Jung-Stilling-Krankenhaus rät: Auf das Herz hören

wS/si  –   Jung-Stilling-Krankenhaus  –  20.11.20.12  –  Jährlich erleiden bundesweit über 270.000 Menschen einen Herzinfarkt. Zum Vergleich: Etwa genauso viele Einwohner hat der Kreis Siegen-Wittgenstein. Im Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus Siegen erklärten deshalb Ärzte unterschiedlicher Fachdisziplinen, wie Herzinfarkte vermieden und erkannt werden können. „Herzinfarkte zählen zu den häufigsten Todesursachen“, sagte Professor Dr. Joachim Labenz, Chefarzt der Medizinischen Klinik. „Oft sind sie aber durch einen besseren Lebensstil vermeidbar.“ Welche Verhaltensweisen besonders gut für ein gesundes Herz sind, erläuterte Dr. Gisela Labenz. Die Ernährungsmedizinerin riet zu fünf Portionen buntem Obst und Gemüse täglich. Außerdem sollten die Nahrungsmittel vitamin-, mineralien- und balaststoffreich sein. Ballaststoffe sind insbesondere in Getreide und Hülsenfrüchten enthalten. Auch Fisch sei gut für die Gesundheit. Rotes Fleisch sollte eher selten auf dem Speiseplan stehen. Labenz betonte auch, wie wichtig Sport ergänzend zu einer ausgewogenen Ernährung ist: „Fünf Mal 30 Minuten pro Woche sind optimal.“ Schädlich seien hingegen das Rauchen, fettige und süße Lebensmittel, Schlafmangel und Stress.

Aber nicht nur vorbeugend ist das richtige Verhalten wichtig. Wie Betroffene einen Herzinfarkt erkennen und im Ernstfall bestmöglich reagieren, erklärte Dr. Werner Meyners, Oberarzt der Medizinischen Klinik. „Wer länger als fünf Minuten unter starken Schmerzen im Brustkorb leidet, sollte unbedingt den Notarz alarmieren“, sagte der Kardiologe. „Oftmals strahlen die Schmerzen auch in Arme, Schultern, Hals, Unterkiefer  und Oberbauch aus“. Manche Anzeichen würden allerdings häufiger bei Frauen auftreten. Dazu zählen beispielsweise Atemnot, Übelkeit, Angst und Schwächegefühl. Bei Diabetikern tritt in manchen Fällen ein vermindertes Schmerzempfinden auf. Wer unter den Symptomen eines Herzinfarktes leidet, „sollte niemals auf den nächsten Morgen warten“, verdeutlichte Meyners. „Jede Minute zählt.“ Ein Herzinfarkt sei der vollständige Verschluss eines Herzkranzgefäßes. Dieses sollte innerhalb von zwei Stunden mittels eines Herzkatheters wieder geöffnet werden. Dabei schiebt der Arzt ein kleines Implantat (Stent) mit einem Draht durch die Gefäße bis zur der verschlossenen Stelle.

Durch eine solche Gefäßstütze kann dort zunächst kein neuer Engpass mehr entstehen.

Zum Abschluss des Arzt-Patienten-Seminars stellte Dr. Michael El-Sheik, Chefarzt des Radiologischen Zentrums, verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten vor. Dabei erörterte er auch, wann ein diagnostischer Herzkatheter durch CT- oder MRT-Untersuchungen ersetzt oder ergänzt werden kann. „Mit CT- und MRT-Aufnahmen ist es beispielsweise möglich, das Risiko für einen Herzinfarkt genauer zu bestimmen“, erklärte El-Sheik. „Im Ernstfall ist aber weiterhin der diagnostische Herzkatheter notwendig.“ MRT-Untersuchungen seien dafür umso besser geeignet, die Funktion des Herzmuskels oder dessen Durchblutung zu kontrollieren. Auch Narben und Entzündungen könne man mit einer MRT-Untersuchung nachweisen.

Dr. Werner Meyners (re), Oberarzt der Medizinischen Klinik am Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus Siegen, erklärte die Symptome eines Herzinfarkts. Chefarzt Professor Dr. Joachim Labenz (li) moderierte das Arzt-Patienten-Seminar.

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