Spektakuläre Verkehrsunfälle mit nicht alltäglicher Ursache

wS/ots POL-SI: Gefährliches Handgemenge auf Schnellstraße endet mit 27.000 Euro Sachschaden / Junge Frau fährt Stromkasten um und erleidet Stromschlag

Siegen In der Nacht zu Freitag ereigneten sich in Siegen zwei spektakuläre Verkehrsunfälle mit nicht alltäglicher Ursache bzw. Nachwehen folgenträchtiger und dramatischer Art.

Im ersten Fall endete der Streit zweier Männer in einem auf der HTS fahrenden Auto nicht nur mit körperlichen Blessuren, sondern auch mit zwei erheblich demolierten Fahrzeugen und geschätzten 27.000 Euro Sachschaden.
Auf ihrer nächtlichen Fahrt über die Schnellstraße von Hilchenbach nach Eiserfeld waren die beiden Männer zunächst in einen verbalen Streit geraten. Im Bereich der Anschlussstelle Rinsenau eskalierte der Streit in ein leichtes Handgemenge, welches sich dann im Verlauf der Eiserfelder Straße noch in wechselseitige Schläge ins Gesicht steigerte. Der 52-jährige Fahrer wurde dabei von seinem 27-jährigen Beifahrer derart stark getroffen, dass er schließlich die Kontrolle über seinen PKW verlor. Das Auto kam von der Fahrbahn ab, fuhr auf den Gehweg und kollidierte dort mit einem geparkten Kia, der durch die Wucht des Aufpralls über zehn Meter weit in den Einmündungsbereich der Eisenhutstraße geschoben wurde.
Hierbei wurde noch ein Verkehrszeichen beschädigt. Die beiden Streithähne überstanden den Unfall zwar ohne weitere Verletzungen, der 52-Jährige musste allerdings im Hinblick auf die ihm zugefügten Schläge in einem Rettungswagen vor Ort behandelt werden; die beiden Autos mussten
abgeschleppt werden. Sachschadensbilanz des nächtlichen Streitgeschehens: über 27.000 Euro. Überdies ermittelt nun auch die Siegener Polizei gegen die beiden Männer wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und wegen Körperverletzung.

Nur gut drei Stunden später endete auch in der Siegener Fludersbach die nächtliche Fahrt zweier junger Frauen mit durchaus dramatischen Folgen. Gegen 03.00 Uhr rief ein Anwohner der Fludersbach bei der Polizeileitstelle in Siegen an und teilte den Beamten mit, dass er soeben draußen einen lauten Knall gehört un deshalb aus dem Fenster geschaut habe. Aus einem verunglückten Pkw seien zwei Frauen ausgestiegen und alsdann in Richtung der ehemaligen Mülldeponie davon gegangen. Kurze Zeit später rief ein anderer Anwohner bei der Polizei an und ergänzte, dass nunmehr eine verletzte Frau auf der Straße vor seinem Haus liege. Als die deshalb dorthin entsandte Streifenwagenbesatzung am Einsatzort eintraf, lag eine bewusstlose 25-jährige junge Frau bereits in stabiler Seitenlage auf dem Gehweg und zwei Ersthelfer, die zufällig dort vorbeigekommen waren, kümmerten sich um die junge Frau. Die bei dem Unfall unverletzt gebliebene 20-jährige Beifahrerin konnte den Polizisten dann den ganzen Ablauf der zunächst nicht ohne weiteres verständlichen Geschehnisse erläutern: Demnach hatten die beiden jungen Frauen zunächst gemeinsam in einer Wohnung nicht unerhebliche Mengen Alkohol getrunken. Zusammen wollte man dann von Siegen aus ins südliche Siegerland fahren. Als die am Steuer sitzende 25-Jährige von der Fludersbach in die Wetzlarer Straße abbiegen wollte, kam es sie vermutlich aufgrund von nicht angepasster Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab und fuhr so in den Garten eines dortigen Hauses.
Der Mittelklasse-Fiat überfuhr dabei einen Stromverteilerkasten und legte – folgenschwer – dessen Stromkabel frei. Dies führte nicht nur zu einem kompletten Stromausfall im Bereich der Fludersbach, beim Aussteigen aus dem Fiat trat die 25-Jährige auch auf eines der Kabel, das sich nun direkt unterhalb
der Fahrertür befand, und erhielt dabei einen Stromschlag, der dann im weiteren Verlauf anscheinend zu ihrer Bewusstlosigkeit führte. Nach ersten notärztlichen Maßnahmen vor Ort wurde die 25-Jährige schließlich mit einem Rettungswagen zwecks weiterer Behandlung in ein Krankenhaus verbracht.

Nachdem der RWE-Notdienst den Strom abgestellt hatte, konnte der Pkw durch eine Abschleppfirma von dem Grundstück abgeschleppt werden. Der 25-Jährigen wurde eine Blutprobe entnommen. Außerdem ist die Frau nach ersten Erkenntnissen der Polizei vermutlich nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis. Gesamtschadensbilanz dieses Unfalls: rund 9.000 Euro.

Polizeiauto 006

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