Heimathaus heißt jetzt „Wickels Hus am Maart“

(wS/oo) Netphen. Schon lange Jahre hegte der Heimatverein Netphen den Wunsch nach einer Bürgerbegegnungsstätte. Am vergangenen Samstag konnte endlich der Wunsch in Erfüllung gehen. In einem festlichen Rahmen wurde die Bürgerbegegnungsstätte Netphen seiner offiziellen Bestimmung übergeben und eingeweiht. Bernd Kühn als Vorsitzender des Heimatverein Netphen begrüßte die Anwesenden und besonders die Familie von Dieter Spies, der in dem Haus geboren war.

2014-07-03_Netphen_Heimathaus_02Im Sommer 2010 fanden die ersten losen Gespräche zwischen Dieter Spies und dem Heimatverein im Garten von Werner Salveter statt. Das über 250 Jahre alte Fachwerkhaus (Hof Klöckner) sollte einer neuen Bestimmung zugeführt werden. Schnell kam man überein, eine Kaufoption für den Heimatverein in die Wege zu leiten, die dann am 8.10. 2010 zog. Arbeitskreise wurden gebildet, ein Ausbau- und Bewirtschaftungskonzept ausgearbeitet und Geld durch Sponsoren beschafft. Die Sparkasse Siegen gab einen Zuschuss von 100.000 Euro und beflügelt von den positiven Signalen, stellte der Heimatverein einen Antrag bei der NRW-Stiftung, auf einen Zuschuss zum Erwerb des Hauses Hof Klöckner. Und so stellte sich ein starkes Team der Herausforderung den Aus- und Umbau eigenhändig zu meistern. Die ersten Container wurden aufgestellt und warteten auf über 70 Tonnen Bauabfall. Die erste Kalkulation ergab einen Baukostenrahmen von ca. 300.000 Euro und der sollte unbedingt eingehalten werden. Entkernungsarbeiten wurden vom Bauteam durchgeführt

2014-07-03_Netphen_Heimathaus_03Knapp 3 Monate später begannen es die ersten Wiederaufbauarbeiten im Haus. Richtfest konnte dann im Mai letzten Jahres gefeiert werden. Wie Bernd Kühn in seiner Ansprache erwähnte, wurde von Mai 2013 bis Juni 2014 nicht gearbeitet, sondern es wurde richtig „malocht“ und damit das Bauteam durchhalten konnte, wurde durch die Ehefrauen der Bauleute eine Essensversorgung sichergestellt. Und zwischendurch hatten die „Malocher“ noch Zeit eigenes Bier zu brauen, das es ab jetzt jedes Jahr zum 1. Mai gibt. Insgesamt brauten sie 80 Liter „Netpher Ollern-Bräu“.

2014-07-03_Netphen_Heimathaus_01Insgesamt wurden über 5.500 ehrenamtliche Arbeitsstunden vom Bauteam erbracht und das kann ebenso Stolz darauf sein wie alle Netpher. Bürgermeister Paul Wagener: „Es ist schon eine gewaltige Leistung, die der Heimatverein Netpherland, mit Bernd Kühn als Vorsitzendem, vollbracht hat. Ein solches Engagement verdient Respekt und Anerkennung“. Leider führten widrige Umstände zu einer Verweigerung der zuvor mündlich zugesagten Zuschüsse in Höhe von 110.000 Euro des Landschaftsverbandes, was einen herben Rückschlag bedeutete. Doch auch das wurde gemeistert. „Ein Schmuckstück sollte es werden, und dieses Ziel ist erreicht. Aus einem historischen Gebäude ist eine behindertengerechte Bürgerbegegnungsstätte für Jung und Alt entstanden. Im Erdgeschoss entstanden ein Thekenraum, Netpher Zimmer, 2 Kleine Gruppenräume und eine WC-Anlage. Im ersten Stock befinden sich Archivraum, Büro des Heimatvereins, Kaffeeküche und ein Veranstaltungsraum für bis zu 30 Personen. Das Sahnestück des Gebäudes ist laut Bernd Kühn der „Ollern“, der zum Tanzboden für ca. 80 Gäste umgebaut wurde. Auch wird Historisches im Gebäude sichtbar sein: So bleibt beispielsweise in einem Wandbereich der Aufbau einer Fachwerkfüllung (Eichenflechtwerk) unter Plexiglas sichtbar“.

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Im Anschluss an den offiziellen Teil lüfteten Bernd Kühn, Bürgermeister Paul Wagener und Dieter Spies, dem das Haus mal gehörte und der darin geboren wurde, einen Gedenkstein mit der Kennzeichnung des Hauses „Wickels Hus am Maart“

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Fotos: wirSiegen

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