(wS/red) Siegen 01.07.2019 | Prof. Dr. Holger Burckhart bleibt für weitere vier Jahre Rektor der Universität Siegen. Die Hochschulwahlversammlung bestätigte ihn mit überzeugender Mehrheit im Amt.
Prof. Dr. Holger Burckhart ist erneut zum Rektor der Universität Siegen gewählt worden. Die Hochschulwahlversammlung, bestehend aus Senat und Hochschulrat, bestätigte den Philosophie-Professor mit überzeugender Mehrheit (39 von 48 Stimmen) in seinem Amt. Prof. Burckhart ist seit dem 1. Oktober 2009 Rektor der Universität Siegen, seine dritte Amtszeit läuft bis zum 30. September 2023.
Der Vorsitzende der Hochschulwahlversammlung, Arndt G. Kirchhoff, gratulierte Burckhart: „Wir freuen uns sehr über diese Wahl und wünschen Ihnen für die kommenden Jahre viel Erfolg und das nötige Quäntchen Glück.“ Auch der Sprecher der Findungskommission, Prof. Dr. Martin Herchenröder zeigte sich erfreut über den Wahlausgang: „In diesem Verfahren haben alle Beteiligten sehr konstruktiv daran mitgewirkt, für die Universität eine gute und zukunftsfähige Lösung zu erwirken. Ich freue mich, dass wir mit Prof. Burckhart für die nächsten vier Jahre einen Rektor gewonnen haben, der gleichzeitig Kontinuität und Entwicklungsperspektiven verspricht.“
„Ich nehme die Wahl mit Freude an und danke der Hochschulwahlversammlung sehr herzlich für das mir entgegen gebrachte Vertrauen“, sagte der alte und neue Rektor: „In den vergangenen zehn Jahren haben wir an der Universität Siegen gemeinsam viel bewegt. Ich freue mich, zusammen mit allen Universitätsangehörigen auf dem Erreichten aufzubauen und unsere Universität in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln.“ Es gehe darum, die Weichen so zu stellen, dass sich die Uni Siegen auch über das Jahr 2025 hinaus im nationalen und internationalen Wettbewerb behaupten könne, erklärte Burckhart. Die äußeren Rahmenbedingungen würden dabei auf Europa- und Bundesebene gestellt: unter anderem durch Bologna 2020, die Exzellenzstrategie 2019, sowie die im Frühjahr verabschiedeten Pakte zur Hochschulfinanzierung (Hochschulpakt IV, Qualitätspakte Lehre, Pakt für Forschung und Innovation).
In diesem Kontext gelte es, die Universität Siegen in ihrer Forschungsstärke weiterzuentwickeln. Studium und Lehre müssten sich noch stärker an den gesellschaftlichen Herausforderungen sowie den individuellen Bedürfnissen der Lernenden orientieren, erklärte Burckhart weiter. Die Verbundenheit der Universität mit der Region spiele dabei auch künftig eine wichtige Rolle: „Südwestfalen bietet ein großes Potenzial, aus dem wir auch in Zukunft schöpfen möchten. Gleichzeitig übernimmt die Universität verstärkt gesellschaftliche Verantwortung, indem sie konkrete Lösungen für die drängenden Fragen unserer Zeit entwickelt und gemeinsam mit der Region erprobt. Die Digitalisierung in der Industrie und die ärztliche Versorgung auf dem Land sind dafür nur zwei Beispiele.“
Insgesamt acht Handlungsfelder hat Burckhart für die Entwicklung der Universität in den kommenden Jahren definiert – angefangen bei einer fokussierten, auf Exzellenz ausgerichteten Forschung, über die vollständige Etablierung einer universitätsweiten Qualitätskultur bis hin zur baulichen Entwicklung, die als wesentliche Meilensteine den Umzug zweier weiterer Fakultäten in die Siegener Innenstadt und die Kernsanierung und den Ausbau des Adolf-Reichwein-Campus beinhaltet. Zwei weitere Themenfelder möchte Burckhart darüber hinaus universitätsweit vorantreiben: Diversität, Gleichstellung und Internationalität auf der einen, sowie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz auf der anderen Seite. „Ich möchte unsere Universität als Ort wissenschaftlicher Expertise, aber auch als sozialen Lebensraum gestalten. Dabei soll sie kein Elfenbeinturm sein, sondern Motor des gesamtgesellschaftlichen Wohlergehens“, betonte Burckhart.
In Burckharts zehnjähriger Amtszeit hatte sich die Universität Siegen rasant entwickelt, hin zu einer interdisziplinär ausgerichteten Forschungsuniversität. Aus zwölf kleineren Fachbereichen entstanden vier profilbildende Fakultäten. Mit der Gründung der Lebenswissenschaftlichen Fakultät kam 2017 eine neue, fünfte Fakultät hinzu. In der Forschung sind aktuell mehr Projekte zeitgleich in Arbeit, als je zuvor – in Summe sogar mehr als in den ersten 30 Jahren des Bestehens der Universität. 2016 richtete die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Sonderforschungsbereich (SFB) „Medien der Kooperation“ in Siegen ein. Das Projekt „Medizin neu denken“ zur digital unterstützten ärztlichen Versorgung auf dem Land hat bundesweit Modellcharakter.
Aber nicht nur in der wissenschaftlichen Profilbildung, sondern auch beim Drittmittelvolumen und bei den Studierendenzahlen wurden große Fortschritte erzielt. Die Zahl der Studierenden wuchs auf knapp 20.000 an. Das Studienangebot wurde konsequent erweitert, zuletzt um den Studiengang „Psychologie“ und den Kooperations-Studiengang „Humanmedizin Bonn-Siegen“ mit der Universität Bonn. Im kommenden Wintersemester kommt der neue Bachelor-Studiengang „Digital Biomedical and Health Sciences“ der Lebenswissenschaftlichen Fakultät hinzu.
Ein Meilenstein der baulichen Entwicklung der Universität war im Sommer 2016 der Umzug der Fakultät „Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht“ ins Untere Schloss in der Siegener Innenstadt. In unmittelbarer Nachbarschaft entstehen derzeit eine große Innenstadtmensa und ein Hörsaal- und Seminarzentrum. Auf dem Campus Adolf-Reichwein-Straße läuft seit Oktober 2017 die großangelegte Campus-Modernisierung einschließlich Erneuerung von Mensa und Universitätsbibliothek.
Ergebnis der Wahl:
Prof. Burckhart erhielt 39 von 48 möglichen Stimmen. Der Hochschulrat (fünf stimmberechtigte Mitglieder) stimmte einstimmig für Burckhart. Der Senat stimmte mit 15 Stimmen für Burckhart, es gab sechs Enthaltungen und drei Nein-Stimmen. Damit erreichte Burckhart die erforderlichen Mehrheiten im 1. Wahlgang.
Weitere Informationen zum Verfahren:
Die Hochschulwahlversammlung setzt sich zusammen aus sämtlichen Mitgliedern des Senats und des Hochschulrats der Universität Siegen. Stimmberechtigt sind diejenigen Mitglieder des Senats, die auch im Senat stimmberechtigt sind sowie die fünf externen Mitglieder des Hochschulrats. Die Stimmen von Senat und Hochschulrat stehen im gleichen Verhältnis zueinander, d.h. die Stimmen der Mitglieder des Hochschulrats werden mit dem Faktor 4,8 multipliziert. Zur Rektorin oder zum Rektor ist gewählt, wer die Mehrheit der Stimmen des Gremiums und zugleich die Mehrheit der Stimmen innerhalb der beiden Hälften, Senat und Hochschulrat, erreicht.
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