Sturmfahrt nach Nordhorn/Lingen – TuS Ferndorf sucht den Befreiungsschlag

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(wS/Red) Kreuztal, 03.12.2025 | Rot und Weiß im Herzen, egal wie schwer es wird

Spieltag Nummer 14 lässt den TuS Ferndorf am Freitag, 05.12.2025, zur HSG Nordhorn/Lingen reisen. Anwurf ist um 20:00 Uhr im „Euregium“.
Es wird keine einfache Reise für Ceven Klatt und seine Jungs, denn sie stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen ausgerechnet zu einem Gegner, der in der laufenden Saison erst ein einziges Heimspiel verloren hat.

Es gibt Mannschaften, die dem TuS Ferndorf liegen, doch Nordhorn/Lingen gehört definitiv nicht dazu. Die HSG steht trotz eines Spiels weniger mit 15:9 Punkten auf Tabellenplatz 7. In der vergangenen Saison verlor Ferndorf dort am 22.11.2024 mit 33:27. Vier weitere Spiele in der Vergangenheit gingen ebenfalls verloren, einmal jedoch gewann der TuS und zwar 2022 mit 25:20.

Ein Blick auf die Vorsaison zeigt, dass der TuS nach dem 13. Spieltag 14:12 Punkte hatte und auf Platz 8 geführt wurde. Aktuell steht er mit 9:17 Punkten auf Tabellenplatz 13.

Bei der Fehlersuche wird schnell deutlich, dass es im Rückraum momentan einfach nicht passt. Nico Schnabl, als Ersatz für Handballhexer Janko Kevic verpflichtet, absolvierte im letzten Spiel seinen ersten Einsatz nach wochenlanger Verletzungspause. Dieser war allerdings kurz, denn Klatt brachte ihn in der zweiten Halbzeit nicht mehr, offenbar wegen einer erneuten Verletzung, es hat sich allerdings herausgestellt, dass er doch nicht verletzt ist.

Schnabls Kurzeinsatz verlief ohnehin unglücklich: drei Fehlwürfe, zwei Zeitstrafen und ein verursachter Siebenmeter. Erfolg sieht anders aus. Und ja, Kevic ist tatsächlich kaum zu ersetzen, seine Spielintelligenz war beim TuS gefühlt einzigartig.

So muss Ceven Klatt improvisieren und kompensieren, ein echtes Lotteriespiel im gesamten Rückraum. Fakt ist, personell fehlt hier eine klare Führungspersönlichkeit.
Julius Fanger hatte mit Kevic jemanden an seiner Seite, der ihn zu einem Topspieler auf der Königsposition hätte entwickeln können. Das Potenzial ist da, doch er ist noch jung und seine Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen.

Dazu stehen im Rückraum noch Tom Jansen und Julius Meyer Siebert zur Verfügung, doch mit beiden kann man langfristig nicht planen, da ihre Verträge am Saisonende auslaufen. Ferndorf braucht also dringend jemanden, der im Rückraum Akzente setzt, Führungsaufgaben übernimmt und das Spiel lenkt. Solche Spieler wachsen zwar nicht auf Bäumen, aber ich bin mir sicher, dass bei Mirza Sijaric die Telefone heiß laufen und dass er spätestens zum Beginn der Rückrunde etwas präsentieren wird, gebe der Handballgott, dass ich Recht behalte.

Ceven Klatt in der heutigen Pressekonferenz zu der Thematik:

Es ist schon so, dass wir die Augen offenhalten und genau beobachten, was passiert. Natürlich hoffen wir und das darf man nicht vergessen, dass vielleicht der ein oder andere Rekonvaleszent zur Rückrunde zurückkommt. Da muss man abwägen, es macht keinen Sinn, einen Spieler nur für drei, vier Spiele zu holen. Deshalb heißt es abwarten, die Situation einschätzen und dann dementsprechend handeln.

Also geben wir den Jungs die Zeit, die sie brauchen, um trotz des dezimierten Kaders vielleicht wieder in die Spur zu finden, und hoffen wir, dass es Ceven Klatt gelingt. Verdient hätten es die Mannschaft, der Verein und ganz Handball Ferndorf.

Wir haben zwar 4 Punkte Abstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz und drei Teams da unten tun sich extrem schwer, aber man soll die Glücksgöttin auch nicht zu arg strapazieren.

Bericht: Peter Trojak

Collage: Andreas Domian

CEVEN KLATT:

Ich habe mir viele Gedanken gemacht und mir Nordhorn angeschaut. Ich habe kein Spiel gefunden, das sie verloren haben, womit man nicht rechnen konnte. Sie verlieren in Hagen, sie verlieren gegen Balingen und gegen Elbflorenz sogar erstaunlich hoch. Nordhorn hat vier Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz und hat zuletzt Gegner wie Coburg, Nettelstedt oder Lübeck, gegen die wir nicht gewinnen konnten, allesamt geschlagen.

Es wird für uns ein heftiges und schweres Auswärtsspiel, in das wir als klarer Außenseiter gehen. Auf die Personalsituation werde ich heute nicht im Einzelnen eingehen, denn die ist angeschlagen. Wir hatten bis jetzt sieben bis acht Leute im Training, dadurch gab es schon ein paar Probleme in dieser Woche. Wir haben dann sehr intensiv in einer kleinen Gruppe gearbeitet, viel an Wurfvariationen, viele Würfe genommen, viel Abschlusstraining gemacht. Dafür war es dann auch mal ganz gut.

Für die Jungs war es ebenfalls positiv, individuell etwas intensiver trainieren zu können und ein Stück weit weg vom Gruppentraining zu sein. Heute gehen wir dann ins Gruppentraining, intensiv, was die Vorbereitung auf Nordhorn betrifft. Wir wollen darüber sprechen, was wir ihnen mit unserer Abwehr abnehmen können. Ich glaube, da können wir ein, zwei Dinge aus dem letzten Jahr lernen. Wir haben in beiden Spielen deutlich über dreißig Tore bekommen, und da gibt es einiges, was wir besser machen können und auch besser machen müssen.

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