzen der Wehrpflicht könnte sich in einem leichten Anstieg der Bewerberzahlen zeigen. Der Rückgang der Bewerberzahlen dürfte zudem durch die Intensivierung des Übergangsmanagements von der Schule in Ausbildung gebremst werden.
Die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen lag im April mit 220.500 um 26.800 über dem Vorjahreswert. Als noch unversorgt zählten im April 229.400 Bewerber, 11.600 weniger als im Vorjahr.
Allerdings ist es derzeit noch verfrüht, anhand dieser Daten eine sichere Einschätzung zur weiteren Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt zu geben. Auch die Daten der Kammern zu den bisher abgeschlossenen Ausbildungsverträgen liegen erst in den nächsten Monaten vor.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: http://statistik.arbeitsagentur.de