Gute Perspektiven für junge Menschen in der Region

wS/ihk    Siegen/Olpe      Die Jugendarbeitslosigkeit in Siegen-Wittgenstein und Olpe liegt mit aktuellen Quoten von 5,7 Prozent beziehungsweise 4,2 Prozent deutlich unter dem Landesdurchschnitt (7,3 Prozent). Die Aussichten für junge Menschen, im Beschäftigungssystem einen Platz zu finden, sind damit in dieser Region besser als in anderen Landesteilen. Dies machte Dr. Carsten Pohl vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit jetzt in einem Vortrag vor den Mitgliedern des Berufsbildungsausschusses der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) deutlich.

Zugleich skizzierte er die großen Herausforderungen, vor denen die betriebliche Personalarbeit in den kommenden Jahren steht: Die Schulabgängerzahlen sinken bis zum Jahre 2019 in beiden Kreisen um knapp 25 Prozent. Zugleich steigt das Durchschnittsalter zahlreicher Belegschaften.

Der regionale Arbeitsmarkt in Siegen-Wittgenstein und Olpe sei verhältnismäßig stark an den industriellen Konjunkturverlauf gekoppelt. Auf das produzierende Gewerbe entfielen im Kreis Olpe 50 Prozent und in Siegen-Wittgenstein immerhin noch 42 Prozent der Bruttowertschöpfung, nahezu doppelt so viel wie in Nordrhein-Westfalen (26 Prozent). Hieraus folge, dass auch die Beschäftigung junger Menschen sensibel auf konjunkturelle Ausschläge in der Industrie reagiere.

Daher seien – allerdings von einem relativ niedrigen Niveau aus – auch im Zuge der Wirtschaftskrise die Jugendarbeitslosenquoten in beiden Kreisen zunächst kurzfristig verhältnismäßig stark gestiegen, um dann im Verlauf der eintretenden wirtschaftlichen Erholung in derselben Intensität wieder auf das niedrige „Vorkrisen-Niveau“ abzusinken.

Die Zahl der Jugendarbeitslosen im Alter von 15 bis 24 Jahren wäre von Mai 2008 um 750 auf 2032 im März 2010 angewachsen. Aktuell betrage sie wiederum knapp 1300 Personen. Die Beschäftigung der 15 bis 19 Jährigen befinde sich stabil auf hohem Niveau, und dies über Jahre hinweg. Umgekehrt bewege sich die Arbeitslosigkeit dieser Personengruppe konstant auf sehr niedrigem Niveau. Hier zahle sich die hohe Ausbildungsdichte beider Kreise aus.

Die allermeisten Unternehmen betrachteten in der betrieblichen Erstausbildung nach wie vor den zentralen Schlüssel bei der Fachkräftesicherung. Relativ starke Schwankungen wären demgegenüber bei der Altersgruppe der 20 bis 24 Jährigen zu beobachten. Hier bewege sich auch die Arbeitslosigkeit auf höherem, wenngleich im landesweiten Vergleich immer noch moderaten Niveau, so Dr. Pohl abschließend.

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