(wS/hgm) Hilchenbach 03.09.2024 | Am vergangenen Sonntag war es noch einmal so weit: Von 11 bis 18 Uhr fand zwar zum 24. – aber auch zum letzten Mal – der Bauernmarkt auf der
Ginsburger Heide zwischen Lützel und der Ginsburg statt. Seit dem Beginn im Jahre 2000 war das traditionelle, frühherbstliche Treiben einfach nicht mehr wegzudenken und ein Spiegel heimischer Bauernkultur sowie handwerklicher Kunst.
Ausrichter waren die Veranstalter-Gemeinschaft vom Hotel Ginsberger Heide, die Heimatvereine Grund und Lützel sowie das Jugendwaldheim Gillerberg von Wald und Holz NRW. Doch diese Gemeinschaft hat sich entschieden, die beliebte
Veranstaltung nach 24 Jahren nicht mehr anzubieten.
„Die Luft ist raus. Wir sind alle älter geworden und können einfach nicht mehr“, hieß es gegenüber WirSiegen. Und Nachwuchs, der sich diese Arbeit machen würde, gäbe es einfach nicht mehr. Ein Bild freilich, das heutzutage in vielen Vereinen und Organisationen ebenso vorzufinden ist. Früher war bekanntlich alles anders.
Obwohl derzeit sehr viele Jubiläen und Feste stattgefunden haben und noch stattfinden, waren zahlreiche Besucher gekommen. Zeitweise gab es kaum noch
ein Durchkommen. Die Organisatoren um Marktleiterin Heidi Leyener vom Hotel Ginsberger Heide freuten sich, den Besuchern wieder einen vielfältigen und schön gestalteten Markt anbieten zu können.
Wie in all den Jahren zuvor war das Wahrzeichen des Bauernmarktes die aus Stroh nachgebildete „Antonius-Kapelle“, die als Wallfahrtskapelle bis zum 15. Jahrhundert auf der Ginsburger Heide stand.
Neben vielfältigen Ständen mit regionalen Produkten wie Wurst, Bio-Ware, Kräutern, Blumen oder Dekoration aus Naturmaterialien verschiedenster Anbieter (einige waren übrigens das erste und gleichzeitig das letzte Mal dabei) wurden vom Hotel Ginsburger Heide und den Heimatvereinen wie sonst immer Spezialitäten und rustikale Imbisse angeboten. Von Wildgulasch über frische Waffeln vom Holz befeuerten Ofen, Kuchen und anderen Köstlichkeiten war für jeden Geschmack etwas dabei.
Als zusätzliche Aktivitäten wurden Ponyreiten und Kutschfahrten angeboten. Und für die ganz kleinen Gäste hatte der Heimatverein Lützel verschiedene Spielangebote vorbereitet – darunter auch eine künstliche Kuh zum Melken.
Auf dem Gelände des Jugend-Waldheimes gab es für Jung und Alt vielfältige Angebote und Ausstellungen rund um das Thema „Wald“. Erstmalig – und damit quasi auch letztmalig- gab es die Mobile „Hol-Expo NRW“ vor dem Heim zu bestaunen, die mit Fachleuten rund Thema Holzverwendung informierte. Weiterhin war auf dem Reitplatz des Hotelgeländes wieder eine kleine Tierschau zu sehen; auf dem Gillerplatz präsentierten sich historische Trecker.
Die Wiese am Skilift stand als Parkbereich gegen einen kleinen Obolus für die Jugendfeuerwehr zur Verfügung., eine begrenzte Zahl an Behindertenparkplätzen war vor dem Jugendwaldheim reserviert. Zudem verkehrte zwischen Parkplatz Giller und der Ginsberger Heide ein Shuttlebus.
„Wir freuen uns auf Sie“, hieß es seitens der Veranstalter-Gemeinschaft, und in der Tat war nichts davon zu spüren, dass der Markt zum letzten Mal stattfand.
Und unter all der handwerklichen Kunst gab es auch Lustiges und Witziges: Am Stand „Dekowelt“ präsentierte z. B. Nadine Neuhaus-Kleffmann Holztafeln mit sehr geistreichen Sprüchen: Zu erfahren war u. a. dass man auf dem Land nicht gegen einen Elektrozaun pinkelt; doch besonders geistreich las sich auch folgender Spruch: „Der liebe Gott weiß alles – doch die Nachbarschaft noch mehr“. Nun denn!
Und ein bisschen Wehmut bleibt: „Etwas schade ist es schon, dass es den Markt nicht mehr geben kann“, meinte Irmhild Neef aus Lützel, die einen Reitstall und Kutschbetrieb unterhält. „Letztlich haben wir es gerne gemacht“.
Fotos & Bericht: Hans-Gerhard Maiwald
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