Moderne Kommunikation soll Mobilität im Alter erhalten

wS/drk    Siegen-Wittgenstein      In der Modellregion Siegen-Wittgenstein soll mit Hilfe einer Projektförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2015 eine über Internet und Mobilfunk verbundene Plattform entwickelt werden, welche auf Mobilitäts- und Serviceangebote und auf vorhandene Hilfsbereitschaft vor Ort aufmerksam machen soll. Das Angebot soll sich vor allem an ältere Menschen richten. Gleichzeitig möchte man ein generationsübergreifendes Netzwerk von älteren Menschen und Menschen jüngerer Generationen aufbauen, um ehrenamtliche Hilfsbereitschaft in das Angebot integrieren zu können.

Im Rahmen einer Pressekonferenz im Henry-Dunant-Haus des DRK-Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein, wurde jetzt das mit 1,9 Mio. Euro durch die Bundesregierung geförderte Projekt „Sehr-Mobil“, gestartet. DRK-Kreisgeschäftsführer Ralf Henze stellte das Projekt der Presse und anwesenden Fachvertretern anhand einer Präsentation vor. Christine Weiß vom VDI/VDE-IT gab als Projektträger einen Überblick über die insgesamt 14 durch das BMBF finanzierten Forschungsprojekte zum Thema „Mobil bis ins hohe Alter“. Eins davon ist „ Sehr-Mobil 100“.

2011 wurde bereits ein Projektantrag für „Sehr-Mobil 100“ durch 8 Verbundpartner, bestehend aus der Universität Siegen, IIsI Bonn, Universität Heidelberg, BAGSO, Infoware GmbH, Kreis Siegen-Wittgenstein, Stadt Siegen und dem DRK-Kreisverband Siegen-Wittgenstein e.V., an das BMBF gestellt.

Der anwesende Siegener Bürgermeister Steffen Mues und Sozialdezernent Helmut Kneppe (Kreis Siegen-Wittgenstein) betonten bei der Pressekonferenz die Notwendigkeit einer steigenden Mobilitätsmöglichkeit in der Stadt sowie auf dem Land. „ Mobilität bedeutet für alle Menschen ein Stück Selbstbestimmung und Freiheit“, sagte Steffen Mues. Stadt Siegen und Kreis Siegen gehören zu den Verbundpartnern des Projektes, bei dem der DRK-Kreisverband Siegen-Wittgenstein die Projektkoordination und Pressearbeit übernimmt. Das DRK-Generalsekretariat Berlin und der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe sind ebenfalls in das Forschungsprojekt eingebunden.

Im Fokus stehen nun die Entwicklung einer mobilen Anwendung (App), die Entwicklung einer gemeinschaftlich genutzten Internetpräsenz sowie die Entwicklung einer Station (über Fernsehen oder Rechner) für den Wohnraum der Nutzenden.

Dabei sollen durch das Einbeziehen von Seniorenvertretungen, Seniorenorganisationen, Servicestellen der Kommunen, DRK Arbeitsgruppen und Anwendern der Generation 60+, die Entwicklung und Bedienung des zukünftigen System ausgearbeitet werden. Die Benutzung der Plattform soll vor allem intuitiv erfolgen können, man möchte von Anfang an ehrenamtliche Mitarbeiter/innen gewinnen, die z.B. Fahrdienste anbieten. Später könnte man sich auch Kooperationen mit Mitanbietern, wie z. B. Taxiunternehmern, Busunternehmen, Hausmeisterdiensten oder Bringedienste für Einkäufe vorstellen, die als Zusatzangebote über die Plattform gebucht werden.

Ein erstes Treffen der Seniorenverbände fand im Anschluss an die Pressekonferenz im Henry-Dunant-Haus des DRK statt. „Die Reaktionen nach der Vorstellung des Forschungsprojektes vielen sehr unterschiedlich aus. Skepsis, was die Bezahlbarkeit eines solchen Angebotes angeht, bis Vorfreude über eine Unterstützung im Alttag, waren während des Workshops zu beobachten. Alle waren sich aber einig, dass der Einsatz von neuen Techniken eine Chance für mehr Mobilität darstellen könnte“ sagte Carina Werthmann, Projektverantwortliche beim DRK-Kreisverband Siegen-Wittgenstein.

Im Konkreten könnte die Nutzung der Mobilitätsplattform in der Praxis wie folgt ablaufen: Zunächst können Nutzer nach vorhandenen Transportmöglichkeiten suchen. Bei der Suche werden sowohl öffentliche Transportmittel, Taxis sowie auch private Personen berücksichtigt, welche Mitfahrgelegenheiten anbieten. Dabei werden Ihnen auf Basis Ihrer aktuellen Position Mitfahrgelegenheiten bzw. -gesuche angezeigt.

Die Bedienung des Systems erlaubt dem Nutzer eine intuitive Eingebe. Bei der Routenangabe ist eine genaue Adresseingabe möglich, ebenso die Suche innerhalb einer Branche. Neben dem Transport könnte das System dem Nutzer weitere Dienste bieten wie z.B. Hausmeisterdienste, Haushaltshilfen, Einkaufsdienste usw.

Im späteren Verlauf sollen die entwickelten Systeme und Angebote bundesweit Einsatz finden und über das DRK betrieben werden. Im Laufe des Projektes werden weitergehende Informationen über die Webseite www.sehr-mobil.de abrufbar sein.

Pressebild 1: Teilnehmer aus Seniorenvertretungen und Verbundpartnern trugen Ihre Wünsche und Vorstellungen zur Entwicklung der Plattform „ Sehr-Mobil“ in einem Workshop im Henry-Dunant-Haus des DRK-Kreisverbandes Siegen Wittgenstein zusammen.

Bildrechte: DRK-Kreisverband Siegen-Wittgenstein e.V.

 

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