Kinderhospizverein: Eltern behinderter Kinder müssen sich oft rechtfertigen

(wS/red) Olpe 03.12.2015 | Der Deutsche Kinderhospizverein e.V. macht zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung darauf aufmerksam, dass sich immer noch viele Eltern für das Leben ihres behinderten Kindes rechtfertigen müssen. „Aus der lebensverkürzenden Erkrankung eines Kindes resultiert häufig eine Behinderung. Wir erleben leider oft, dass Eltern Aussagen hören wie: Das muss doch heute nicht mehr sein“, sagt der Geschäftsführer des Kinderhospizvereins, Martin Gierse. Vor allem bei Behinderungen, die schon im Mutterleib diagnostiziert wurden, sei das der Fall. „Das muss unbedingt aufhören.Denn jedes Leben hat ein Recht darauf, zu existieren“, erklärt Gierse.

Eine gute Begleitung, wie sie zum Beispiel ambulante Kinder- und Jugendhospizdienste leisten, kann Eltern im Umgang mit der Behinderung ihres Kindes sehr unterstützen. „Unsere Ehrenamtlichen besuchen mit den Kindern den Zoo oder gehen mit ihnen ein Eis essen. Es gibt viele Möglichkeiten für lebensverkürzend erkrankte und behinderte Kinder, am Leben teilzunehmen“, sagt Gierse. Der Kinderhospizverein bietet verschiedene Seminare für Familien an, um die Selbsthilfe, aber auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern. Beim Silvester-Seminar treffen sich zum Beispiel 20 betroffene Familien, um gemeinsam etwas zu unternehmen.

2015-11-06_Olpe_Logo_DKHVZum Verein:
Der Deutsche Kinderhospizverein e.V. (DKHV e. V.) mit Sitz in der Kreisstadt Olpe ist in diesem Jahr 25 Jahre alt geworden und gilt als Gründer der Kinderhospizarbeit in Deutschland. Rund 90 hauptamtliche und mehr als 800 ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen begleiten Kinder/Jugendliche mit einer lebensverkürzenden Erkrankung sowie ihre Eltern und Geschwister. Der bundesweit aktive DKHV e. V. betreibt derzeit 22 ambulante Kinder- und Jugendhospizdienste (davon einen in Kooperation mit einem anderen Träger). Unter seinem Dach bietet die Deutsche Kinderhospizakademie jährlich mehr als 50 Seminar-, Begegnungs- und Weiterbildungsangebote für Familien, Begleiter und Interessierte an. Betroffene Familien gründeten den DKHV im Februar 1990 als Selbsthilfeorganisation. Ihr Anliegen, das Thema schwerstkranke und sterbende Kinder aus einem Tabubereich herauszuholen sowie bedürfnisorientierte Unterstützung und Begleitung für die Familien zu erreichen, steht bis heute im Mittelpunkt der Arbeit.

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