Auf der Suche nach dem richtigen Freizeitangebot für Theo

(wS/red) Wilnsdorf-OberdielfenAufgeregt werde ich von Theo K. an der Tür empfangen. Meine leichte Verspätung wird nach dem Blick auf die Uhr genau zur Kenntnis genommen, denn nachdem seine Mutter dem neunjährigen Theo aus Oberdielfen am Morgen erzählt hatte, dass ich vorbeikomme, um ein Interview mit ihm zu führen, fieberte er meinem Besuch entgegen. Aufgeregt erzählt er, kaum dass ich sitze, aus seinem Leben, wann er geboren wurde, wo er zur Schule geht;er stellt mir sein Lesegerät vor und hätte mir am liebsten das ganze Haus gezeigt.

Auf der Suche nach dem richtigen Freizeitangebot für Theo. (Foto: INVEMA)

Auf der Suche nach dem richtigen Freizeitangebot für Theo. (Foto: INVEMA)

Als ich ihn frage, was er denn in seiner Freizeit mache, erzählt er enthusiastisch von unterschiedlichen Aktionen der CVJM- Jungschar in Oberdielfen, von wilden Schlittenfahrten, seinem Besuch bei der Feuerwehr in Siegen, von Bastelangeboten und vom Besuch einer Kegelbahn. Vom Kegeln ist er besonders begeistert und kann sich vorstellen, dies häufiger zu machen. Auf jeden Fall möchte er seinen Geburtstag auf der Kegelbahn verbringen.

Dann erzählt er mir von zwei Musicals der ev. Kirchengemeinde Rötgen,in denen er mitgewirkt hat und besonders gerne von der Aufführung „Kein Zimmer frei in Betlehem“, in der er den Josef gespielt hat. Sogar sein Bruder muss zugeben, dass Theo ein ziemlich cooler Josef gewesen ist. Theo überlegt ob er an der nächsten Musicalproduktion wieder mitwirken möchte und wartet auf die Einladung zum Probenbeginn.

Vor kurzem hat er auch einen Schwimmkurs besucht. Leider hat er es bisher nicht geschafft, das Seepferdchen zu bestehen. Aber gerne möchte er weiter schwimmen gehen, um das Seepferdchen zu schaffen und weil Schwimmen und Toben im Wasser ihm einfach Spaß machen. Ob er die Möglichkeit hat in einen Schwimmverein zu gehen,weiß er noch nicht so genau.

Bis zu den diesjährigen Osterferien hat er regelmäßig einmal die Woche die Bewegungsschule „Mobis“ besucht. Aber dazu hätte er jetzt keine Lust mehr zu, 6 Jahre reichen ja auch. Er weiß noch nicht genau, was er in seiner Freizeit machen möchte.Bogenschießen ist vielleicht eine Idee, oder Reiten, überlegt er. Seine kleine Schwester hat ja jetzt angefangen zu Reiten. Theo erzählt mir, dass er gerne etwas finden würde, dass ihm richtig Spaß macht. Sein Zwillingsbruder ist ja ein begeisterter Fußballer, aber das ist nichts für ihn.

Auch seine Mutter wünscht sich, dass Theo ein Freizeitangebot findet, an dem er richtig Spaß hat „auszuprobieren und seine Sache zu finden“ – das wünscht sie sich für Theo.

Warum das für Theo nicht so einfach ist, liegt daran, dass Theo eine schwere Sehbeeinträchtigung mit einer Sehfähigkeit von lediglich 5-10 Prozent je nach Tagesform hat. Er verbringt einen Teil seiner Freizeit in der Jungschar des CVJM in Oberdielfen und besucht die Musicalproben der Kirchengemeinde.

Ob er die Möglichkeit hat, in einen Schwimmverein zu gehen, Bogenschießen zu lernen oder noch ganz andere Dinge zu machen, hängt zum einen von dem Engagement seiner Eltern ab, aber auch im hohen Maße von den Vereinen vor Ort. Einige Vereine haben die Eltern schon angesprochen mit erfreulichen Ergebnissen. Jetzt muss Theo ausprobieren und testen, um das Richtige für ihn zu finden. Bei anderen Angeboten wie z.B. Schwimmen suchen Theo und seine Eltern noch das richtige Angebot.

Zusammen mit dem Verein „INVEMA“ der seit 2013 das Projekt „Trägerberatung zur Umsetzung von Inklusion im Freizeitbereich“ mit Hilfe der Aktion Mensch umsetzt, sucht Theo das richtige Angebot für sich.

Katja Mandt, eine der Projektleiterinnen unterstützt Kinder wie Theo, das richtige Angebot zu finden und berät die Vereine, wie sie ihre Angebote inklusiv gestalten können. „Unser Ziel ist es, dass Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung die gleichen Möglichkeiten haben, Freizeitaktivitäten zu besuchen, wie Kinder ohne Beeinträchtigung dies auch tun. Ein Hobby, eine Sportart zu finden, an der man Freude hat und die einen begeistert und bei der man vielleicht auch Freunde findet, ist für jeden wichtig! Solche Angebote versucht INVEMA für die Kinder und Jugendlichen zu finden und gleichzeitig möchte der Verein anderen Vereinen in der Region Mut machen, Inklusion auszuprobieren und umzusetzen.“

Weitere Informationen zu dem Projekt findet man unter www.invema-ev.de.

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