(wS/ots) Köln/Leverkusen 09.05.2019 | Dramatische Aktion eines 43-Jährigen verhinderte vermutlich einen schweren Unfall
Ein Lkw-Fahrer (43) und eine Streife der Autobahnpolizei Köln haben am Mittwochabend (8. Mai) einen führerlosen 40-Tonner Sattelzug auf der A1 in Richtung Dortmund gestoppt. Dessen Fahrer war während der Fahrt im Führerhaus gestorben und für Außenstehende nicht sichtbar zwischen die Sitze gerutscht.
Gegen 21 Uhr meldeten Anrufer den führerlosen Sattelzug, der mit etwa 15 Stundenkilometern über die A1 rollte und in Höhe der Ausfahrt Wermelskirchen immer wieder an der Betonabtrennung entlangschrammte. Während der 43-Jährige bei dem scheinbar führerlosen Laster blieb, brachten andere Lkw-Fahrer, die die gefährliche Situation ebenfalls erkannt hatten, den nachfolgenden Verkehr mit ihren Brummis zum Erliegen.
Als die Autobahnstreife den Sattelzug durch die Rettungsgasse erreichte, liefen der 43-Jährige sowie ein 58 Jahre alter Autofahrer neben der Beifahrertür her und versuchten, die Scheibe mit einem schweren Stativ einzuschlagen. Die Polizisten setzten sich mit einem VW Bulli leicht versetzt vor den 40-Tonner, um den Sattelzug herunterzubremsen. Gleichzeitig nutzte der 43 Jahre alte Lkw-Fahrer die Heckstoßstange des Polizeifahrzeugs als Steighilfe, erreichte die Seitenscheibe der Beifahrerseite, schlug sie mit einem Nothammer ein, griff durch das Fenster und öffnete die Tür. Nun konnte er die Trittstufen nutzen, ins Führerhaus einsteigen und das Gespann zum Stillstand bringen.
Der mutige 43-Jährige zog sich beim Einschlagen und dem Griff durch die Scheibe Schnittwunden zu, die vor Ort behandelt wurden.
Für den Fahrer des Sattelzuges kam hingegen jede Hilfe zu spät. Ein Notarzt stellte den Tod des 54-Jährigen fest.
Für die Dauer der Rettungsmaßnahmen und der Unfallaufnahme sperrten Polizisten die Fahrbahn in Richtung Dortmund bis 2 Uhr morgens. Der Verkehr staute sich mehrere Kilometer. Die Spedition schickte einen Ersatzfahrer, der den Sattelzug abholte. (jk)
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