Individuelle Entscheidung benötigt individuelle Hilfe

Workshop an der Uni Siegen zum Übergang vom Bachelor zum Master. Was Hochschulen leisten müssen, um vielfältigen Bildungsbiographien gerecht zu werden.

(wS/red) Siegen 23.06.2016 | Bachelor in der Tasche, und was dann? Diese Frage stellen sich nicht nur die betroffenen BA-AbsolventInnen, sondern auch die TeilnehmerInnen des Workshops „Diversity im Übergang: vom Bachelor zum Master“ an der Universität Siegen.

In Kooperation mit dem NRW-Wissenschaftsministerium kamen ExpertInnen aus Wissenschaft und Studienberatung in Siegen zusammen, um die Entscheidungshilfen für BA-AbsolventInnen zu verbessern. „Wir können es uns nicht leisten, auch nur ein Talent zu verlieren“, sagte Prof. Dr. Joachim Goebel als Vertreter der NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze zum Auftakt des Workshops. Der Übergang vom Bachelor in den Master beinhaltet eine doppelte Herausforderung. Zum einen ist mit der Aufteilung in Bachelor- und Master-Studiengänge ein möglicher neuer Übergang im Bildungsweg dazugekommen, den es im alten Magister-/Diplom-Modell nicht gab. Zum anderen werden die Bildungsbiographien der Studierenden immer vielfältiger. Um dieser Herausforderung frühzeitig gerecht zu werden, hat die Universität Siegen ein Prorektorat für Bildungswege und Diversity eingerichtet. „Damit wird die individuelle Vielfalt unter den Studierenden anerkannt“, sagte Prof. Dr. Gabriele Weiß, die das neue Prorektorat leitet.

Prof. Dr. Joachim Goebel (v.l.), Dr. Eva Rüschen, Dr. Sabine Graap, Kees Kouwenaar, Katharina Miketta, Prof. Dr. Gabriele Weiß. (Fotoquelle: Rainer Hotz/MIWF.NRW.)

Prof. Dr. Joachim Goebel (v.l.), Dr. Eva Rüschen, Dr. Sabine Graap, Kees Kouwenaar, Katharina Miketta, Prof. Dr. Gabriele Weiß. (Fotoquelle: Rainer Hotz/MIWF.NRW.)

Dass es in den Workshops noch genügend Verbesserungsmöglichkeiten für den Übergang vom Bachelor zum Master gibt, darauf verwies auch Dr. Eva Rüschen. Sie stellte die Ergebnisse ihrer Fallstudie zur Entscheidungsfindung von Studierenden der Uni Paderborn beim Übergang vom Bachelor zum Master vor. 75 Prozent der von ihr interviewten Bachelor-AbsolventInnen wollten demnach unmittelbar nach dem Abschluss einen Master anschließen. Ihr Hauptmotiv: Verbesserung der beruflichen Chancen und weniger der Wunsch einer wissenschaftlichen Vertiefung des gewählten Faches. Die Möglichkeit, nach dem Bachelor in den Beruf einzusteigen mit der Option, sich den Master für einen späteren Zeitpunkt offen zu halten, hätten nur wenige in Betracht gezogen.

Der Workshop ist Teil der zweiten Diversity-Workshop-Reihe „Wissenschaft hat viele Gesichter“, die vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen (MIWF) von 2015 bis 2017 angeboten wird.

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