(wS/bw) Erndtebrück – Parcy-et-Tigny 12.08.2025 | Freiwillige Soldaten des Einsatzführungsbereichs 2 und
Reservisten der Kreisgruppe Südwestfalen des Verbandes der Reservisten führten kürzlich
in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge einen Pflegeeinsatz
auf dem deutschen Soldatenfriedhof Parcy-et-Tigny in der Region Picardie in Frankreich durch.
Tote aus mehr als 150 Gemeindebezirken
Der deutsche Soldatenfriedhof Parcy-et-Tigny, in der Nähe der D1 Soissons-Chateau-Thierry
gelegen, wurde im Jahre 1921 von den französischen Militärbehörden als Sammelfriedhof
für deutsche Kriegstote angelegt. Er ist in den Jahren 1923 – 1925 durch die Zubettungen
von Toten aus mehr als 150 Gemeindebezirken, wo sie zum Teil in Feldgräbern oder kleinen
Grabstätten provisorisch bestattet worden waren, wesentlich erweitert worden. Die Toten
gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in fast allen preußischen Provinzen
sowie in den Ländern Mecklenburg, Sachsen, Anhalt, Thüringen, Hessen, Württemberg,
Bayern, Niedersachsen, Hessen, Bayern und den Hansestädten Bremen, Hamburg und
Lübeck lagen. Besonders viele der Gefallenen waren in Baden beheimatet.
Neben einer landschaftsgärtnerischen Überarbeitung in den Jahren 1975-1977 erfolgte die
endgültige Gestaltung ab 1975 der Austausch der bisherigen provisorischen
Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier
Ruhenden. Von den 4 256 Gefallenen ruhen 2132 in Einzelgräbern; 70 blieben ohne Namen.
In den beiden Gemeinschaftsgräbern mit 2124 Opfern blieben 1712 namenlos.
Zu den Aufgaben der 7 aktiven Soldaten und 2 Reservisten gehörten die Reinigung und
Neulackierung der Metallkreuze, die nach fast 50 Jahren eine Sanierung notwendig hatten.
Insgesamt konnten durch das 9-köpfige Arbeitskommando 189 Grabkreuze saniert und die
Namen der Gefallenen wieder lesbar gemacht werden. Zum Schutz gegen die Witterung
wurden die Grabkreuze zusätzlich nach mit einer Wetterschutzlasur versehen.
Neben dem Arbeitseinsatz wurden auch einige historische Orte in der Region besucht. So
führte ein Tagesausflug in die Hauptstadt der Champagne Reims. Außerdem wurde die
„Kaverne du Dragon“ (Drachenhöhle) auf dem Chemin des Dames besucht. Die
Drachenhöhle ist ein Museum über die jahrelangen und sehr leidvollen Kampfhandlungen
während des 1. Weltkrieges auf den Höhen des Chemin des Dames. Auch einem Museum
zur Geschichte des 2. Weltkrieges in Fismes wurde durch die Soldaten und Reservisten
besichtigt.
Zum Gedenken legten die Soldaten und Reservisten zum Abschluss ihres Einsatzes einen
Kranz für die dort bestatteten Kriegstoten auf dem Soldatenfriedhof in Parcy-et-Tigny
nieder.

Das 9-köpfige Arbeitsteam nach der Kranzniederlegung

Reinigung der Grabkreuze – Fotos: Erhard Lauber