(wS/Red) Minden/Ferndorf 25.12.2024 | Hinrunden-Finale gegen GWD Minden: David trifft auf Goliath
Die Schulkinder haben noch Weihnachtsferien, bei den Handballern des TuS Ferndorf gibt es dieses Wort nicht. Die Handballer haben aber eine Auszeit nach dem Spiel in Minden, denn mit diesem Match wird die Hinrunde der 2. BL abgeschlossen.
Man bestreitet allerdings am 24. Januar ein Freundschaftsspiel gegen den VfL Gummersbach II und am 31. Januar trifft man sich zum MRD-Cup gegen Erstligist HSG Wetzlar. Austragungsort ist die Sporthalle am Rassberg in Neunkirchen.
Man trifft sich also am 2. Weihnachtstag (26. Dezember) in der Kreissporthalle Lübbecke zum Schlagabtausch mit GWD Minden, Anwurf ist um 16:00 Uhr. In der Halle sind nur noch insgesamt 97 Plätze frei, 12 davon im Gästeblock „D“, sie sind online buchbar.
Nach dem 35:28-Sieg beim Dessau Roßlauer HV (DRHV) ist Minden mit 21:11 Punkten auf Platz 2 vorgerückt, sie haben ein Torverhältnis von 503:464. Der TuS Ferndorf befindet sich nach der Heimniederlage gegen den HSC Coburg auf Tabellenplatz 10 mit 16:16 Punkten und einem Torverhältnis von 452:451. Der Abstand zum ersten Nichtabstiegsplatz (16) beträgt 3 Punkte, auf der anderen Seite könnten uns 3 Punkte auf Platz 5 hochspülen, die Liga ist enger denn je. Im Schnitt hat Minden pro Spiel ca. 3 Tore mehr erzielt als Ferndorf, in der Gegentorstatistik liegt Ferndorf sogar vor Minden.
Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der TuS dort krasser Außenseiter ist. Obwohl sich die Spielestatistik gar nicht so schlecht liest, 2015 verlor der TuS in der Stählerwiese mit 25:26, 2016 verlor er in Minden mit 28:25 und am 19.08.2017 wurde Minden im DHB-Pokal in der Stählerwiese sogar mit 23:22 besiegt. Es waren also immer knappe und enge Spiele mit wenig Toren. GWD Minden hat derzeit allerdings ein starkes Team zur Verfügung, allen voran ist ihr Keeper Malte Semisch zu nennen, der bisher 172 Paraden aufzuweisen hat, 13 davon beim letzten Spiel in Dessau. (Das sind im Schnitt 10 Paraden pro Spiel). Can Adanir kommt in Ferndorf auf 114 und Jonas Wilde auf 73 Paraden. Jonas hat allerdings erheblich weniger Spielzeit absolviert als Can, daher der große Unterschied.
Als beste Torschützen gelten beim Gastgeber:
– Alexander Weck mit 73 Toren, davon 19 Siebenmeter und 34 Fehlwürfe
– Ian Weber mit 73/2/47
– Florian Kranzmann 62/9/23
– Philipp Vorlicek 52/0/40
– Max Staar 46/0/20
Max Staar und Jan Malte Diekmann waren in Dessau noch verletzt und es war noch nicht klar, ob sie am Donnerstag wieder auf der Platte stehen.
Nach dem aktuellen Stand werden Hampus Dahlgren und Philip Würz wieder dabei sein, weiterhin verletzt ist Fynn Herzig, ansonsten steht Coach Ceven Klatt der komplette Kader zur Verfügung.
Das ist für die Köpfe der Jungs wichtig, denn dann kann wieder jeder auf seiner eigentlichen Position spielen, das war nicht immer so. Ceven Klatt hat Videostudium mit seinen Jungs betrieben und den Gegner studiert. Ganz wichtig werden unsere Torhüter sein, das war im letzten Spiel leider nicht so gut. Grundsätzlich muss die hohe Fehlerquote (Fehlwürfe und technische Fehler) gesenkt werden. Dann und nur dann kann man über Chancen im Spiel reden. Aber auch Mindens Trainer Aaron Ziercke wird sich gegen Ferndorf was einfallen lassen, er wird das Spiel mit Sicherheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es erwartet uns also ein temporeiches, kampfbetontes und kräftezerrendes Match, vielleicht/hoffentlich mit dem besseren Ende für Ferndorf. Denn es wäre schön, wenn man die Hinrunde mit einem positiven Punktekonto beenden könnte.
