(wS/red) Siegen-Wittgenstein 24.08.2020 | Freiwillige Stammzell- und Knochenmarkspender dringend gesucht
Seit einigen Monaten herrscht in Deutschland Ausnahmezustand. Nicht nur das Blutspendewesen ist durch Corona schwer getroffen, auch der Bereich der Stammzell- und Knochenmarkspende kämpft mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Doch wie müssen sich Menschen fühlen, die an einer schweren Krankheit wie Leukämie (Blutkrebs) leiden und vergeblich auf einen lebensrettende Knochenmark- oder Stammzellspende warten? Pro Jahr erkranken allein in Deutschland rund 14.000 Menschen an Leukämie, darunter ca. 600 Kinder und Jugendliche. Für die meisten Patienten ist eine Transplantation von gesundem Knochenmark oder Blutstammzellen die einzige Chance, die Krankheit zu besiegen.
Die Westdeutsche SpenderZentrale (WSZE) ist eine gemeinnützige Datei für freiwillige Knochenmark- und Blutstammzellspender. Sie ist die Spenderdatei des DRK-Blutspendedienst West und des Universitätsklinikum Essen. Die Spenderdatei hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Erkrankungen des blutbildenden Systems Hoffnung auf Leben zu geben und für sie einen passenden Knochenmark- oder Stammzellspender zu finden. Durch die internationale Vernetzung stehen die Spender weltweit Patienten zur Verfügung, die auf eine Stammzelltransplantation angewiesen sind.
In den meisten Fällen ist eine Stammzellspende in der Verwandtschaft leider nicht möglich. Bei Geschwistern liegt die Wahrscheinlichkeit als Spender infrage zu kommen bei 25%. Für den Großteil der Patienten muss ein Fremdspender gefunden werden. Deswegen ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen als Stammzell- bzw. Knochenmarkspender registrieren lassen.
Doch hier beginnen gerade zu Zeiten der Corona-Pandemie die Probleme. Die Bereitschaft, sich als Knochenmark-/Stammzellspender registrieren zu lassen, lässt nach. Zudem scheiden fast täglich zahlreiche potenzielle Spender aus gesundheitlichen Gründen oder aufgrund ihres Alters aus der Datei aus. Allein im Jahr 2020 werden über 5.760 Spender aus Altersgründen ausscheiden müssen.
Um weiterhin so vielen erkrankten Menschen wie möglich einen Knochenmark- oder Stammzellspender zur Verfügung zu stellen, bittet die WSZE die Bevölkerung um Mithilfe. In diesen schwierigen Zeiten müssen wir zusammenhalten. Geben Sie Leukämie-Patienten Hoffnung auf Heilung – Lassen Sie sich registrieren!
Wer zwischen 18 und 40 Jahren alt und gesund ist und noch nicht in einer anderen Datei als Knochenmark-/Stammzellspender registriert ist, kann sich gerne telefonisch oder auf der Internetseite (www.wsze.de/spender/registrierung.php) ein Typisierungsset kontaktlos nach Hause liefern lassen.
Die Typisierung kann entweder über einen Abstrich der Mundschleimhaut oder über eine Blutprobe (ca. 6 ml) durchgeführt werden. Die Blutentnahme kann durch einen Hausarzt erfolgen sowie im Rahmen einer Blutspende beim DRK-Blutspendedienst West oder bei der Blutspende im Universitätsklinikum Essen. Über diese Proben werden die Gewebemerkmale des potenziellen Spenders in einem Labor bestimmt.
Nur wenn die Gewebemerkmale (HLA-Merkmale) bestmöglich übereinstimmen, ist eine erfolgreiche Stammzelltransplantation möglich. Andernfalls können Abstoßungsreaktionen und immunologische Komplikationen beim Patienten ausgelöst werden. Da es Millionen verschiedener Kombinationen dieser HLA-Merkmale gibt, erhöht jeder neu registrierte Stammzellspender die Heilungschancen der Leukämiepatienten.
Die Bestimmung der Gewebemerkmale verursacht Kosten, für die in unserem Gesundheitssystem leider keine Finanzierung vorgesehen ist. Die WSZE ist somit auf beides angewiesen: Menschen, die sich in der Datei registrieren lassen, und Menschen, die sie finanziell unterstützen! Infos für Spender jeglicher Art findet man unter www.wsze.de
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