(wS/red) Siegen 06.11.2019 | Die Geschichte des Ruhrgebiets als musikalisch-komische Fahrt unter die Erde – Clowns in der Unterwelt
Eine humoristische Fahrt in die Tiefe erwartet die Zuschauer am Samstag, 16. November, 19 Uhr, im Siegener Apollo-Theater, denn das Theater an der Ruhr präsentiert „Clowns unter Tage“ – ein Stück, das sich mit der Geschichte des Bergbaus im Ruhrgebiet auseinandersetzt.
Die Clowns haben es ihm angetan – jedenfalls scheint Roberto Ciulli, Gründer und Künstlerischer Leiter des Theater an der Ruhr, im Clowns-Motiv voll und ganz aufzugehen. In vorherigen Stücken lässt er sie im Altenheim verharren, schickt sie dann in die Welt hinaus und nun im aktuellsten unter Tage. „Eine musikalisch-komische Fahrt unter die Erde“ nennen Ciulli und sein Ko-Autor Matthias Flake ihr Stück.
Bevor es aber in die Tiefe geht, tummeln sich die Clowns mit Sonnenschirmen bewaffnet und Vogelgezwitscher im Hintergrund in den auf einer Staffelei angedeuteten Ruhr-Auen. Es ist eine zusammengewürfelte Gesellschaft, die sich da auf der Bühne präsentiert. Grell überzeichnete, dicke Schminke und Perücken – wie sich das eben für Clowns gehört. Sie genießen ihr Picknick, bis sie das Ohr an die Erde legen und die Welt unter Tage entdecken. Die ist düster und voller Qualm. Mit einer Rutsche gelangen sie in diese Unterwelt und verwandeln sich durch schwarze Kleidung in Bergleute.
Angst ist fehl am Platz an diesem unwirklichen Ort. Sie hämmern, schaufeln und schuften. Doch auch Freizeit gibt es: In fantasievollen und Slapstick artigen Choreografien spielen die Clowns Fußball – natürlich mit einer Blechbüxe – oder präsentieren Wasserballett auf Rollbrettern.
Roberto Ciulli erzählt die Geschichte des Ruhrgebiets aus der Perspektive der deutschen, polnischen, italienischen und türkischen Arbeiter, zusammengewürfelt für den Kohleabbau in den Minen, zusammengeschweißt durch die gemeinsame Erfahrung von Entbehrung und Gefahr.
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