Geschwindigkeitskontrollen: „Der nächste der kommt, der dreht sich gerade einen Joint!“

(wS/ots) Siegen 25.04.2018 | Eigentlich, ja eigentlich wollten vier Beamte der Siegener Polizeiwache am Dienstagmorgen in Siegen-Eiserfeld mittels ihres Lasergerätes „nur“ kontrollieren, ob sich in der Talsbachstraße auch alle Verkehrsteilnehmer „schön artig“ an die bestehenden Geschwindigkeitsbegrenzungen halten.

Aber wie so oft im täglichen Leben – und für den Polizeidienst gilt dies wohl in besonderem Maße – es kommt doch alles immer irgendwie anders als man es eigentlich erwartet…

Und statt verteilter Knöllchen oder Anzeigen gegen rasende Temposünder im Gepäck, machten sich unsere vier Polizeikommissare nach vor Ort erledigter Arbeit schließlich mit diversen von ihnen sichergestellten Rauschmitteln auf ihren Rückweg zur Dienststelle.

Und den Fund der Rauschmittel hatten die Beamten nicht etwa ihren ausgeprägten Spürnasen, sondern, man glaubt es kaum, ihrem Lasergerät zu verdanken…

Nun ist es keinesfalls so, dass die Lasergeräte der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein auf etwaige Rauschmittel besonders sensibel reagieren oder gar derart berauschende Substanzen detektieren würden. Nein, soweit ist die polizeiliche Technik dann doch noch nicht gediehen. Aber Lasergeräte verfügen über eine optische Visiereinrichtung. Und die hat zudem vergrößernde Eigenschaften.

Symbolgrafik: Pixabay

Und am gestrigen Dienstag hielt ein junger Polizeikommissar besagtes Lasergerät in seiner Hand und blickte dann gespannt durch die Visiereinrichtung, um nach möglichen sich der Kontrollstelle nähernden Temposündern Ausschau zu halten. Stattdessen hatte er jedoch plötzlich einen jungen Mann im Visier, der sich zu Fuß der Kontrollstelle näherte. Soweit auch nichts Ungewöhnliches. Ein Fußgänger eben… Der jedoch hatte seinen Blick gesenkt, und war mit seinen beiden Händen offenbar sehr konzentriert beschäftigt. Womit, das offenbarte dann die Vergrößerungsoptik des Lasergerätes: Ganz klar mit dem Drehen eines Joints!

„Der nächste der kommt, der dreht sich gerade einen Joint!“ Das rief der die „Untat“ erkennende Laser-Kommissar nun seinem die polizeiliche Anhaltekelle schwingenden Polizeihauptkommissar zu. Und der Hauptkommissar zweifelte zunächst einmal an sich selbst bzw. seinem jungen Kommissarskollegen. Denn weit und breit war auf der gesamten Straße überhaupt kein Auto zu sehen. Und schon gar keines mit einem Jointdrehenden Fahrzeugführer am Steuer…. Also, wen oder was zum Teufel sollte er denn nun mit seiner Kelle anhalten???

Als sich jedoch der vermeintliche „Kiffer“ der Kontrollstelle weiter näherte, diese schließlich auch als solche erkannte und dabei schnell noch versuchte, den Joint in seinen Händen verschwinden zu lassen, da war dem Hauptkommissar klar, dass Gottlob mit seinem Verstand noch alles in Ordnung war.

Der Rest war dann polizeiliche Routine: Kontrolle und Durchsuchung des 20-Jährigen und seiner mitgeführten Sachen. Dabei Cannabisanhaftungen an seinen Händen und eindeutiger Cannabisgeruch festgestellt. Und im Rucksack Auffinden und Sicherstellung einer geringen Menge weiterer unterschiedlicher Rauschmittel. Mitnahme zur Wache und dort Anzeigenfertigung wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Anschließend noch Vernehmung bei der Kriminalpolizei. Und nach Abschluss sämtlicher polizeilicher Maßnahmen durfte der 20-Jährige dann wieder nach Hause gehen.

Wir wollen mal hoffen, dass er sich dabei an die Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten hat…
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