CEVEN KLATT: Meiner Meinung nach hat Minden kürzlich gegen Elbflorenz gewonnen (33:31). Im letzten Spiel, wo sie schon hoch zurücklagen – 16:22, 17:23 –, hatten sie sich etwas einfallen lassen und wollten mit einer 3:3-Deckung agieren, was dann aber nicht funktioniert hat. Sie haben dann umgestellt auf 6:0 und haben dann gegen Elbflorenz hinten raus noch gewonnen. Minden ist natürlich eine Mannschaft mit einer sehr hohen individuellen Qualität. Jetzt noch den Bundesliga-Kreisläufer Adam Nyfjäll nachzuverpflichten, zeigt auch schon, wo die Mannschaft hinwill. Ich glaube, man sieht sich dort auch in der Bundesliga, man hat sich auch so verstärkt und dementsprechend ist das auch der Anspruch von Minden, ganz oben mitzuspielen. Für uns ist es natürlich ein ganz, ganz schweres Spiel, und es gibt sicherlich dankbarere Aufgaben. Am 25.12. haben die Jungs wieder Training, auch am Vormittag des 26.12., und am Mittag geht es nach Minden. Ich hatte ja schon vor dem Dezember gesagt, dass wir einen schwierigen Dezember vor uns haben.
Wir wissen um die Größe der Aufgaben, und trotzdem ist es so, dass wir in jedem Spiel hoffentlich um Punkte mitspielen und auch eine Chance haben, Punkte zu holen. Ich habe schon oft gesagt, in 90 % aller Spiele sind wir der Außenseiter. Es ist halt schon so in der 2. Liga: Wenn die anderen Mannschaften es nicht schaffen, an ihre 100 % ranzukommen, dann muss man da sein und das war ja jetzt in Hagen für uns der Fall. Wir fahren nirgendwo chancenlos hin, aber es ist schon so, wir müssen an unsere 100 % rankommen, und beim Gegner darf dann vielleicht nicht alles hundertprozentig funktionieren. Mir ist aber auch wichtig, dass wir den Abstand auf die letzten beiden Plätze ausbauen. Wenn wir es schaffen, noch 2 Punkte zu holen, dann können wir frohen Mutes in die Rückrunde starten. Wenn wir dann in der Rückrunde nochmal so 10 bis 12 Punkte holen, dann sollte es auch mit unserem übergeordneten Ziel Klassenerhalt funktionieren.
Ein Schmankerl am Rande:
Am Montagmorgen ging auf einem sehr bekannten regionalen Radiosender folgende sensationelle Meldung durch den Äther:
„Der TuS Ferndorf hat noch vor Weihnachten Verträge mit gleich sieben Spielern verlängert. Für das Spiel am Samstagabend brachte das jedoch keinen Schub – es ging gegen die HSG Coburg mit 26:33 verloren.“
Nach einigem Stirnrunzeln kamen wir zu der Überzeugung, dass da etwas nicht stimmen kann. Eine kurze Mail ins Studio klärte die Verwirrung auf: Es war tatsächlich der TuS – aber nicht der TuS Ferndorf, sondern der TuS Erndtebrück, und die spielen bekanntlich Fußball. Irren ist menschlich, schließlich machen alle Menschen Fehler, Tennisspieler sogar Doppelfehler. 😉
Auf Nachfrage erklärte Ceven Klatt, dass es keine Vertragsverlängerungen gebe, bis auf die schon bestätigte von Jonas Wilde. Es wäre natürlich schön, wenn weitere folgen würden. Weiter war bei der Geschäftsführung des TuS zu erfahren, dass nur die Verträge von Valentino Duvancic, Josip Eres, Paul Schikora, Daniel Hideg, Janko Kevic und Marko Vignjevic auslaufen würden!!
Wir aus der Redaktion wünschen allen Handballfans, den Spielern, dem Trainerteam, der Geschäftsführung und dem gesamten Umfeld des TuS Ferndorf ein wunderschönes Weihnachtsfest!
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Bericht/Collage: Peter Trojak
Fotos: Carsten Loos/Andreas Domian/Peter Trojak
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